[gelesen] Die Feenjägerin von Elizabeth May

Die Feenjägerin

Autor: Elizabeth May
erschienen Februar 2015
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-31609-6
© Heyne

schöne Mischung aus Action, Witz und Gefühl

Ein Jahr ist vergangen, seit die nun 18-jährige Aileana
ihre Mutter tot aufgefunden hat. Ein Jahr, in dem sich ihr Leben komplett
verändert hat – statt nur schicke Kleider zu tragen, auf Bälle zu gehen und
Verabredungen zu treffen, bestimmen Training, Kampf und Tod ihr Leben. Dabei
fällt es zunehmend schwerer, nach Außen den Schein zu wahren. Denn Aileanas
jagt auf die mörderischen Feen hinterlässt Spuren. Sie sinnt auf Rache an der
Fee, mit der alles begann. Nacht für Nacht an ihrer Seite ist dabei Kiaran,
selbst eine Fee, der Aileana zwar gut trainiert, aber ihr doch so einiges
verschweigt…
‚Edinburgh 1844’ hieß es im Klappentext, und führte damit zu
völlig falschen Erwartungen. Zwar gibt es Tanzbälle, pompöse Kleider und steife
Anstandsregeln, doch die Welt, die Elizabeth May erschafft, hat mich viel mehr
zu bieten. Immer wieder mischen sich technische Wunderdinge unter die
historische Atmosphäre, allen voran Aileanas Ornithopter, mit dem sie die ganze
Stadt überfliegen und Verfolgungsjagden mit den Feen veranstalten kann. Und so
gibt es im gesitteten Schottland einiges zu entdecken, wobei die Vorstellung
von Aileanas kleinen Wundern dank vieler bildhafter Beschreibungen sehr leicht
fällt.
Ebenfalls sehr ungewöhnlich sind die vielfältigen Feenarten.
Hunde-, drachen-, schlangenartig, der Fantasie sind nahezu keine Grenzen
gesetzt. Dabei hat jede Feenart nicht nur ein spezielles Aussehen, sondern auch
bestimmte Eigenschaften, die innerhalb der Handlung in den Kämpfen erläutert
werden, sich aber auch in einem kleinen Anhang nochmal zusammengefasst
nachlesen lassen.
Aber auch die kleine typische Fee mit Flügeln, wie man sie
zunächst erwarten würde, spielt eine Rolle. Denn sie wohnt direkt in Aileanas
Kleiderschrank und mit ihrem unbändigen Hunger auf Honig, welcher sie leider
besoffen macht, sorgt sie für so manche witzige Szene.
Und noch eine Fee spielt in Aileanas Leben eine große Rolle:
Kiaran der Unnahbare. So faszinierend ich seine Figur auch fand, so schwer war
es für mich, ihn wirklich einzuschätzen. In umgibt eine mysteriöse Aura und da
er gekonnt allen persönlichen Fragen ausweicht, ist es schwer, seine wahren
Motive herauszufinden.
Aileana ist eine tolle Protagonistin und die Ich-Erzählerin
der Geschichte. Der Tod ihrer Mutter belastet sie schwer und die Rache bestimmt
seitdem ihr Leben. Sie ist mutig und stark, listig und einfallsreich. Ständig
tüftelt sie an neuen Waffen, mit denen sie die Feen überraschen will. Doch
trotz allem ist sie auch ein verletztes 18-jähriges Mädchen, dass verzweifelt
versucht, nach Außen hin den Schein zu wahren, sich in die gesellschaftliche
Ordnung zu fügen und es ihrem Vater recht zu machen.
Aufgrund der Erzählperspektive bekommt man tiefe Einblicke
in ihre Gedanken und Gefühle, erhält aber nur einen eingeschränkten Blick auf
die Handlung, was die Spannung besonders in Bezug auf Kiarans Absichten
steigert.
Die Geschichte ist von Beginn an sehr spannend. Immer wenn
Aileana ruhige Stunden in einer Gesellschaft verbringen will, wittert sie
irgendwo eine Fee und muss einen Weg finden, unauffällig zu verschwinden und
ihren anschließend oft wüsten optischen Zustand zu verbergen. Immer neue
Kreaturen stellen sich ihr in den Weg, eine Gefahrensituation jagt die nächste.
Während es zunächst immer nach dem selben Muster zu
verlaufen scheint – jede neue Nacht bringt neue Gegner –, ändert sich die
Grundsituation in der zweiten Hälfte des Buches gerade rechtzeitig bevor diese
Wiederholungen langwierig werden können. Das Tempo und die Dramatik werden im
letzten Teil der Geschichte nochmal deutlich erhöht. Zur größeren Spannung
kommen nun auch immer intensivere Gefühle dazu, wobei in all der Action kaum
Zeit für ruhige Passagen bleibt.
Was aus dem deutschen Titel nicht hervorgeht, ist, dass es
sich um den ersten Band einer Reihe handelt. Das Ende hat einen ganz fiesen
Cliffhanger, das Schicksal aller Figuren bleibt komplett offen…
Eine temporeiche Geschichte voller Ideenreichtum.
Vielfältige Figuren sorgen für Spannung, Spaß und gefühlvolle Momente. Leider
Endet die spannende Handlung sehr abrupt auf ihrem Höhepunkt.

3 Gedanken zu „[gelesen] Die Feenjägerin von Elizabeth May“

  1. Hi 😀
    Ich lese das Buch auch gerade und bin jetzt bei 120 Seiten. Ist mein erster Ausflug in dieses Genre uns bis jetzt gefällt es mir echt gut. 😀 Hoffe jetzt aber, dass das Ende doch nicht ganz so fiesist!

    Liebe Grüße
    Jessi

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