[gelesen] Jezebel Files – Wenn der Golem zweimal klingelt von Deborah Wilde

Rezensionsexemplar

© Second Chances Verlag
Wenn der Golem zwei mal klingelt
Jezeble Files 1
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Deborah Wilde
erschienen Januar 2022
400 Seiten
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Second Chances Verlag
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gelungener Auftakt, gute Mischung

Ashira Cohen hat es nicht immer leicht gehabt, sich mit ihrem Berufswunsch durchzusetzen. Doch inzwischen läuft es für sie als Privatdetektivin gar nicht schlecht, auch wenn die Auftragslage besser sein könnte. Als sie während eines Auftrags einen Schlag auf den Hinterkopf bekommt, wird etwas in ihr freigesetzt, womit sie als Weltige nie gerechnet hätte: Magie. Bisher dachte Ash immer, sie würde keine besitzen, nun ergeben sich zahlreiche Fragen, auf die sie zunächst keine Antworten hat. Noch dazu muss sie schleunigst versuchen, mit ihrer Magie klar zu kommen und sie zu kontrollieren, bevor diese zu schwerwiegenden Problemen führen wird. Als wäre das noch nicht genug an Herausforderung, verschwinden immr mehr Jugendliche und es gehen rätselhafte Dinge vor sich, denen sie nachgehen will und muss. Dafür muss sie sich unweigerlich mit Levi Montefiore zusammenschließen, auch wenn sie ihm eigentlich lieber aus dem Weg geht. Umso weiter die beiden ermitteln, umso mehr düstere Details kommen ans Licht…

Mir hat der Auftakt der Reihe gut gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung, die ich ganz bestimmt lesen werde. Zu Beginn wird man direkt ins Geschehen geworfen, ohne große Vorinformationen. Damit geht es zwar gleich spannend los, manche Dinge erschließen sich dadurch aber auch noch nicht gleich, da man nicht weiß, was für eine Art von Magie es gibt, wie diese angewandt werden kann, wie die Regeln und die Strukturen der Gesellschaft so aufgebaut sind. So war es zum Anfang zwar nicht uninteressant, es dauerte jedoch ein wenig, bis sich dann etwas mehr erschloss und man die Zusammenhänge aufbauen konnte. Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass Ash selbst nicht versteht, wie es sein kann, dass sie plötzlich Magie besitzt.
Nach und nach erfährt man dann insgesamt auch mehr von den verschiedenen Magieformen, wo die Magie überhaupt herkommen und dass die Nefesh je nach Region verschiedenen „Häusern“ zugeordnet werden, die jeweils eine Art Oberhaupt haben, das die Region organisiert und kontrolliert. In Ashs Fall ist es damit Levi Monetfiore, mit dem sie sich nun wieder auseinandersetzen muss. Nicht nur, weil sie plötzlich selbst eine Nefesh ist, auch aufgrund der Sachen, die aktuell in Vancouver passieren.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin geschildert, so dass man detaillierte Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommt. Ich mochte die Art von ihr sehr gern, sie ist nicht unbedingt eine Menschenfreundin, bleibt gern für sich, hat nur wenige Freunde, Sarkasmus und Ironie beherrscht sie fließend, sie kann auch Beleidigungen manchmal sehr geschickt und für den Lesenden witzig verpackt rüberbringen, teilweise ist sie aber auch sehr direkt in dem, was sie so von sich gibt. Für sie ist viele neu, manches überfordert sie bzw. wirft sie aus der Bahn, die überwältigende Macht in ihr könnte zudem zu einer großen Gefahr für andere werden. Nicht so leicht, das alles zu verdauen und damit umzugehen. Ash wirft aber nicht hin, sie stürzt sich eher mitten rein, manchmal vielleicht auch etwas zu leichtsinnig, aber immer mit guten Absichten.
Ich mochte auch die Dynamik zwischen ihr und Levi, die immer mal wieder aneinander geraten, sich gegenseitig herausfordern und provozieren, sich aufziehen und necken, die aber auch als Team richtig gut zusammenarbeiten können. Eine gewisse Anziehungskraft ist auch vorhanden, auch wenn beide dem nicht wirklich nachgeben wollen. Auch die Nebenfiguren, die noch etwas mehr im Fokus standen, mochte ich gern. Es ist eine ganz coole Mischung, jeder hat so seine Macken, die er mit einbringt. Es entstehen Situationen zum Schmunzeln oder Lachen, die Geschichte wird gut vorangetrieben und man erhält neben den persönlichen Informationen auch immer noch weiteres Hintergrundwissen zu den Nefesh und den Strukturen an sich.
Oben drauf kommen dann noch ein paar andere Charaktere, die nicht alle so sehr im Mittelpunkt des Geschehens stehen, insgesamt jedoch für ein sehr gemischtes Figurenfeld sorgen.

Umso weiter die Handlung voranschreitet, umso mehr verknüpfen sich die Elemente miteinander, es wird komplexer, manche Dinge werden aufgedeckt, weitere Fragen kommen dazu, die Lage spitzt sich zu, es wird teilweise auch gefährlicher und damit actionlastiger. Die Charaktere müssen zwischendurch auch ein wenig an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gehen. Insgesamt hat mir der Verlauf der Geschichte gut gefallen, es war interessant zu verfolgen. Es hat sich aufgrund des flüssigen Schreibstils auch zügig lesen lassen. Die Charaktere und Schauplätze wurden gut vorstellbar beschrieben. Besonders mochte ich auch die Szenen, in denen Magie genutzt wurde.
Hin und wieder hatte ich allerdings das Gefühl, die eine oder andere Verbindung nicht direkt zu verstehen oder in Dialogen irgendwas verpasst zu haben, weil die Figuren da manchmal irgendwas rauslesen oder reininterpretieren, was sich mir nicht direkt erschloss. Es hat mich nicht aus dem Lesefluss geworfen, aber Fragezeichen hinterlassen. Beim Weiterlesen haben sich dann meistens irgendwann die Zusammenhänge ergeben, zwar habe ich manchmal dennoch das Gefühl gehabt, irgendwas verpasst zu haben oder eben einfach noch nicht zu verstehen, aber dem Verlauf der Handlung konnte ich trotzdem folgen.
Zum Ende des Buches hat man sicher noch nicht jedes Detail der Nefesh so komplett erfasst oder erfahren, manches wird sich sicher erst im Verlauf der Reihe ergeben, auch weil Ash sich mehr damit auseinandersetzen wird müssen, was sich für sie nun gegebenenfalls verändern wird. Ich bin neugierig, was man da noch so erfahren wird.

Fazit

Ein guter Auftakt der Urban Fantasy Reihe, der sich flüssig hat lesen lassen und mir von den enthaltenen Elementen gefallen hat. Die Protagonistin hat ihre Macken, die sie mir sympathisch machten. Sie ist nicht unbedingt ein Freund von Menschen und kommuniziert das auch immer wieder ziemlich direkt, schon allein das hat mir total gefallen. Die Mischung aus Sarkasmus, Ironie, Neckereien, Provokationen, besonders gegenüber Levi, den actionreicheren Szenen und den Einblicken zu der Magie und den Nefesh hat für mich gut gepasst und macht mit den Entwicklungen und dem Ausgang des ersten Bandes auch neugierig auf die Fortsetzung.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Jezebel Files – Wenn der Golem zweimal klingelt von Deborah Wilde“

  1. Guten Morgen Dana 🙂

    Freut mich, dass dir der Auftakt der Reihe so gut gefallen hat 🙂 die Protagonistin mit ihrer Art hat es mir auch direkt angetan und ich mochte insgesamt die verschiedenen Charaktere. Die Mischung passte da einfach wirklich gut zusammen. An die einzelnen Handlungskomponenten kann ich mich nicht mehr genau erinnern … bzw. weiß ich ja schon mehr, da ich Band 2 schon gelesen habe^^ ich muss die Reihe unbedingt mal weiterlesen, denn sie ist ja mit 4 Bänden auch schon wieder abgeschlossen.

    Lieben Gruß
    Andrea

    1. Hallo Andrea,
      ja Ash ist einfach irgendwie cool, keine Schmuseprotagonistin 😀 Ich bin auf jeden Fall auch neugierig, wie es weitergeht und hoffe, man erhält dann auch mehr zu den Hintergründen und noch mehr zu der Magie usw. Wobei es ja schon mit eingeflochten ist, aber ganz alles erschließt sich zu Beginn halt noch nicht.
      Liebe Grüße,
      Dana

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