[gelesen] Crater Lake: Der Horror geht weiter ein von Jennifer Killick

©Carlsen

Der Horror geht weiter

Crater Lake 2
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Jennifer Killick
erschienen September 2023
ab 10 Jahren
304 Seiten
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Carlsen
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Band zwei der Gruselstory – konnte mich nicht ganz packen

Achtung: zweiter Band! Die Handlung geht zwar nicht ganz direkt weiter, baut in gewisser Weise jedoch auf den Ereignissen des ersten Bandes auf. Einige der Hinweise, Vergleiche und Parallelen sind vermutlich nicht so gut zu verstehen, sollte man den Auftakt nicht kennen.
Meine Rezension enthält kleine Spoiler in Bezug auf den ersten Band.

Für Lance und seine Freunde wird der Ausflug zum Crater Lake wohl unvergessen bleiben. Sie haben die Alien-Invasion nur knapp überlebt, das geht nicht spurlos an ihnen vorbei. Außerdem hat auch das neue Schuljahr so manche Herausforderung für sie mit sich gebracht und alle haben sich verändert. So eng, wie die Clique einst war, sind sie nun nicht mehr. Doch ihre Heimatstadt Straybridge wird vom nächsten Horror bedroht und Lance ist schnell klar, nur gemeinsam könnten sie eine Chance haben, ihren Gegnern zu entkommen. Auch wenn er noch nicht weiß, wie er seine Freunde wieder zusammenbringen soll.

Die Geschichte spielt einige Monate nach den Ereignissen am Crater Lake, Weihnachten steht ins Haus und eigentlich sollten sich alle auf eine ruhige und besinnliche Zeit vorbereiten. Daraus wird allerdings nichts, als es an der Uni einen Laborunfall gibt. Dass Ausgangssperren verhängt werden, ist da wohl noch das kleinere Übel, wenn man mitbekommt, was wirklich in dem Ort los ist. Lance ahnt schnell, dass da mehr hinter steckt, als er Veränderungen an seiner Mutter bemerkt, ist er sich sicher, dass in ihrer Stadt etwas so ganz und gar nicht stimmt. Die Erinnerungen an die Erlebnisse vom Crater Lake bringen Verunsicherung und Angst mit sich. Ist es wieder etwas Ähnliches oder ganz anders? Gemeinsam mit seiner Clique versucht Lance alle Informationen zusammenzutragen, die sie bereits haben. Jeder Hinweis kann helfen, um ihnen einen Ausweg aufzuzeigen. Doch die Zeit drängt, der Druck erhöht sich und damit auch das Tempo und die Spannung im Buch.  Ich kann mir gut vorstellen, dass jüngere Lesende sehr gefesselt sind von den Überlegungen, den Plänen, die sie schmieden, ihren unermüdlichen Versuchen, zu entkommen und sich neue Sachen einfallen zu lassen, sollte mal was nicht ganz so geklappt haben. Auch wenn die Wesen hier nicht genau gleich sind wie im ersten Band, gab es doch viele vergleichbare Momente und Herangehensweisen. Ab und an hätte ich mir da einfach noch mal was anderes gewünscht. Die neuen Erkenntnisse bringen natürlich auch neue Pläne mit sich, aber es fühlte sich doch alles schon recht gleich an. Auch die Dynamik der Gruppe ist ähnlich, was sicher daran liegt, dass eben jeder seine Stärken hat und diese einbringt. Hier war eher nur die Ausgangslage eine andere, dass sie sich erst mal wieder zusammenraufen mussten. Es war dennoch interessant, die Geschichte zu verfolgen, mich persönlich hat es jetzt jedoch nicht so komplett mitgenommen, auch wenn die „Feinde“ schon einige gruselige Eigenschaften mit sich bringen.

Der Schreibstil ist leichtgängig, auch wenn es immer wieder Spannungsmomente gibt. Geschildert werden die Ereignisse wieder aus der Ich-Perspektive von Lance, wodurch man von ihm am meisten mitbekommt. Es gibt viele Dialoge mit seinen Freunden, so dass man auch ihre Ansichten und Gedanken gut verfolgen kann. Ähnlich wie im ersten Buch sind auch wieder ein paar kleine Offenbarungen und Geheimnisse enthalten, die die Clique wieder enger zusammen bringen. Eigentlich eine schöne Sache, weil es zeigt, dass Jugendliche Dinge eben oft auch erst mal mit sich ausmachen, sie sich teilweise schnell beeinflussen lassen von ihrem Umfeld und Angst haben, doof vor anderen dazustehen. Dabei bringen Freunde oft viel Verständnis auf, wenn man sich traut, offen mit ihnen zu sprechen, Beweggründe und Gedanken zu erklären. Ich fand es insgesamt eben einfach nur etwas schade, dass die Struktur der Geschichte wirklich sehr gleich wirkt.
Die Wesen, die dieses Mal die Bedrohung darstellen, haben sich im Vergleich zu denen vom ersten Angriff, verändert und weiterentwickelt. Ihre Art zu kommunizieren und ihre Feinde anzugreifen, ebenso wie die Möglichkeiten sie zu überlisten und wenigstens kurzzeitig ruhig zu stellen, sind anders als man es aus dem Auftakt kennt. Gewisse Eigenschaften haben sie jedoch beibehalten. Immer wieder nehmen die Freunde jedoch Bezug auf die Ereignisse vom Crater Lake und ihre Erfahrungen die sie dort gesammelt haben. Andere Möglichkeiten haben sie eigentlich auch kaum. Sie können nur aus dem Lernen, was sie bereits erlebt haben und nun mitbekommen. Besonders zum Ende des Buches werden Spannung und Tempo noch mal ordentlich gesteigert. Weihnachtsstimmung kommt in dieser Geschichte wahrlich nicht auf, auch wenn sie zu dieser Zeit spielt.

Fazit

Ein neues, wenn auch ähnliches Abenteuer wartet auf Lance und seine Freunde. Der Horror vom Crater Lake wiederholt sich in gewisser Weise. Es gibt wieder einige Spannungsmomente und gruselige Elemente, viele Planungsgespräche und clevere Lösungsansätze, aber auch eine kleine Weiterentwicklung auf der Freundschaftsebene. Die Geschichte ist interessant zu verfolgen, ganz komplett mitgenommen hat es mich irgendwie trotzdem nicht, es war mir insgesamt zu ähnlich von der Struktur und den Herausforderungen, die auf die Jugendlichen warten, auch wenn mich das sonst in anderen Büchern nicht unbedingt stört.

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