[gelesen] Die Sache mit der Motte und dem Licht von Katharina Wolf

Rezensionsexemplar

© Impress
Die Sache mit der Motte und dem Licht
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Autorin: Katharina Wolf
erschienen Juli 2019
269 Seiten, eBook
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hier gehts zum Verlag
Impress (Carlsen)

hatte mit beiden Figuren meine Probleme

Der 17-jähige Lenny wünscht sich einen Freund. Da kommt ihm die neue Dating-App doch gerade recht. Denn der Junge, den er jeden Tag im Bus anstarrt, ist für ihn unerreichbar. Denkt Lenny zumindest…

Der Klappentext klang total süß. Leider konnte mich die Geschichte aber nicht komplett überzeugen. Dies lag auch an Ich-Erzähler Lenny und seinem Erzählstil, den ich an vielen Stellen zu umgangssprachlich fand, sodass mein Lesefluss immer wieder gestört wurde.

Die Handlung an sich ist nicht uninteressant. Lenny wünscht sich einen Partner, allerdings hilft ihm die Dating-App nicht so richtig weiter. Und bei seinem Bus-Schwarm rechnet er sich keinerlei Chancen aus. Daher ist er schon mit kurzen Gesprächen und einer lockeren Freundschaft zufrieden – denn näher kann er Nick wohl nicht kommen. Allerdings verhält Nick sich immer eigenartiger…
Ein bisschen süß sind die zwei ja schon. Denn irgendwie schaffen sie es nicht so richtig, sich einfach zu sagen, was sie jeweils denken. So gibt es ein paar witzige und auch emotionsgeladene Momente. Allerdings ist die Geschichte grundsätzlich sehr vorhersehbar, und dafür zog sich das ganze Hin und Her für mich dann doch wieder etwas zu lange hin, während Lenny nebenbei viel ereignislosen Alltag schildert.
Dabei habe ich mich mehrfach gefragt, was Lenny an Nick eigentlich findet, nachdem er ihn näher kennenlernt. Viel zu häufig ist Nick nämlich ziemlich blöd. Zudem hat er sich oft nicht im Griff. Natürlich hat er seine „Gründe“, warum er oft betrunken ist – für meinen Geschmack floss dennoch zu viel Alkohol in der vergleichsweise kurzen Geschichte, während Nicks Hintergründe dabei insgesamt etwas kurz kamen.
Überhaupt hätte ich Schilderungen aus Nicks Perspektive spannend gefunden. Während Lenny im Grunde recht klar weiß, was er will, wirkt Nick oft so hin- und hergerissen, dass ein Blick auf das, was ihn beschäftigt, sicher interessant gewesen wäre.

Fazit

Am Ende des Buches bin ich etwa so hin- und hergerissen wie Nick innerhalb der Geschichte. Grundsätzlich fand ich die zwei, ihre langsame Annährung, das Hin und Her, samt Unsicherheit und verletzten Gefühlen, interessant zu verfolgen. Allerdings hätte ich dabei Nicks Innenleben oft spannender gefunden, da ihn viele Themen zu beschäftigen scheinen, die etwas kurz kommen. Zudem hatte ich immer wieder Schwierigkeiten mit Lennys Erzählstil, der mit teilweise zu jugendlich-locker war…

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Die Sache mit der Motte und dem Licht von Katharina Wolf“

  1. Hallo liebe Anja,
    der Klappentext deines Buches hat mich ja auch sofort sehr angesprochen. Schade finde ich, dass die Umsetzung dann den ein oder anderen Schwachpunkt hatte. So, wie ich das rauslese, wären ein paar Kapitel aus Nicks Sicht wirklich sehr hilfreich gewesen. Scheinbar konntest du sein Verhalten nicht ganz greifen. Ich denke, wenn die Autorin mehr auf seine Beweggründe eingegangen wäre, dann hätte man ihm vielleicht auch leichter einiges verzeihen können. Schade. Aber eine sehr gut nachvollziehbare Rezension!

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,

      letztlich kann man schon erahnen, was in Nick vorgeht und warum er so handelt, wie er handelt. Nur wäre seine Sicht, seine innere Zerrissenheit für mich viel spannender gewesen als Lenny rosarote Sichtweise. Hm, vielleicht hätte ich das genau so auch schreiben sollen 😀

      Lieben Gruß
      Anja

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