[gelesen] Haunted Hunters. Daemons von Nadine Erdmann

Testlese-/Rezensionsexemplar

©Kuneli Verlag
Daemons

Haunted Hunters 2
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Nadine Erdmann
erschienen September 2024
428 Seiten
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Kuenli Verlag
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facettenreicher, toll angelegter zweiter Band mit viel Spannung und Offenbarungen

Es ist der zweite Band der Trilogie, Vorwissen sollte man zum Lesen des Buches mitbringen, damit sich die Zusammenhänge erschließen und man die Entwicklungen vollständig verstehen und einordnen kann. Außerdem würde man sich sonst auch ein gutes Stück der Figurenentwicklung entgehen lassen und den spannenden Auftakt verpassen.

Für die Haunted Hunters ist die neue Wirklichkeit, in der sie leben, immer noch ein Stück weit unbegreiflich, auch wenn sie sich so gut es geht, mit den Umständen arrangieren und nach vorn schauen. Dass sich ihnen mit Ciùineas nun die Möglichkeit bietet, etwas geschützter und ohne tausende andere Geflüchtete zu wohnen, ist für alle ein Segen. Doch die Idylle der Insel überträgt sich nicht auf ihr Arbeitsleben, denn die großflächigen Zerstörungen sorgen für neue Gefahren, die noch keiner komplett abschätzen kann.
Im IPS wurde an verschiedenen Dingen geforscht und experimentiert. Das war zwar allgemein bekannt, was für, stellenweise furchtbare, Experimente dort abliefen, ahnte jedoch kaum jemand. Könnten diese Machenschaften nun für zusätzliche Bedrohungen sorgen? Ein Einsatz, der die Truppe nicht nur an körperliche Grenzen bringen wird…

Ich fühlte mich von Beginn an wieder gut mitgenommen und hatte keine Schwierigkeiten, in die Handlung reinzufinden. Geschickt platzierte Hinweise auf die vorausgegangene Handlung, zum Beispiel in Form von Gesprächen oder Erinnerungen, helfen zusätzlich dabei, die wichtigsten Entwicklungen und Zusammenhänge parat zu haben, sollte man nicht mehr alles im Gedächtnis haben. Dabei wirkten diese Rückblicke niemals langatmig oder unnötig. Sie fügten sich schön in die Gesamthandlung ein und brachten neben Erinnerungshilfen auch Ansatzpunkte für neue Informationen und den Fortgang der Geschichte.

Der Schreibstil von Nadine Erdmann ist flüssig, mitnehmend und verknüpft elegant die ganzen verschiedenen Facetten der Handlung. Das Buch ist ein tolles Zusammenspiel der einzelnen Elemente. Immer wieder wechselt der Fokus ein wenig und trotzdem fügt sich alles sehr harmonisch zusammen. Zwischendurch kann man mal durchatmen, bevor dann das Tempo wieder ordentlich angezogen wird und die nächsten Gefahren für Action und Herausforderungen sorgen. Ebenfalls wieder sehr anschaulich beschrieben sind die Schauplätze, die stellenweise für eine ziemlich unheimliche Atmosphäre sorgen. Das unterstützt die Handlungselemente zusätzlich noch und treibt die Spannung in die Höhe. Immer wieder gibt es spannende, teilweise ziemlich gefährliche und turbulente Einsätze, in denen die Charaktere ihre Fähigkeiten geschickt einsetzen und zügige Entscheidungen gefällt werden müssen. Gleichzeitig offenbaren sich dabei auch noch einige düstere Abgründe, mit denen man so im Vorfeld vermutlich nicht gerechnet hat.
Darüber hinaus gibt es auch ruhigere Passagen, in denen man mehr über den Alltag der Protagonisten mitbekommt, der durch die Geschehnisse aus dem ersten Band ja ebenfalls ziemlich durcheinander geraten ist. Hier gibt es einiges zu sortieren, sie finden sich in die neue Gemeinschaft ein, schmieden Pläne und kommen ein wenig zur Ruhe, was gleichzeitig aber auch Raum gibt, dass innere Dämonen wieder mehr hochkochen, als in der ganz akuten Phase des Chaos. Die Charaktere bringen verschiedene Baustellen mit, die immer wieder in den Fokus rücken. Besonderes Augenmerk liegt hier auf Ayden, zu dem es ja bereits im Auftakt ein paar Andeutungen gegeben hat. Nun mehr zu ihm und seiner Vergangenheit zu erfahren, war sehr interessant und offenbart noch mal weitere Seiten des Protagonisten. Stück für Stück bekommen alle Figuren mehr Tiefe, man kann ihre Entwicklungen nachvollziehen und ihre Reaktionen besser verstehen und greifen. Nach wie vor mag ich das Zusammenspiel der Gruppe richtig gern. Sie ziehen sich gegenseitig auf, unterstützen sich jedoch auch bedingungslos und wissen mit den Ecken und Kanten der anderen umzugehen. Durch ihre Unterschiedlichkeit, den Zusammenhalt und ihre gemeinsame Vergangenheit entsteht eine tolle Gruppendynamik, die durch die Brüder Sam und Will gut ergänzt wird. Dass die beiden nun auch öfter in den Szenen mit dabei waren, fand ich klasse. Es bringt noch mal neue Facetten mit sich, aber auch neue Gefahren und Entscheidungen.

Es ist also für Spannung und „Oh-No-Momente“ gesorgt, es gibt jedoch auch Augenblicke, die auf unterschiedliche Weise ans Herz gehen oder einen mal zum Schmunzeln bringen. Ich mag diese Kombination, da sie dafür sorgt, dass man die Protagonisten ins Herz schließt, mit ihnen mitfiebert und fühlt, mehr über sie erfahren möchte und gleichzeitig total gespannt ist auf weitere Einsätze, auf weitere Möglichkeiten ihrer Fähigkeiten und alle noch kommenden Entwicklungen, Geheimnisse und Andeutungen.

Fazit

Ein genialer zweiter Band, der mit seiner gelungene Kombination aus Action, interessanten, unerwarteten Offenbarungen, Turbulenzen, Figurenentwicklung, einer Prise Humor, liebenswerten, authentischen und facettenreichen Charakteren, dynamischen Dialogen, in denen auch Ironie und Sarkasmus nicht fehlt, berührenden Momenten, düsteren Szenen und neugierigmachenden Andeutungen und Entwicklungen für tolle Lesestunden sorgt.

Ich danke der Autorin für das bereitgestellte Testlese-/Rezensionsexemplar und unseren tollen Austausch dazu.

 

 

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