[gelesen] A Thousand Broken Pieces von Tillie Cole

Rezensionsexemplar

© LYX
A Thousand Broken Pieces
A Thousand Boy Kisses 2
.
Tillie Cole
erschienen im Oktober 2024
480 Seiten
.
hier geht’s zum Verlag
LYX

Emotionale, schwere Kost

Es fällt mir sehr schwer, diese Bewertung zu schreiben. Ich habe die Geschichte von Poppy und Rune damals geliebt – abgesehen vom Epilog (der hier aufgegriffen und ein wenig ausgeführt wird).
A Thousand Broken Pieces startet mit einem Rückblick zu Poppys letzten Momenten (aus Savannas Sicht) und enthält viele weitere Erinnerungen. Viele Szenen haben mich zu Tränen gerührt.
Die Geschichte ist unglaublich emotional – das Thema bringt es mit sich –, aber es gab auch Dinge, die mich gestört haben.
Aber wie käme ich dazu, zu beurteilen, wie Menschen (richtig) trauern sollten und was ihnen gut tut. Zumal die Autorin im Nachwort beschreibt, dass viele eigene Erfahrungen und Gefühle in die Geschichte eingeflossen sind.

Was man einfach klar sagen muss: Dieses Buch ist ein einziger Trigger. Nicht nur die Schicksale der zwei Hauptfiguren bringen zahlreiche Themen mir sich. Die zwei machen eine Reise mit weiteren trauernden Jugendlichen, die teilweise sehr extreme Dinge erlebt haben, wobei ich es unglücklich fand, dass diese schweren Themen angesprochen werden und dann nur an ihrer Oberfläche gekratzt wird.

Die Handlung ist geprägt von Trauer und Verlust, dementsprechend ist die Stimmung oft bedrückt und angespannt. Savanna und Cael werden von ihren Eltern und Therapeuten auf eine Reise um die Welt geschickt, bei der sie verschiedene Phasen der Trauer durchleben und sich mit ihrem Verlust auseinandersetzen sollen. Beide tun das auf ganz unterschiedliche Art. Im Verlauf der Geschichte begleiten wir die zwei auf ihrem Weg, erleben hoffnungsvolle Momente und viele, viele Rückschläge. Jeder trauert anders, jeder benötigt unterschiedlich viel Zeit, das wird im Buch sehr deutlich.

Insgesamt war mir alles etwas viel. Zu viel Trauer, zu viele Schicksale, die gar nicht ausreichend Platz finden, und dann auch noch die Liebesgeschichte obendrauf, die mich leider nicht überzeugt hat. Schon auf den ersten Blick sind die zwei hin und weg voneinander. Sie kommen sich dann recht schnell näher, verbringt die Gruppe doch viel Zeit miteinander. Und dann gibt es in der Trauergruppe plötzlich ein Pärchen – das sich unterstützen kann, sich einander anvertrauen und seine Erlebnisse zuerst beieinander abladen kann statt bei ihren Therapeuten. Diese wiederum sehen das durchaus auch kritisch, schließlich birgt es einige emotionale Gefahren. Dabei fand ich esüberraschend, wie es Savanna, die mir ihren eigenen Emotionen kaum zurechtkommt, gelingt, auch noch Caels volle Last mitzutragen.
Die Gruppe akzeptiert die zwei als Paar, dennoch empfand ich das „Pärchengetue“ („oh Baby…“) in den Gruppensitzungen als unangenehm.

Was mir auch nicht zuende gedacht scheint: Die Jugendlichen bereisen 5 Länder, wissen aber vorher nicht, wohin es geht. Ich habe mich immer wieder gefragt, wie sie gepackt haben und wie viele Koffer jeder dabei hat: Thermosachen, Badesachen, mehrere weiße Outfits für bestimmte Ereignisse.

Fazit

Herzzerreißend.
Aber trotzdem nicht mein Buch. Es war mir alles zu viel, zu extrem, zu überladen mit ernsten Themen, von denen die Hälfte nur eine Nebenrolle spielt.
Die Geschichte von Poppy und Rune hingegen werde ich immer als sehr besonders in Erinnerung behalten.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.