[gelesen] Felicitas Brandt – Als die Worte tanzen wollten

©Impress

 Als die Worte tanzen wollten
die Geschichtenspringer 2
Autorin: Felicitas Brandt
erschienen März 2018

spannende, fremde Buchwelten – insgesamt gemischte Stimmung

Da es sich um eine Fortsetzung handelt, kann meine Rezension kleine Spoiler in Bezug auf den ersten Band enthalten!

Sam und Hope haben auf eine eher ungewöhnliche Weise zueinander gefunden, doch ihre Leben sind inzwischen eng miteinander verknüpft. Gemeinsam reisen sie in die Welten der Buchfiguren und entdecken immer wieder neue, oft abenteuerliche Dinge und manche Überraschung. Doch so spannend wie die Ausflüge auch sind, so bergen sie zahlreiche Gefahren, die zunächst nicht abschätzbar waren. Hin- und hergerissen zwischen Neugier und Bedrohung müssen Sam und Hope einen Weg finden, sich nicht zwischen den Seiten zu verlieren und trotzdem an die Informationen zu kommen, die sie so dringend suchen.

Normalerweise schreibe ich immer etwas dazu, ob es zwingend notwendig ist, den ersten Band zu kennen oder ob man auch so in die Handlung rein kommt… Dieses Mal fällt es mir etwas schwer, denn der erste Band ist vor über einem Jahr erschienen und meine Erinnerungen damit doch eher mau. Auch während des Lesens ist nur ein Bruchteil der Erinnerungen zurück gekommen und ich war die gesamte Zeit hin und her gerissen, ob ich das Wissen aus dem ersten Band nun als sehr hilfreich empfunden hätte oder ob die Dinge, die man erfährt reichen. An sich konnte ich der Geschichte schon folgen und große Teile der Handlung erschließen sich, ohne dass man zwingend im Kopf haben muss, was vorher geschah. Allerdings gibt es auch Andeutungen auf die zurückliegende Handlung, Informationen und Geheimnisse, die sie dort erfahren haben, die sich mir nun natürlich nicht mehr erschlossen haben, weil sie nicht noch mal erwähnt wurden. Möglicherweise hätte man einige Dinge auch ganz anders wahrgenommen, wenn man die Vorgeschichte noch im Kopf gehabt hätte.

Der Schreibstil von Felicitas Brandt ist angenehm und flüssig. Die einzelnen Figuren kann man sich durch bildhafte Beschreibungen gut vorstellen und vor allem wird auch mit so manchem „Vorurteil“ aufgeräumt. Die Buchhelden sind in der Buchwelt, die Sam und Hope kennen lernen, teilweise ganz anders, als man sie sich vorgestellt hat, als man es erwartet oder vermutet. Dadurch wird die Ordnung etwas durcheinander geworfen und man muss sich immer wieder neu sortieren, wer auf welcher Seite steht und welche Dinge, die man im Kopf hat, am Ende in der Geschichte noch aktuell sind. Immer wieder werden aber auch Serienhelden und Figuren angesprochen, die ich selbst nicht kenne, dadurch versteht man einige Anspielungen und Scherze nicht, da es nur in den seltensten Fällen näher erläutert wird. Manchmal fand ich das schade, da ich teilweise das Gefühl hatte, mir entgeht etwas.

Die Charaktere kennen sich inzwischen besser und man merkt, dass sie nicht mehr eine so explosive Mischung sind, wie sie es noch im ersten Buch waren. Sie sind besser aufeinander eingespielt, dennoch gibt es immer wieder Reibungspunkte und Dinge, in denen sie sich uneinig sind. Besonders Hope hat ihren eigenen Kopf und setzt diesen auch immer wieder durch, teilweise ohne Rücksicht auf die anderen. Damit bringt sie sich nicht nur in Gefahr, sondern verletzt auch Sam immer wieder, der sich nach Kräften bemüht, ihr eine wichtige Stütze zu sein.

Hope hat schon viel über die Buchwelten und auch einen Teil der Bedrohungen gelernt, durch ihr eigenmächtiges Handeln gibt es immer wieder neue Probleme. Ich kann zwar verstehen, dass es für sie nicht leicht ist und es sie einfach in die fremden Welten zieht, damit sie mehr erfahren und endlich hinter die Geheimnisse kommen kann, ein wenig mehr Mitarbeit hätte aber an der einen oder anderen Stelle, aus meiner Sicht, nicht geschadet. So ist Hope ständig dabei, sich zu entschuldigen, bevor sie den nächsten Fehler begeht.

Trotzdem habe ich viele schöne Momente mit dem Buch gehabt, da die Handlung abwechslungsreich gestaltet ist und man immer wieder in neue Buchwelten oder fiktive Welten reist, um dort weitere Puzzleteile zu finden. Die Ausflüge haben mir gut gefallen, man weiß nie, was einen erwartet, hinter welcher Ecke die nächste Gefahr lauert und welcher Charakter wirklich auf der Seite von Hope und Sam steht. Auch wenn auf eine Ich-Perspektive verzichtet wird, bekommt man gute Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelten der Protagonisten. Neben den Abenteuern, die bei ihren Buchsprüngen anstehen, haben sie auch privat einige Sachen aufzuarbeiten und zu klären.

Fazit

Am Ende des Buches bin ich gespannt, was uns nun noch erwartet und ich bin froh, dass der dritte Band nicht so ewig auf sich warten lässt. Ein wenig getrübt war das Lesevergnügen durch die fehlenden Erinnerungen und das permanente „entschuldigen“ für Dinge, die vermeidbar gewesen wären. Der angenehme, flüssige Stil und die abwechslungsreichen Buchwelten machen die Geschichte aber dennoch zu einem schönen Buch.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Ein Gedanke zu „[gelesen] Felicitas Brandt – Als die Worte tanzen wollten“

  1. Hey liebe Dana,

    da mich der erste Teil dazu nicht ganz überzeugen konnte, habe ich hier nicht weitergelesen. Es freut mich, dass du im Gesamten ein paar schöne Lesestunden hattest. Ich glaube aber fast, dass es mich auch dieses Mal nicht komplett hätte überzeugen können. 🙂

    Liebe Grüße, Toni

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