[gelesen] Sophie R. Nikolay – Danyel



(c) DEAD SOFT-Verlag
 Danyel – Mit dem Schicksal
 lässt sich handeln
Autor: Sophie R. Nikolay
 erschienen Oktober 2013
 Verlag: DEAD SOFT
 ISBN: 978-3944737140

„Das Schicksal ist nicht gerecht“, „das ist eben
Schicksal“ – solche und ähnliche Sprüche gebrauchen wir in unserem Alltag recht
häufig, doch was passiert, wenn das Schicksal greifbar wird? Danyel ist der,
den wir so leichtfertig Schicksal nennen. Ein geheimnisvolles Wesen, das uns
alle in der Hand hat. Ganz nach dem Motto nicht nur viele Wege führen nach Rom,
sondern alle laufen dort zusammen, macht sich Kilian auf die Reise zu Danyel,
um mit dem unbestechlichen Schicksal zu verhandeln.
Danyel weilt schon ewig auf der Welt, hat sich viel mit
ansehen müssen und doch versteht er die Menschen und ihre Motive nicht. Tag um
Tag kommen sie zu ihm gepilgert, erhoffen sich ein wenig mehr Lebenszeit, für sich
oder ihre Lieben. Dabei scheint keinem bewusst zu sein, dass wir dem Ende
niemals entkommen können. Noch dazu schaden sich die Menschen häufig selbst und
nutzen ihre verfügbare Zeit nicht sinnvoll genug. Wieso sollte das Schicksal da
gnädig sein? Und was ist wirklich gerecht? Alle gleich zu behandeln, den Zufall
walten zu lassen, jeden erst genau kennen zu lernen? Diese Fragen werden im
Buch immer wieder aufgeworfen und es gefällt mir gut, dass man zum Nachdenken
angeregt wird. Die Leser müssen für sich selbst eine eigene Antwort finden und
werden nicht in eine vorgefertigte Schiene geschoben.
Kilian ist ein mutiger junger Mann, der für seine Ziele
und Träume zu kämpfen bereit ist und sich so auf das Schicksal einlässt, wie
kaum jemand zuvor. Wird Kilian es gelingen, hinter die harte, emotionslose
Schale des Schicksals zu blicken? Gibt es dort überhaupt etwas zu entdecken,
außer Leere und Unendlichkeit?
Kilian und Danyel gemeinsam sind eine unglaublich
interessante Kombination. Es gibt für den Leser immer wieder Neues zu entdecken
und man kann mit fiebern, wer am Ende als Sieger aus der Situation gehen wird.
Der Schreibstil hat mir super gefallen, ich habe mich
richtig mitgenommen gefühlt und konnte problemlos in die Geschichte eintauchen.
Die Welt wird nicht beschönigt, man erlebt alle Facetten, die zu finden sind
und durchlebt, gemeinsam mit den Protagonisten, ein Auf und Ab der Gedanken und
Gefühle.
Besonders gut gefallen haben mir auch die erotischen
Szenen im Buch. Sie sind sehr vielseitig und anregend gestaltet, mal eher zart
oder liebevoll, mal eher dominant und etwas härter, aber in keinem Fall zu
aufdringlich oder abstoßend. Neben der sich entwickelnden Liebesgeschichte gab
es interessante Einblicke in die Arbeit und das Reich des Schicksals, wodurch
man sich noch besser zu Recht finden konnte.
Das Buch hält was es verspricht – eine gelungene Mischung
aus Drama, Spannung und Erotik. Mir hat „Danyel“ sehr gut gefallen und die
thematisierten Gedanken rund um Gerechtigkeit, Willkür, Zufriedenheit und Glück
werden mir wohl noch eine Weile durch den Kopf geistern.

Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.