Blogtour: Das Bündnis der Talente – Traditionen – Der Grenzgang

Hallo und willkommen zum letzten Tag der Blogtour rund um Mira Valentins Geschichte 
„Das Bündnis der Talente“

 

Habt ihr in den letzten Tagen eine Station verpasst? Kein Problem, hier zeig ich euch noch einmal alle Stationen mit den entsprechenden Themen und Links:

25.6. Anni von Anni-chans fantastische Welt der Bücher : Der General
26.6. Julia von Miss Foxy reads: Interview mit Mira Valentin
27.6. Isabell von Mitternachtsschatten: Neue Gesichter
28.6. Nicole von Nicole lost in books: Was ist eigentlich Small Think?
29.6.heute bei uns auf Bambinis Bücherzauber: Traditionen: der Grenzgang
1.7. Gewinnerbekanntgabe, Teilnahme bis zum 30.6. möglich

 

Grenzgang-Gedicht

 

Über Stock und über Stein
Das kann nur der Grenzgang sein
Traditionen sind hier allen wichtig
wenn schon, dann machen wir’s auch richtigDer Peitschenknall schalt durch den Wald
Das lässt wirklich keinen kalt
Die Wettläufer geben ihr Bestes
Und heben so die Stimmung des FestesBiedenkopf, Wollmar, Buchenau
hinterher ist man recht schlau
auf dem Weg kann man erfahren
warum die Grenzgänge so wichtig warenHeute darf‘s auch spaßig
sein drum schenkt sich mancher ordentlich ein
angeschwipst und heiter
geht‘s dann nach der Pause weiterDer Weg ist lang und recht beschwerlich
da bleiben wir mal lieber ehrlich
Der Rücken zwickt, die Füße schmerzen
Dabei sein muss man mit dem Herzen

Wie ihr meinem kleinen Gedicht schon entnehmen konntet, geht es bei uns auf dem Blog heute um das Thema „Grenzgang„. Diese Tradition spielt im „Bündnis der Talente“ eine wichtige Rolle und hat ihren Ursprung weit in der Vergangenheit.

Geschichte

Der Grenzgang ist ein Ereignis mit langer Tradition. Bereits im 17. Jahrhundert zogen Menschen durch die Wälder, um nach den Grenzen zu schauen. Damals hatte es allerdings keinen besonders feierlichen Hintergrund. Immer wieder gab es Streitigkeiten um die Ländereien, besonders die Waldgebiete. Dabei versuchten einige Orte die Grenzen zu verschieben, indem sie Markierungen, zu ihren Gunsten, neu platzierten. Um den korrekten, unveränderten Verlauf der Grenzen zu überprüfen fanden alle sieben Jahre Grenzbegehungen statt. Trotz der Einführung großer, schwerer Grenzsteine kam es hin und wieder zu Verschiebungen, die weitere Begehungen nötig machten.

Erst durch die Einführung der Katasterämter, die alles auf Karten festgehalten haben, wurde das Ablaufen der Gebiete unter dem eigenen Aspekt unnötig. Trotzdem wurde die Tradition nicht abgeschafft, sondern ein Volksfest daraus gemacht.

 

Der Grenzgang heute

Natürlich kann man über die Grenzgänge so einiges lesen. Da ich euch aber nicht einfach nur recherchierten Text zeigen wollte, habe ich Mira gefragt, ob sie nicht jemanden kennt, der selbst Grenzgangerfahrungen hat und mir ein bisschen erzählen kann, wie das alles so abläuft. Hier sind die Antworten von Hans Werner Weigand auf meine Fragen.

Seit den Grenzgängen des 17./18. Jahrhunderts hat sich viel verändert. Was ist in deinen Augen die größte Neuerung?

 

Bei den ersten Grenzgängen gab es noch keine Burschen-, Mädchen-, Frauen- und Männerschaften, sie sind heutzutage die eigentlichen Träger dieses außergewöhnlichen Festes. Was dieses Fest für Buchenau wert ist kann man gar nicht glauben, es fördert den Zusammenhalt wie nichts Anderes hier. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern als die Frauen und Mädchen Girlanden vor dem letzten Fest in 2013 gebunden haben. Ich war mal zehn Minuten dort und bekomme jetzt noch die Gänsehaut. Da waren vorneweg ca. 120 Damen und haben bei ihrer Arbeit das Buchenauer Lied und das Grenzgangslied gesungen. Da spielt es keine Rolle wie alt Du bist – Du bist Buchenauer und unheimlich stolz drauf.

Der Grenzgang ist zu einem Fest mit mehreren Tausend Teilnehmern geworden. Wie lange muss man so einen Anlass planen und wie viele Personen sind in die Vorbereitungen integriert?

Die Planungen fangen ziemlich genau zweieinhalb Jahre vorher an, in einer Bürgerversammlung wird der neue Vorstand (engeres Komitee) und das erweiterte Komitee gewählt, das sind dann ca. 50 Bürgerinnen und Bürger, sie werden in Ausschüsse eingeteilt z.B. Werbung, Musik, Ausschmückung, Festzug usw. Aber das ist längst nicht alles, um die vielen Arbeiten braucht man Manpower, wie man heute so schön sagt und das übernehmen in großem Maße die beiden Burschenschaften aber natürlich auch alle anderen Bürger, ein jeder so wie er kann. Das tolle ist, dass immer wieder die Jugend so hinter diesem Fest steht.

Kannst du uns bitte einen kurzen Abriss des Ablaufes geben? Dann können sich alle, die noch nie dabei waren, besser vorstellen, was beim Grenzgang los ist.

Das Fest beginnt am Donnerstagabend mit drei Böllerschüssen, die Bürgerschaft geht dann geschlossen vom alten Buchenauer Rathaus zum Friedhof um der Toten zu gedenken, von dort geht es dann wieder ins Dorf und wenn die Dorfmitte erreicht ist, dann wechselt die Musik, von der besinnlichen, nachdenklichen Musik die eben noch auf dem Friedhof zu hören war zur Stimmungsmusik und so geht es dann ins Festzelt. Dort wird gefeiert bis 23:00 Uhr, denn am nächsten Morgen ist um 6:00 Uhr Wecken. Freitag und Samstag wird die Grenze des Dorfes abgelaufen und an beiden Tagen gibt es jeweils einen Frühstücksplatz im Wald. Das ist für mich persönlich das Besondere an diesem Fest, von mir aus könnten wir den ganzen Tag dort verbringen. Zurück im Dorf haben wir eine kleine Pause zum Frischmachen bevor es dann wieder ins Festzelt geht. Freitag ist dann wieder um 23:00 Uhr Schluss, Samstag ist allerdings Open-End. Allzu lange feiern die Buchenauer selbst aber auch dann noch nicht, denn die meisten von uns sind ja am sonntäglichen Festzug beteiligt. Nach dem Festzug ist natürlich wieder Festzelt angesagt.
Foto: Sascha Valentin

Noch etwas zu den Motivwagen – sie stellen meistens etwas Historisches aus dem früheren Dorfleben dar und sind wirklich mit ganz viel Liebe gemacht. Am Montag sind wir dann fast unter uns, was bei unserem Frühschoppen los ist, das hätten andere Ortschaften gerne am Samstagabend an Stimmung. Dann treten z.B. noch mal alle Männer auf die Bühne die schon mal Wettläufer waren und sie sind alle immer noch stolz darauf, dieses außergewöhnliche Amt mal innegehabt zu haben. Spontane Auftritte folgen, der Mohr bekommt seinen Bart abrasiert und dann der krönende aber auch schon traurige Abschluss, zuerst der Hasentanz und dann das Beerdigen des Grenzsteins. Hier sieht man erwachsene Männer weinen. Alle haben so viel Herzblut in die Vorbereitungen und das Fest gesteckt und dann muss man sich doch verabschieden. Punkt 18:00 Uhr ist Feierabend.

Der Grenzgang findet ja nicht nur in Buchenau statt. Gibt es große Unterschiede zwischen den Grenzgängen in der Region?

Mohr
Foto: Grenzgangverein Buchenau

Ja, es gibt Unterschiede, früher wollte natürlich jeder Grenzgangort das beste Fest haben, heute besucht man sich gegenseitig und das nicht nur zu den Festen. Die Vorstände treffen sich jedes Jahr zu einer Bratpartie. Biedenkopf ist natürlich der größte Grenzgang, es ist eben eine Stadt, sie brauchen auch drei Tage für die Grenze, sie haben aber keinen Festzug. Wetter hat keinen Mohr, dort richtet die Stadt das Fest aus und nicht die Gesellschaften. Goßfelden feiert gerade dieses Wochenende und ich hoffe sie haben gutes Wetter, sie haben drei Wettläufer aber auch keinen Mohr und Wollmar feiert doch schon etwas anders, sie haben weder Wettläufer noch Mohr sonder Grenzgangburschen. Aber alle Feste haben ihren eigenen Reiz und das Wichtigste ist, man kommt zusammen.

Was für dich das Besondere am Fest ist, konnten wir in den anderen Antworten schon lesen. Hat sich das im Laufe der Jahre verändert?

Hans Werner vorn rechts, Grenzgang 2006
Quelle: Oberhessische Presse

Ich bin 1961 hier in Buchenau geboren, an das Fest von 1964 kann ich mich nicht erinnern, ich weiß nur noch, dass ich kurz vorher die Masern hatte, war aber zum Fest schon wieder gesund. 1971 bin ich mit meinem Vater über die Grenze. 1978 genau an diesem Donnerstag an der Schule entlassen und als Teenie hauptsächlich am Autoscooter gestanden. 1985 war ich Burschenoberst und der muss im Festzug aufs Pferd, ich hatte wirklich Riesenschiss, hatte noch nie etwas mit diesen Tieren zu tun, seitdem bin ich Reiter mit Leib und Seele und kann mir kein schöneres Hobby vorstellen. 1992 war ich dann natürlich Mitglied bei den Grenzgangreitern. 1999 hab ich eine Pause von offiziellen Ämtern eingelegt, wir hatten drei kleine Jungs (den Jüngsten hab ich auf dem Rücken über die Grenze getragen. 2006 war ich Gesellschaftsführer der Reiter und ich hab mit meinem Pferd den ganzen langen Zug angeführt – für mich das absolute Highlight von allen meinen Grenzgängen. 2013 war ich leider gesundheitlich angeschlagen und bin zu Fuß über die Grenze. Was in 2020 passiert wird die Zukunft zeigen.

Mein Vater hat mal gesagt, entweder Du bist hier geboren oder Du musst sieben Grenzgänge mitgemacht haben, dann bist Du Buchenauer.

Und zum Abschluss: „Dieses Fest kann man nicht erklären, man muss es erleben“

Einblicke in das Leben eines Buchenauer Wettläufers
Tracht des Wettläufers
Foto: Mira Valentin

Da ich selbst im Norden Deutschlands wohne, ist diese ganze Tradition für mich ganz neu gewesen
und man kann sich selbst wohl kaum vorstellen, wie es vor Ort wirklich abläuft, warum so viele dabei sein wollen und wie man sich dazu entschließt, ein Wettläufer zu werden. In Vorbereitung dieses Beitrags hat Autorin Mira Valentin mir den Kontakt zu einem echten Buchenauer Wettläufer vermittelt. So konnte ich aus erster Hand Informationen rund um das Fest, die Vorbereitungen und die Gefühle eines Wettläufers erhalten. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Stefan für den Einblick in das Leben eines Wettläufers.

„Ein Grenzgang findet ja nur alle 7 Jahre statt, alleine das macht es schon zu etwas Besonderem. Man kann in seinem Leben nur eine begrenzte Anzahl von Grenzgängen feiern und weiß nicht ob man in sieben Jahren noch dabei ist. In 7 Jahren kann so viel passieren, deshalb ist auch jeder Grenzgang einzigartig und anders.

Der erste Grenzgang an den ich mich erinnern kann, war 1992. Als Kind hatte man das Spektakel noch nicht miterlebt und alles war neu. Trotzdem wusste man, dass es etwas Besonderes ist. Schon damals haben mich die Wettläufer am meisten fasziniert. So etwas hatte ich bis dahin noch nicht gesehen. Für einen 13 Jährigen waren die knallenden Peitschen schon sehr außergewöhnlich und interessant.“

Dass es als Kind beeindruckend sein muss, wenn die Peitschen knallen, kann man sich gut vorstellen. Doch bringt einen das automatisch dazu, ein Wettläufer mit all den Pflichten und Aufgaben sein zu wollen? Stefan erzählt uns selbst, wie es dazu kam, dass sich der Gedanke in seinem Kopf gefestigt hat:

„Die Wettläufer zeigen bei vielen Gelegenheiten ihr Können. Ein sehr entscheidender Moment war für mich der Grenzgang Montag, denn da ist es Tradition, dass alle Wettläufer der Vergangenheit nochmal zusammen die Peitsche schlagen. Damals kannte ich die ganzen alten Wettläufer noch nicht und war sehr überrascht, als den Anfang zwei alte Männer machten, die 1952 mal Wettläufer waren, im Jahr 1999 war das 47 Jahren her. Was soll ich sagen, sie konnten es noch perfekt, das hat mich wirklich umgehauen und beeindruckt. Damals habe ich mir das erste Mal ernsthaft vorgestellt, wie es wohl ist ein Wettläufer zu sein.“

2011 war es dann so weit. Für den Grenzgang 2013 wurden neue Wettläufer gesucht, Stefan hat sich beworben und wurde genommen. Doch nach der Freude kam auch der Ernst des Wettläufer-Lebens. Was da alles für Pflichten auf einen zukommen und wie man sich fühlt…?

„Den Moment, als wir vor dem gesamten Komitee das Ergebnis mitgeteilt bekommen haben werde ich nie vergessen, die gesamte Anspannung der letzten Monate war weg und ich war überglücklich. Mir wurde aber auch bewusst, dass es jetzt Ernst wird, ich hatte ja auch noch nie eine Peitsche in der Hand gehabt.“

Erst um Juni 2012, nachdem die eigenen Peitschen da und diese auf die Körpergröße angepasst waren, konnte das Training beginnen.

„Einer unserer Vorgänger hat uns die Grundlagen beigebracht und wir haben dreimal mit ihm trainiert. Jeder Wettläufer schlägt seine Peitsche ein wenig anders, der eine hat mehr Kraft, der andere ist Beweglicher. Jeder muss die für sich richtige Technik finden. Wir haben uns mit allen Wettläufern der letzten Jahrzehnte unterhalten und mit fast allen einmal trainiert. Von jedem konnte man immer noch was Neues lernen. Wir haben uns dann immer ca. drei Mal die Woche getroffen und die Peitsche „geplatzt“ (geschlagen). Am Anfang ging es nur sehr schlecht und wir haben uns oft getroffen, zum Glück hatten wir eine Schutzbrille auf… 🙂 Nach drei Wochen ging es schon so gut, dass wir das erste Mal zusammen im gleichen Takt geschlagen haben.“

Die anfänglichen Schwierigkeiten sind schnell verflogen, die beiden Wettläufer haben hart Trainiert, über Monate hinweg, sind immer besser geworden und hatten auch schon die ersten kleinen Auftritte, die trotz Nervosität gut geklappt haben. Umso dichter das Großereignis kam, umso intensiver wurde das Training, schließlich müssen mehrere Kilometer Laufstrecke absolviert werden, die Kraft beim Peitsche schlagen darf nicht nachlassen und man muss zusätzlich noch tausende Leute über den Grenzstein heben. Nach einem Spaziergang klingt das wirklich nicht. Doch obwohl ich noch nie bei einem Grenzgang dabei war, springt Stefans Begeisterung in seinen Erzählungen auf mich über. Vielleicht sollte man wirklich mal dabei sein.

Wettläufer Stefan und Christian beim
Frühstücksplatz 2013
Foto Mika Manninen

„In dieser Zeit herrscht in Buchenau Ausnahmezustand, fast auf jedem Grundstück wird abends gefeiert oder am Festzugwagen gebaut.

Dann kam der Grenzgang und die Aufregung stieg an den Tagen davor ins Unendliche. Bei mir verschwand sie aber nachdem wir das erste Mal zusammen geplatzt hatten und wir durchs Dorf gelaufen sind.

Die Zeit beim Grenzgang verging wie im Flug. Positiver Stress!! Man ist eigentlich ständig nur unterwegs, man läuft freitags und samstags am Grenzgangzug vorbei und platzt, auf den Frühstücksplatzen und vor dem Festzelt hebt man an den drei Tagen mehr als 1000 Leute über den Grenzstein. Am Sonntag läuft man während des gesamten Festzugs eigentlich ständig nur vom Angang zum Ende und wieder zurück und schlägt dabei die Peitsche, während mehrere 1000 Leute einem ständig zujubeln. Man ist immer im Mittelpunkt! Immer! Geschlafen hab ich in dieser Zeit jeden Tag nur max. 3 -4 Stunden aber das merkt man nicht, weil man so vom Adrenalin durchflutet ist. Alles in allem der pure Wahnsinn, anders kann ich es nicht beschreiben. Das Wetter hat an jedem Tag gestimmt, unsere Peitschen und Lederschnüre haben gehalten und die Leute waren wirklich super drauf. Das werden wir nie vergessen und kann man eigentlich auch nicht beschreiben. Bereut habe ich es nie. Ich brauchte danach auch erst mal ein paar Wochen um alles zu verarbeiten, da waren so viele Eindrücke und Erlebnisse, unglaublich. In Buchenau wird von den Wettläufern erwartet, dass sie ein gutes Team sind, das sie sich gegenseitig unterstützen und helfen. Wenn man zusammen die Peitsche schlägt, sollte man zusammen anfangen, immer im selben Takt schlagen und auch wieder zusammen aufhören. Ich denke das ist uns gelungen. :-)“

Sehr spannende Einblicke in das Leben eines Wettläufers! Ich war total fasziniert von den ganzen Eindrücken, die ich schon allein durch das Lesen der Antworten bekommen habe. Es gibt auch ein kleines Video über den Grenzgang von 2013, das findet ihr hier. Auch Stefan und sein Wettläufer-Kollege wurden in Aktion gefilmt, wirklich beeindruckend, auch aus der Ferne klick Für noch mehr Impressionen hat Stefan mir noch einen Link zu einer Reihe Fotos geschickt.

2020 ist der nächste Grenzgang in Buchenau, für alle, die nun auch neugierig geworden sind. 😉
Autorin: Mira Valentin
Verlag: Impress (Carlsen)

Bezug zum Buch

Natürlich hat der Grenzgang auch einen Bezug zum Buch. Im Bündnis der Talente spielt dieses Ereignis eine große Rolle. Auf der einen Seite, weil die Figuren darin eingebunden sind, auf der anderen Seite, weil es ein Festmahl für die Dschinn ist. So viele Menschen auf einem Fleck, da kann doch einfach niemand wiederstehen! Noch dazu alle so gut gelaunt, ausgelassen und dementsprechend kussbereit.
Für die Armee gibt es dort alle Hände voll zu tun und nicht alles läuft, wie geplant. Ich werd an dieser Stelle natürlich nicht so viel verraten. 😉
Ich habe aber die Autorin Mira Valentin noch mal zum Thema Grenzgang befragt, denn nach all den Informationen, die ich erhalten habe, war ich doch neugierig, warum dieses Volksfest es ins Buch geschafft hat und was für sie persönlich das Besondere daran ist.
Du bist selbst schon beim Grenzgang mitgelaufen und hast im Komitee mitgewirkt. Was macht für dich den Grenzgang aus? Was ist das Besondere daran? Wie fühlt man sich, wenn man mit den Leuten durch den Wald wandert?

Foto von Sascha Valentin
Für Besucher von außerhalb ist es in erster Linie ein kollektives Wander-Besäufnis. Für die Buchenauer selbst ist es aber noch vieles mehr: eine lang gepflegte Tradition, ein Gemeinschaftserlebnis, ein Abenteuer, ein Hauch von Anarchie in ihrer sonst so kontrollierten Welt – und die Gelegenheit, auch als starker Mann alle sieben Jahre mal so richtig zu heulen (wenn am Montag der Grenzstein beerdigt wird).Ich bin mit dem Komitee ganz vorne gelaufen, als der 5000 Mann starke Zug in den Wald aufbrach. Das Ende der Menschenschlange habe ich nie gesehen. Deshalb fühlte es sich einfach an, als würde ich mit Freunden wandern.

Wie kam es zu der Entscheidung, den Grenzgang in deiner Buchreihe zu thematisieren und ihm einen recht großen Platz im Bündnis der Talente zu geben?

Schon vor dem letzten Buchenauer Grenzgang 2013 habe ich an den Talenten geschrieben. Der Grenzgang selber war dann eine Art Zwangspause (mit so viel Alkohol im Blut kann nicht einmal ich mehr schreiben). Danach hatte ich nur noch einen Gedanken im Kopf: Wie wäre es den armen Talenten ergangen, wenn sie DAS hätten miterleben müssen? Also habe ich mir diese Szenen einfach mal ausgemalt…
Wie viel vom originalen Grenzgang steckt in deinen Büchern?

Alles. Das komplette Original-Schauspiel von Donnerstag bis Montag. Inklusive original-durchgeknallten Szenen im Wald. Na ja … die weibliche Wettläuferin hatten wir leider nicht. Aber ich arbeite dran.

Wirst du beim nächsten Grenzgang frei und unbefangen sein oder deine Buchfiguren, besonders die Faune, im Hinterkopf haben?

Über den Hohenfels werde ich nie mehr wandern können, ohne mir vorzustellen … ihr wisst schon! Und ich gehe auch unbewaffnet mit keinem schönen Mann mehr in den Wald.

Auf einem Video durfte ich sehen, dass du fleißig das Peitschen knallen geübt hast. Wäre der „Job als Wettläufer“ auch was für dich?

Na klar! Sag das bitte mal unserem Bürgeroberst und dem restlichen männlich geprägten Komitee! Die denken immer noch, Frauen könnten das nicht… Ich baue jetzt auf meine Tochter. Irgendwer schafft das eines Tages schon.

Vielen Dank an euch drei für die tollen und spannenden Informationen rund um den Grenzgang und das Buch! Nachdem ich all diese Dinge erfahren habe, ist der Grenzgang in der Geschichte um die Talente für mich noch lebendiger und greifbarer geworden. Die Hintergründe zu verstehen und zu erleben, wie sich Realität und Buchwelt vermischen, ist wirklich toll!

 

Gewinnspiel

Wie ihr auf den anderen Blogs schon sehen konntet, gibt es bei unserer Blogtour ganz tolle Preise zu gewinnen und die Teilnahme ist ganz einfach!

1. Platz: ein Taschenbuch, ein Postkartenset und Lesezeichen
2. Platz: eine Stofftasche, eine Tasse und ein Goodie-Set zum Geheimnis der Talente
 
 
3. Platz: ein Armband, ein eBook nach Wahl und ein Lesezeichen-Set

Um am Gewinnspiel teilzunehmen müsst ihr einfach nur die nachfolgenden Fragen in einem Kommentar beantworten und schon springt ihr in den Lostopf. Die Teilnahme ist bis zum 30. Juni, 23.59Uhr möglich, am 1. Juli erfolgt dann die Bekanntgabe der Gewinner.

Habt ihr selbst schon mal einen Grenzgang erlebt? Wenn ja, was hat euch besonders daran gefallen. Falls nicht, würde es euch nach dem Bericht reizen, einmal daran teilzunehmen und was erwartet ihr von dem Fest?

Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt ihr euch mit den Teilnahmebedingungen einverstanden.

Wer nun neugierig geworden ist, kann gern noch ein bisschen in meinen Rezensionen stöbern:

24 Gedanken zu „Blogtour: Das Bündnis der Talente – Traditionen – Der Grenzgang“

  1. Hallo und guten Tag,

    also das Knallen von Peitschen kenne ich persönlich nur zum Hirtentag bei uns. Wo auch Hirten mit ihren Peitschen in einer Art Show ihr Können zeigen…was aber in früheren Zeit durchaus Sinn gemacht hat.

    Hm, einen Grenzgang habe ich noch nicht mitgemacht und es muss sicherlich sehr interessant und spannenden sein. Vereint und ohne Kontrollen durch die Gegend in einer großen Gruppe zu laufen.

    Abenteuer, Spaß und Geselligkeit würde ich dabei persönlich erwarten.

    Danke für den interessanten Abschluss diese Blogtour.

    Schönen Mittwoch..LG..Karin…

  2. Huhu,

    Das war ja ein super interessanter Beitrag bei dieser tollen Blogtour <3
    Sehr eindrucksvolle Interviews.

    Ich habe bisher noch keinen Grenzgang selbst erlebt. Aber nach den eindrucksvollen Erzählungen wäre es sicherlich mal ein Erlebnis wert, daran teilzunehmen. Ich würde erwarten, Teil einer großen Gruppe zu werden und in diese ganz besondere Stimmung zu kommen, über meine Grenzen hinauszuwachsen und ein Erlebnis zu erleben, das sicherlich lange in Erinnerung bleiben würde.

    Vielen Dank nochmal an alle für diese wundervolle Blogtour <3

    Ganz liebe Grüße,
    Areti

  3. Hallo! 🙂

    Ich habe noch nie einen Grenzgang erlebt oder einem beigewohnt. Davon gehört habe ich mal, aber das war es dann auch schon. Ich weiß aber nicht 100%ig, ob ich teilnehmen würde…ich bin nicht so der Volksfesttyp (und wenn findet man mich nur bei Festen mit Karussels oder Futterbuden :D). Wenn mich jemand drum bitten würde, den ich gerne habe, dann würde ich wohl mitgehen 🙂 Aber so von mir aus, ganz alleine wohl nicht…

    Liebe Grüße,
    Laura

  4. Hallo,

    Danke für den tollen Beitrag.

    Kaum zu glauben das es so was in Deutschland gibt. Also ich komme aus dem Nordwesten und habe so etwas noch nie gehört gehabt, obwohl meine Schwester in Hessen studiert hat. Na ja ich kenne auch nur Wiesbaden und Frankfurt 🙂
    Es hört sich aufjedenfall sehr interessant an. Ich könnte mir vorstellen da mitzumachen.

    Lg Melek

    melegim1984@googlemail.com

  5. Halli Hallo,
    hab noch nie an einem Grenzgang teilgenommen oder dergleichen.
    Wusste garnicht, daß es das in Deutschland gibt.
    War schon bei diversen Mittelalterspektakeln und auch auf großen Ritterturnieren, aber das hat in den letzten Jahren irgendwie den ureigenen Charme verloren und erinnert immer mehr an riesengroße Volksfeste vor mittelalterlich angehauchter Kulisse.
    Leider.

  6. Hey hey ,

    mir war der Grenzgang bis jetzt auch kein Begriff , gibt es in unsrer Region halt nicht , dafür haben wir Schützenfeste (kotz 😀 )
    Bin mir aber wirklich nicht sicher ob das was für mich wäre 😉

    es grüßt ganz lieb ,
    Sabine

  7. Wow, du hast dir ja unglaublich viel Arbeit und Mühe mit diesem tollen Beitrag gemacht. Ich bin ganz begeistert!!!!
    Und dass du gut bist im Dichten zu Büchern weiß ich ja schon seit Ende April, als ich euren Blog vorstellen durfte. 😉

    Ich würde auf jeden Fall einmal wahnsinnig gern am Grenzgang teilnehmen! Als Historikerin bin ich sowieso für Traditionen. Auch dieser Zusammenhalt, das Gemeinschaftsgefühl, das hier entsteht, stelle ich mir unfassbar schön vor.
    Ja gut, das mit dem verstärkten Dschinn-Aufkommen ist vielleicht nicht so prickelnd, aber wenn wir unsere Symbole aufzeichen und schön Small Think üben, wird es schon gut gehen. 😀

    Liebe Grüße

  8. Ich habe noch nie bei sowas mitgemacht, da es sowas meines Wissens hier nicht gibt… leider!

    Schon nach dem Buch war ich total fasziniert und wollte unbedingt mal mitmachen… Ich habe sogar mehrfach davon geträumt!
    Nach dem Beitrag will ich umso mehr! Verspreche mir ein interessantes Schauspiel mit viel Zusammenhalt und Gemeinschaftsgefühl… hoffentlich klappt es irgendwann mal, dass ich da wirklich mal mit kann!

    Kristie

  9. Hallo liebe Dana, liebe Anja,

    oh wow, da habt ihr euch aber mächtig ins Zeug gelegt! Danke für eure Mühen, es hat sich mehr als gelohnt! <3

    Bis jetzt habe ich noch nie an einem Grenzgang teilgenommen und ich wußte auch nicht, dass es ein solches Fest, mit so tiefer Bedeutung ist.
    Ich bin durch die Interviews und Informationen sehr neugierig geworden und nehme mir fest vor, das 2020 zu ändern und dabei zu sein.

    Es ist wirklich etwas besonderes und das nicht nur, weil es alle 7 Jahre stattfindet. Ich wünsche mir, auch mal Teil einer solchen Tradition zu sein 🙂

    Danke an alle Blogger für die wunderbare Blogtour, zu dieser mega Buchreihe und auch ein Danke an Mira, dass sie mit ihren Geschichten einfach so viel mehr vermittelt <3

    Lieben Gruß,
    Tammy

    tamarazimmermann84@gmail.com

  10. Wieder so ein toller Beitrag <3
    Also ich habe ja schon, nachdem es in dem ebook darum ging gesagt,ich will auch.
    Ich finde es unglaublich spannend. Und ich würde es mir unglaublich gerne mal ansehen.

    Die Idee von dem weiblichen Wettläufer kann ich nur unterstüten. Chakka irgend ein taffes Mädel, sollte es den Männern mal zeigen. Es gibt heute zu Tage nichts, was eine Frau nicht auch können kann.
    2020 ganz rot im Kalender markiert.
    und am meisten würde ich mich glaub auf den Hasentanz freuen 🙂

  11. Wieder so ein toller Beitrag <3
    Also ich habe ja schon, nachdem es in dem ebook darum ging gesagt,ich will auch.
    Ich finde es unglaublich spannend. Und ich würde es mir unglaublich gerne mal ansehen.

    Die Idee von dem weiblichen Wettläufer kann ich nur unterstüten. Chakka irgend ein taffes Mädel, sollte es den Männern mal zeigen. Es gibt heute zu Tage nichts, was eine Frau nicht auch können kann.
    2020 ganz rot im Kalender markiert.
    und am meisten würde ich mich glaub auf den Hasentanz freuen 🙂

  12. Huhu,

    ein interessanter Beitrag zum Thema Grenzgang. Ich habe noch keinen miterlebt, bei uns habe ich sowas auch noch nicht gesehen. Auf jeden Fall finde ich, dass es eine tolle Tradition ist, bei der es bestimmt schon sehr lustig zugeht. Ich mag traditionelle Feste, bei der die ganze Umgebung zusammen kommt, viel lieber wie irgendwelche Events. Diese heimische Atmosphäre gibt es nur bei solchen Festen!
    Viele Grüße

  13. Hallo,

    ich habe noch nie dabei mitgemacht, dein Beitrag war aber auf jeden Fall interessant und ich könnte es mir schon mal vorstellen 😀

    LG

  14. Hallöchen 🙂

    Ich war selbst noch nie bei einem Grenzgang mit dabei, aber schon seit ich in den Büchern davon gelesen hab, ist es beschlossene Sache, dass ich beim nächsten Buchenauer Grenzgang mit ein paar Talenten dabei bin <3 Ich freu mich schon drauf ^^

    Liebe Grüße
    Cara (alias Nayo) <3

  15. Hallo liebe Dana,
    da der Mädelsabend ja gleich losgeht und ich noch einiges vorbereiten muss, habe ich mir jetzt nur kurz das Gedicht durchgelesen. Auch dieses Gedicht gefällt mir wieder richtig gut. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es oft gar nicht so einfach ist passende Reimzeilen zusammenzubekommen. Aber bei dir klingt alles richtig schön stimmig und auch inhaltlich aussagekräftig. Großen Respekt! Vielen Dank auch hier für die Verlinkung <3
    Bis gleich
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja 🙂
      Ich danke dir für deinen Besuch und deine lieben Worte! 🙂
      Mir hat es auch viel Spaß gemacht für die Blogtouren was zu schreiben. Manchmal sitzt man aber echt da und verzweifelt fast, wenn einem einfach nichts einfallen will oder irgendwie das passende Wort dann fehlt. Auch im privaten Bereich macht mir das großen spaß, kostet mich aber manchmal auch einige Nerven 😀
      Lg Dana

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