[gehört] Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes

© Argon Hörbuch
Ein ganzes halbes Jahr
Lou 1
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Autorin: Jojo Moyes
Sprecher u.a.: Luise Helm, Ulrike Hübschmann
erschienen März 2013
885 Minuten
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Argon Hörbuch

schöne, gefühlvolle Geschichte

Ich kenne die Geschichte bereits als Film und meistens lese ich dann die Bücher nicht mehr, weil man einfach eine gewisse Vorstellung im Kopf hat zu den Figuren, zum Verlauf usw. Da ich nun aber doch neugierig war, wie es mit Lou weiter geht und ich Band zwei und ggf. auch Band 3 lesen oder hören möchte, habe ich mir das ungekürzte Hörbuch zum ersten Band angehört, um noch mal intensiv in die Handlung einzutauchen. Im Film sind einige Dinge dann ja vielleicht auch anders dargestellt, gekürzt oder anders positioniert, damit es passt. Es ist inzwischen auch schon einige Zeit her, so dass ich zwar noch den groben Verlauf, aber nun auch nicht alle Einzelheiten wusste. So viel schon mal vorweg 😉

Lou führt ein recht übersichtliches Leben. Sie geht im Café arbeiten, ist seit sieben Jahren mit ihrem Freund zusammen, mehr oder weniger glücklich damit und hat eigentlich keine großen Pläne für die Zukunft. Als sie ihren Job verliert, steht sie mit leeren Händen da und muss sich überlegen, was sie nun mit ihrer Zeit anfangen will, was sie beruflich machen möchte, was sie interessiert und was sie kann. Als sie zum Vorstellungsgespräch bei den Traynors geht, war sie nur wenig überzeugt davon, geeignet für den Job zu sein. Zu ihrer großen Überraschung bekommt sie jedoch die Chance und von da an verändert sich einfach alles in ihrem Leben…

Das Hörbuch wird von verschiedenen Figuren gelesen, die meiste Zeit wird jedoch aus der Perspektive von Lou berichtet, so dass man sie am intensivsten begleitet und am meisten von ihr erfährt. Die Einschübe aus der Sicht der anderen Figuren empfand ich jedoch auch als passend und interessant, da man so noch mal einen anderen Blick auf manche Situationen und Passagen bekommt. Die Stimmen empfand ich als angenehm, die Handlung wurde gut transportiert und man konnte sie auch problemlos voneinander unterscheiden.

Lou steht mit ihrem neuen Job vor ungeahnten Herausforderungen. In die Betreuung und Pflege von Will Traynor integriert zu werden, lässt sie an ihre Grenzen stoßen. Aber nicht nur, weil sie keine Erfahrungen in diesen Bereichen hat, sondern auch weil Will einfach unausstehlich und eigenbrötlerisch ist. Er macht es ihr nicht besonders leicht und obwohl Lou mir so manches mal leid tat, weil er sich so mies verhält, kann ich ihn auch irgendwie verstehen. Seit einem Unfall kann Will nahezu nichts mehr allein, alle versuchen für und über ihn zu entscheiden und er hat kaum noch die Chance, selbst an der Gestaltung seines Lebens teil zu haben. Eine wirklich schwierige und schwer vorstellbare Situation, die mich wohl auch zum Verzweifeln bringen würde. Irgendwie kann ich es ihm daher gar nicht groß übel nehmen, dass er teilweise so unfreundlich und grob ist. Lou lässt sich davon jedoch nicht unterkriegen und schlägt teilweise verbal zurück. Nur so findet sie nach und nach einen Weg zu Will durchzudringen. Die Entwicklungen zwischen den beiden sind schön zu verfolgen, auch wenn Lou immer wieder gegen Wände rennt, so steht sie doch erneut auf und sucht neue Wege, um doch noch etwas zu erreichen.
Die Protagonisten harmonieren gut miteinander, besonders da sie so unterschiedlich sind. Lou ist von ihren Modekreationen her eher auffällig, kann sich gut mit Menschen unterhalten und auf sie zugehen, wenn es jedoch um ihr Selbstbewusstsein und ihre Zukunftspläne geht, zeigen sich dort deutliche Schwächen. Will war vor seinem Unfall sehr erfolgreich im Job, wusste was er wollte und wie er es bekam. Durch seine Einschränkungen hat er seinen Lebensmut verloren, ist oft verbittert und genervt von allen, die ihn bevormunden und über ihn hinweg entscheiden, ohne dabei zu hören, was er eigentlich will. Will schaut in Lou hinein, bringt sie zum Nachdenken und Umdenken und genauso erreicht Lou es bei Will, dass er über manche Dinge seine Meinung ändert.
Die Handlung an sich war für mich nun natürlich nicht überraschend, schließlich kannte ich den Film, trotzdem war es wirklich schön die gefühlvolle Geschichte zu verfolgen und in die Gedankenwelt von Lou einzutauchen. Ein paar Passagen waren mir persönlich fast etwas zu ausgedehnt geschildert, richtig langweilig wurde es jedoch nie.
Obwohl es viele traurige Momente gibt und ja schon die Grundsituation eher für gedrückte Stimmung sorgt, gibt es auch immer wieder Szenen zum Schmunzeln, kleine Erfolge und positive Situationen, die der Handlung richtig gut tun. Ich bin nun auf jeden Fall gut vorbereite, um Lous weiteren Weg zu begleiten und freue mich schon darauf zu erfahren, welche Möglichkeiten sie ergriffen hat.

Fazit

Eine bewegende, emotionale Geschichte, die mich immer wieder zum Nachdenken gebracht hat. Im Gegensatz zum Film hat mich das Hörbuch zwar nicht zum Weinen gebracht, allerdings wusste ich nun ja auch, was auf mich zukommt.  Die Emotionen wurden durch die Sprecher gut rüber gebracht, so dass die gefühlvollen Momente mich erreicht und berührt  haben.


2 Gedanken zu „[gehört] Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes“

  1. Hallo liebe Dana,
    tatsächlich habe ich beim Film auch nicht geweint. Was vermutlich auch daran lag, dass ich vorher das Buch gelesen hatte und wusste, was mich erwartet. Ich habe den Film und auch das Buch geliebt. Ich empfehle dir unbedingt noch weitere Bücher von J.M. zu lesen. Hast du vielleicht sogar schon weitere Bücher von ihr gelesen? Stehen eventuell noch andere auf deiner Wunschliste?
    Ich finde die Autorin schreibt wirklich richtig herzerwärmend. Ich freue mich, dass du so schöne Stunden mit dem Hörbuch hattest <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      ich habe bisher keine anderen Bücher gelesen oder gehört, aber das kann man ja noch ändern 😉 Aktuell höre ich den zweiten Band als Hörbuch beim Basteln. Er ist, wie du schon sagtest, ganz anders, als Band 1 aber bisher trotzdem schön.
      Irgendwann möchte ich auf jeden Fall auch ein Buch von Jojo Moyes lesen, nicht nur hören ^^ Man nimmt die Geschichte dabei ja doch noch mal anders auf.
      LG Dana

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