Forbidden Touch 2 Acht Momente Autor: Kerstin Ruhkieck erschienen Juli 2016 Verlag: Impress/ Carlsen ISBN: 978-3-646-60117-6 | © Impress |
teilweise spannend, teilweise zäh
Sowohl Novalee als auch Crish fliehen aus AurA Eupa. Doch ihr Ziel ist ungewiss, ein Mythos, dessen Existenz unbewiesen ist. Sie wissen weder, was vor ihnen liegt, noch wer oder was ihnen folgt.
Doch auch das Leben in der Stadt bietet Gefahren. Nur knapp entkommt Kaylana ihrer Hinrichtung. Dafür wird sie allerdings zwangsverheiratet. Was erwartet ihr neuer Mann Jesper? Und was braut sich in der Stadt zusammen, in der Razzien und Zerstörung plötzlich an der Tagesordnung stehen?
Obwohl Teil 1 noch nicht sehr lange zurückliegt, fiel mir der Einstieg in die Geschichte relativ schwer. Rückblenden gibt es im Grunde nicht und es geht direkt erstmal mit neuen Figuren los, die ich nicht einordnen konnte. Nach und nach werden dann aber die begonnenen Handlungsstränge weitergeführt und ich habe mich wieder ins Geschehen eingefunden.
Erzählt wird die Geschichte, wie schon zuvor, aus der personalen Sicht verschiedener Figuren. Diesmal gibt es nicht nur Einblicke in Novalees und Chrish Gedanken, sondern Wechsel zu einigen anderen Figuren. Da die Passagen gekennzeichnet sind, sind die Sprünge klar ersichtlich und obwohl es im Vergleich viele Figuren waren, wurde es nicht unübersichtlich.
Verwirrend fand ich allerdings, dass die einzelnen Handlungsstränge, die zwar von Figurengruppe zu Figurengruppe fortlaufend erzählt werden, insgesamt zeitlich nicht immer zueinander passten.
Mit der Flucht durch den Tunnel beginnt die Handlung sehr spannend. Die Figuren laufen ins Ungewisse. Werden sie die andere Seite erreichen? Und was wird sie dort erwarten?
Am besten gefallen hat mir allerdings der Handlungsstrang um Kaylana. Die junge Frau entgeht nur knapp dem Tod. Doch vor neuen Gefahren fürchtet sie sich trotzdem nicht. Und auch Jesper ist ein sympathischer Charakter. Die Entwicklung, die beide Figuren durchmachen, hat mir sehr gut gefallen.
Aber auch alle anderen Figuren sind gezwungen, über ihr Leben und ihre Einstellung zu den Regeln der Stadt nachzudenken, sodass es an verschiedenen Stellen eine Weiterentwicklung gibt, auch wenn manche Charaktere sich schwer tun, sich von dem Vergangenen zu lösen.
Nach und nach laufen die Handlungsstränge zusammen. Hier muss ich leider sagen, dass die Handlung ab der Mitte des Buches anfing, sich zu ziehen. Die einzelnen Figuren waren weiterhin mit kleinen Konflikten konfrontiert und es gab einige mysteriöse Andeutungen zu künftigen Problemen, richtig voran ging es allerdings nicht. Dabei weckt der Klappentext allerdings auch etwas andere Erwartungen an die Entwicklung der Handlung.
Wirklich spannend wird es dann erst zum Ende wieder – wobei ein fieser Cliffhanger das Buch abrupt beendet.
Entgegen dem Klappentext nimmt die packende Geschichte um Kaylana viel weniger Raum ein als erhofft. Die Fortsetzung bietet spannende, emotionale und mysteriöse Passagen, zieht sich gerade im Mittelteil aber auch etwas. Das Ende ist sehr offen, macht aber Hoffnung auf ein ereignisreiches und dramatisches Finale.