[gelesen] Ein Prinz an Weihnachten von Brooklyn Shore

Rezensionsexemplar

©
Ein Prinz an Weihnachten
Fake Dating Royals 1
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Brooklyn Shore
Selfpublishing
erschienen Dezember 2023
185 Seiten
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süße Liebesgeschichte – Vorweihnachtszeit, verschneites Schottland, niedliche Entwicklungen

Für Prinz Jasper ist es nichts Ungewohntes in der Öffentlichkeit zu stehen. Er kennt es, von der Presse begleitet, fotografiert und interviewt zu werden. Gerüchte und falsche Behauptungen inklusive. Manchmal stimmen die Dinge, die erzählt werden, jedoch auch, gehören aber zu der Sorte, über die man lieber selbst entscheiden würde, wann man sie öffentlich macht und wie lange man es für sich behält. Genau in so einer Situation befindet sich Jasper, als er Cal in einem Park über den Haufen rennt – auf der Flucht vor der neugierigen, aufdringlichen Pressemeute.
Aus der brenzligen Lage heraus wird eine Idee geboren: Um Jasper die Möglichkeit zu geben, ein paar Tage von der Bildfläche zu verschwinden und Ruhe zu haben, nimmt Cal ihn mit in die Einöde zu seiner Familie. Im Gegenzug spielt Jasper Cals Freund über die Weihnachtstage, damit seine Familie endlich aufhört, ihm Dates vorzusetzen, die er selbst nicht so überzeugend, nett und heiratsfähig findet, wie seine Mutter.

Ich fühlte mich vom ersten Moment an wohl in der Geschichte. Der Schreibstil ist sehr leichtgängig, mitnehmend und atmosphärisch. Durch die wechselnden Ich-Perspektiven kann man sich in beide Protagonisten ziemlich gut und zügig reinfinden und bekommt Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelten. Bildhafte Beschreibungen der Umgebung verschaffen einem schönes, verschneites Kopfkino, das die Geschichte gut unterstützt. Besonders in der Vorweihnachtszeit oder Weihnachtszeit passt diese Story natürlich richtig gut rein, weil diese Zeit innerhalb der Handlung thematisiert wird. Man wird schön eingestimmt auf die Feiertage, anstehende Aktivitäten und Rituale.

Mir waren beide Protagonisten gleich sympathisch. Cal ist ein wenig zurückhaltender und schüchterner, in Liebesdingen eher unerfahren und darauf bedacht, Familie und engen Freunden nicht vor den Kopf zu stoßen. Trotzdem möchte er eben auch nicht mehr die von seiner Mutter ausgemachten Dates an Weihnachten, damit er „endlich“ jemanden an seiner Seite hat. Cal erkennt Jasper direkt, als dieser ihn umrennt und bietet ihm Hilfe an – aber nicht, um davon zu profitieren, dem Kronprinzen zu helfen, sondern weil er ein netter Mensch ist, na ja und weil ihm die Aktion natürlich auch selbst Vorteile verschafft. Außerdem verstehen die beiden sich gut, es könnte also deutlich schlimmer sein. Nur hätte Cal nicht damit gerechnet, dass aus der Fake-Beziehung echte Gefühle hervorgehen könnten, schließlich war das Outing vor seiner Familie gar nicht ganz so ernst gemeint. Ziemlich überrascht und auch ein Stück weit überwältigt von dem, was da in ihm passiert, muss Cal sich mit verschiedenen Dingen auseinander setzen. Seine Unbeholfenheit in der einen oder anderen Situation war irgendwie niedlich und auch authentisch. Er legt diese in vielen Punkten aber recht zügig ab, indem er Erfahrungen macht, sich austestet und darauf einlässt, was sich für ihn gut und richtig anfühlt.
Kronprinz Jasper zeigt im Verlauf der Geschichte verschiedene Facetten. Man spürt schon die royale Herkunft, sein beherrschtes Auftreten, die passende Wortwahl, gute Manieren. Aber immer wieder lernt man auch den Jasper hinter der Krone kennen, der Wünsche und Bedürfnisse hat. Er kann den Druck und seine Pflichten ein Stück weit vergessen und einfach mal Leben. Das verschneite Schottland bietet dafür auch einen guten Ort und Cals Familie gibt ihm den Raum, den er benötigt.
Die anderen Figuren, die man kennenlernt, stehen nicht so sehr im Fokus der Geschichte, sie spielen für die eine oder andere Entwicklung oder Emotion, die ausgelöst wird, aber natürlich eine Rolle. Mir hat die Mischung auf jeden Fall gut gefallen und es gibt einfach noch mal ein paar Einblicke zum Umfeld der Protagonisten.

Da das Buch nicht besonders lang ist, gehen einige Aspekte natürlich nicht so in die Tiefe. Manches hätte für mich auch gern noch etwas ausführlicher sein dürfen und mehr Raum bekommen können. Trotzdem empfand ich die Entwicklungen als nachvollziehbar – schnell ja, aber eben nicht abgehoben oder unglaubwürdig. Es ist auch nicht so, dass mir was gefehlt hat im Buch, aber es hätte einfach auch gern noch länger sein dürfen. Langweilig wäre mir mit Cal und Jasper sicher nicht geworden.
In der Geschichte gibt Momente zum Schmunzeln, die durch verschiedene Personen ausgelöst werden, sehr süße Augenblicke zwischen Cal und Jasper, leidenschaftliche Szenen, aber auch mal ernstere und nachdenklichere Themen, mit denen sie sich befassen. Diese Gesprächsthemen bzw. Gedanken stehen nicht übermäßig im Fokus, fließen aber hier und da mit ein, was es für mich noch runder machte in der Gesamtheit. Insgesamt einfach eine schöne Wohlfühlmischung, die besonders auch durch die wachsende Vertrautheit, den liebevollen Umgang miteinander und die tolle Kulisse entsteht.

Fazit

Eine sehr süße Liebesgeschichte, die perfekt in die Weihnachtszeit passt. Die tolle, idyllische, tiefverschneite Kulisse bringt ihren Charme mit sich und umrahmt die Handlung gut. Sympathische Charaktere, ein angenehmer Schreibstil, nachvollziehbare Entwicklungen, trotz der Kürze des Buches und eine gelungene Mischung an Handlungselementen haben bei mir für eine wunderbare Lesezeit gesorgt.

Ich danke der Autorin für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Ein Prinz an Weihnachten von Brooklyn Shore“

  1. Hallo liebe Dana,
    ich muss sagen, dass mich das Cover des Buches auf den ersten Blick nicht so angesprochen hat. Deine Rezension dazu jedoch umso mehr. Da scheint ja eigentlich alles gestimmt zu haben: Etwas Romantik, passende Winteratmosphäre, sympathische Charaktere und ein wenig Humor. Die perfekte Weihnachtslektüre also.

    Vielen Dank für diesen Einblick. Gute Weihnachtsbuchempfehlungen kann man, meiner Meinung nach, nie genug haben!

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      ja, das stimmt, es gibt Cover, die einem vielleicht mehr ins Auge springen würden 😉 Aber das allein ist eben nicht immer ausschlaggebend dabei, wenn man beurteilen möchte, wie der Inhalt so ist. Und für mich passte es hier wirklich alles gut zusammen. 🙂 Vielleicht ist es ja was für das nächste Weihnachtsfest für dich 😉
      Liebe Grüße,
      Dana

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