[gelesen] The 99 Boyfriends of Micah Summers – Ein Märchen in Chicago von Adam Sass

Rezensionsexemplar

© Carlsen

The 99 Boyfriends of Micah Summers
Ein Märchen in Chicago
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Adam Sass
erschienen im Juni 2023
368 Seiten
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hier gehts zum Verlag
Carlsen.

kitschig-süße queere Lovestory mit Cinderella-Elementen

Micah führt anonym einen Instagram-Kanal, auf dem er Zeichnungen der 99 Jungs postet, für die er bisher geschwärmt hat. Crush 100 soll der richtige sein, derjenige, mit dem Micah sein erstes und am besten auch sein erstes letztes Date hat. Als er in der U-Bahn einen Jungen kennenlernt, weiß er sofort, dass er den Richtigen vor sich hat. Doch ihre Wege trennen sich, bevor sie sich richtig miteinander bekannt machen können. Daher beschließt Micah, die ganze Stadt nach dem Unbekannten abzusuchen.

Micah zeichnet leidenschaftlich, zeigt seine Werke aber nicht gern. Nur in der Anonymität des Internets hat er kein Problem damit, seine Bilder zu posten und von seinem Traum zu erzählen – endlich seinen Märchenprinzen zu finden. Allerdings ist Micah extrem schüchtern, sodass er die meisten Jungs nur aus der Ferne anschaut und von Dates träumt, die es nicht gibt. Bei Crush 100 springt Micah über seinen Schatten. Er sucht zielstrebig und ist mutig. Und sein Mut wird belohnt.
Micah ist großzügig, fröhlich und glaubt an seine Träume. Gleichzeitig sind es aber auch genau diese Dinge, die mich in einigen Szenen an ihm gestört haben: Seine Familie hat viel Geld und manchmal scheint er zu glauben, dass sich alle Probleme mit Geld und Protzigkeit lösen lassen. Er hat sehr detaillierte Träume und Vorstellungen, zum Beispiel von seinen Dates – und die müssen dann auch penibel bis ins kleinste Detail geplant und umgesetzt werden, wobei Micah zu Übertreibungen neigt (Protz und so). Massig Kitsch inklusive.

Und das zieht sich durch das ganze Buch. Die Romantik rutscht hier regelmäßig ins Kitschige. Dennoch ist die Geschichte süß. Allerdings auch komplett vorhersehbar, sodass das Ende keine Überraschung darstellt.

Zwar hätte ich das Buch nicht als Komödie (Rom-Com) betitelt, ein Lächeln hatte ich aber durchaus beim Lesen häufiger im Gesicht. Weil die Story einfach niedlich ist. Weil ich Micahs Freunde – seine Gefolgschaft – und Familie sehr mochte. Alle gehen sehr liebevoll und offen miteinander um. Micahs Sexualität ist zu keinem Zeitpunkt ein Problem – weder für ihn noch für andere. Dennoch werden durchaus die Schwierigkeiten der ersten Liebe thematisiert – Unsicherheiten und Ängste ebenso wie (sexuelle) Neugier.
Zusätzlich wird Micah mit den Schattenseiten von Bekanntheit konfrontiert. Er muss lernen, für seine eigenen Wünsche einzustehen, auch wenn diese sich nicht mit den Vorstellungen anderer decken.

Die Cinderella-Vibes fügen sich sehr gut in die Handlung. Auch die eingebundenen Zeichnungen sind klasse.

Fazit

Micahs Geschichte zeigt, dass es sich immer lohnt, an das persönliche Märchen und die Liebe zu glauben. Auch wenn das Leben nicht immer nur rosarot ist…
Zwar ist die Geschichte zwischendurch arg kitschig und sehr vorhersehbar, dennoch mochte ich die Cinderella-Vibes und den warmherzigen Umgang der Figuren miteinander.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] The 99 Boyfriends of Micah Summers – Ein Märchen in Chicago von Adam Sass“

  1. Guten Morgen Anja 🙂

    Vom Autor habe ich bereits ein anderes Buch gelesen („Kein Paradies für Connor Major“), was in eine total andere Richtung geht als dieses und mich damals echt mitreißen konnte. Deswegen war ich doch neugierig auf die ersten Meinungen zu seiner nächsten Geschichte. Ich konnte immer nicht so richtig einschätzen, ob ich es lesen will oder nicht. Jetzt sage ich mir aber doch, dass ich es erstmal zurückstelle – RomCom und vor allem viel Kitsch sind momentan einfach nichts für mich, da rege ich mich am Ende nur wieder über Kleinigkeiten auf^^ und muss nicht sein, wenn es noch genügend andere Bücher gibt.
    Es freut mich trotzdem, dass es dir so gut gefallen hat und wer weiß, vielleicht reizt es mich ja dann doch irgendwann mal^^

    Lieben Gruß
    Andrea

    1. Hallo Andrea,
      für mich war es das erste Buch des Autors, aber möglicherweise nicht das letzte 😉
      Deine Entscheidung, das Buch erstmal nicht zu lesen, kann ich aber gut verstehen. Es gibt für alles die richtige Zeit und Lesestimmung. Vielleicht passt es irgendwann anders 🙂
      Lieben Gruß
      Anja

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