[gelesen] We Conquer the Dark von Emma Scott

Rezensionsexemplar

© LYX

We Conquer the Dark

Angels and Demons  1
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Emma Scott
erschienen Juli 2024
361 Seiten
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hier geht’s zum Verlag
LYX (Bastei Lübbe)
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Erwartungen leider nicht erfüllt

Mein letztes Buch der Autorin war ein Liebesroman mit unerwartetem übernatürlichen Einschlag, der für mich nicht in die Story passte. Diesmal handelt es sich um eine tatsächlich als Fantasy ausgewiesene Geschichte. Doch der Funke ist leider wieder nicht übergesprungen.

Lucy stolpert in ihrem Innenhof über eine vermeintliche Leiche, die sich als übernatürliches Wesen entpuppt.
Der Dämon Casziel sucht nach Erlösung und erklärt Lucy, er könnte seine Sünden ausgleichen, wenn er für ihr Glück sorgt, beispielsweise indem er ihr hilft, Lucys Schwarm auf sie aufmerksam zu machen. Doch schnell interessiert sich Lucy viel weniger für den Arbeitskollegen als für den Dämon, der etwas tief in ihr berührt…

Das Buch liest sich flüssig und zügig, aber ich fand die Handlung leider weder besonders spannend noch besonders romantisch. Und selbst der Fantasyanteil kommt irgendwie zu kurz.

Richtig viel passiert in der Geschichte nicht. Lucy trifft den Dämon, geht weiter zur Arbeit, während er Nacht für Nacht bei seinem Boss vorstellig werden muss.
Lucy bandelt ein wenig mit dem Kollegen an (den ich von Anfang an nicht sonderlich sympathisch fand) und bandelt ein wenig mit dem Dämon an.

Und dann geht das Theater los, weil beide etwas wollen, was sie einander aber nicht sagen und Dinge tun, von denen sie denken, dass der andere sie will, die aber nicht dem entsprechend, was sie tatsächlich wollen…
Bis sie dann doch mal miteinander sprechen, aber feststellen, dass das was sie wollen trotzdem nicht geht.
Ein langes Hin und Her ohne richtige Fortschritte oder intensive Gefühle. Irgendwie kratzt die Geschichte die ganze Zeit nur an der Oberfläche. Der Funke will einfach nicht überspringen – weder zu mir und für mich auch nicht zwischen den Figuren.

Die Einblicke in die Vergangenheit der beiden bieten etwas Abwechslung und offenbaren nach und nach eine Verbindung, die sich durch viele kleine Hinweise allerdings früh abzeichnet – sodass ich die Erkenntnis auf Lucys Seite auch ein wenig zu lange hinausgezögert fand.

Gefallen hat mir die Darstellung von Lucys inneren Dämonen – hier nicht nur bildlich gesprochen sondern ganz real existent –, die ihr ins Gewissen reden, sie verunsichern und klein halten, bis Lucy sich nach und nach von ihnen frei macht und mutiger und offener wird.

Begeistern konnte mich die ganze Geschichte nicht. Das Ende empfand ich aber leider als richtig enttäuschend. Da gibt es kapitelweise Probleme und einen mächtigen Boss. Und letztlich ist die Lösung sehr einfach und superschnell erledigt. Da waren etliche Seiten vorher schlicht unnötig…

Die Hauptfiguren für Band 2 werden bereits eingeführt. Doch obwohl ich beide sympathisch fand, werde ich das Buch eher nicht lesen.

Fazit

Leider waren die Gefühle zwischen den Figuren für mich nicht spürbar. Das Hin und Her zwischen ihnen, weil sie denken zu wissen, was der andere will, fand ich anstrengend. Die Welt der Dämonen hätte für mich gern mehr Raum einnehmen dürfen und speziell am Ende lösen sich die großen Probleme leider zu einfach auf.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

4 Gedanken zu „[gelesen] We Conquer the Dark von Emma Scott“

  1. Guten Morgen Anja 🙂

    Ach schade! Ich war ja mit dem letzten Buch der Autorin (sprichst du ja auch an) ebenso nicht zufrieden und hab daher schon ein wenig skeptisch verfolgt, dass sie nun komplett Fantasy schreibt. Deswegen wollte ich auch erstmal abwarten, bis die ersten Meinungen da sind und dann entscheiden, ob ich es versuchen würde.

    Schade, dass es dich nicht überzeugen konnte. Die Begründungen kann ich sehr gut verstehen – und leider sind das auch immer wieder Punkte, die ich bemängeln würde. Ergo würde ich wahrscheinlich genau dasgleiche schreiben und das sagt mir, dass ich das Buch nicht lesen brauche. So schade das dann auch ist, aber es gibt zu viele andere Bücher, die ich dann probieren könnte.

    Ich hoffe, dein nächstes Buch hat dich wieder mehr begeistern können!

    Lieben Gruß
    Andrea

    1. Hallo Andrea,
      grundsätzlich weiß ich ja, dass Emma Scotts Bücher super emotional sein können. Und ich liebe Romantasy, daher dachte ich, gebe ich dem Ganzen eine Chance, so hätte es ja funktionieren können… Vielleicht sind meine Erwartungen auch zu hoch gewesen. Keine Ahnung. Wobei ich mit meinem Empfinden ja auch nicht allein bin.
      Direkt danach hatte ich Honesty gelesen, das hat mir sehr gut gefallen, nur bis zur Rezi bin ich noch nicht gekommen.

      Lieben Gruß
      Anja

  2. Hallo Anja,

    ich habe bis vor einiger Zeit sehr viel von der Autorin gelesen, wusste bisher aber nicht, dass sie in Richtung Fantasy gegangen ist.
    Schade, dass dich das Buch nicht überzeugen konnte. Ich mag es auch nicht, wenn sich das Hin und Her übertrieben und nur nach Hinhaltetaktik anfühlt und/oder sich riesige Probleme am Ende einfach auflösen. Man fühlt sich ein bisschen veräppelt. 🙂

    Danke für den Einblick.

    Viele Grüße

    1. Huhu,
      die Fantasyreihe ist auch ganz neu, während die letzte Liebesromanreihe halt diese übernatürliche Note hatte.
      Das häufige Hin und Her ist ein Grund, warum ich aktuell kaum noch Liebesromane lese. In einer ansprechenden Fantasywelt komme ich mit Figurendrama häufig besser klar.
      Lieben Gruß
      Anja

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