[gelesen] Ravenhall Academy 2. Erwachte Magie von Julia Kuhn

Rezensionsexemplar

© Impress (Carlsen)
Erwachte Magie
Ravenhall Academy 2
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Julia Kuhn
erschienen Oktober 2023
400 Seiten
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Impress (Carlsen)
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Dilogieabschluss, etwas besser als Band eins

Achtung: zweiter Band! Meine Rezension enthält kleine Spoiler in Bezug auf den Auftakt der Dilogie.

Für Lilly ist die Ravenhall Academy inzwischen zu einem zu Hause geworden, auch wenn sie erst seit einigen Monaten dort ist. Sie hat schnell Anschluss gefunden und auch wenn die Ereignisse der Walpurgisnacht ihr noch nachhängen, zieht es sie eigentlich nicht weg. Die Pläne für sie sehen allerdings anders aus. Sie soll für einige Zeit nach Irland gehen, um dort noch mehr über sich und ihre Magie zu erlernen. In Rathcroghan muss Lilly dann jedoch noch mehr Herausforderungen bestehen, als nur mit ihrer Magie umgehen zu lernen. Denn auch in Irland gibt es dunkle Mächte und zunehmend mehr Bedrohungen.

Der Schreibstil ist weiterhin flüssig. Die Beschreibungen von den Schauplätzen und Gegebenheiten haben mir gefallen, man kann sich die Orte und Ereignisse damit gut vorstellen. Wie auch der Auftakt wird dieses Buch aus der Ich-Perspektive von Lilly geschildert, so dass der Fokus weiterhin bei ihr liegt. Insgesamt erfährt man schon ein wenig mehr zu ihr und man bekommt Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, allerdings hatte ich nach wie vor den Eindruck, vieles bleibt eher an der Oberfläche und es geht nicht so recht in die Tiefe.
Lilly muss noch einiges zu ihren Fähigkeiten und der Magie im allgemeinen lernen, da sie erst seit einigen Monaten weiß, dass sie eine Hexe ist und ihr damit viel an Vorwissen und auch Übungen fehlt. Nun, da ihre Magie entfesselt ist, muss sie lernen, mit ihrer enormen Kraft umzugehen, um keinen Schaden anzurichten und die Zauber, die möglich sind, sinnvoll einzusetzen. Keine leichte Aufgabe, besonders wenn man aufgrund der besonderen Konstellation auch noch eine sehr mächtige Hexe mit speziellen Fähigkeiten ist. An sich finde ich es auch okay, dass die Protagonistin besonders ist und mehr oder anderes kann, als andere. Wenn ich aber bedenke, wie kurz sie erst von der ganzen Hexengemeinschaft weiß und wie dementsprechend neu das alles ist und wie kurz die Übungsphasen, dann geht mir vieles doch irgendwie zu schnell. Es geht nicht immer alles ganz reibungslos und man kommt auch an den Punkt, an dem die Zeit dann etwas drängt, aber irgendwie hätte ich es realistischer gefunden, wenn es doch etwa längerfristiger angelegt gewesen wäre, damit sie auch die Chance hat, ihre Kräfte wirklich richtig zu entfalten, mehr zu trainieren und vielleicht auch mehr Begleitung und Anleitung zu haben und nicht bei jedem Kampf, in den sie meistens eher unfreiwillig verwickelt wird, sofort bestehen muss, obwohl ihr eigentlich jegliche Erfahrung fehlt.
Mit der Zeit hat man aber zumindest ein bisschen mehr Informationen zu den Hexen und den Kräften bekommen, auch wenn es für meinen Geschmack hier und da gern noch etwas tiefer hätte gehen dürfen.

Die Liebesgeschichte hat mich persönlich nicht wirklich überzeugt, auch wenn sie jetzt nicht wirklich überraschend war und die Entwicklungen meistens ziemlich offensichtlich. Aber Lilly ist natürlich auch erst 18, sie darf in manchen Punkten naiv und leicht zu überzeugen sein. Man gönnt ihr den Liebesrausch ja auch, nur hätte es für mich eben gern auch mal für eine längere Zeit in den Hintergrund rücken können, besonders in der Phase, als sie in Irland war.
Die Einbindung der tierischen Begleiter hat mir wieder gut gefallen.
Einige Dinge hatten sich ja im Auftakt angedeutet, die hier dann auch aufgegriffen und fortgeführt werden. Dass Lilly sich an das eine oder andere nicht erinnern kann, hilft dabei, über längere Strecken Unwissenheit im Buch zu erhalten, die manchmal aber auch ein wenig nach künstlich erzeugter Spannung rüberkam. Nichtsdestotrotz war dieser Strang schon auch interessant zu verfolgen und es gab immer mal wieder Passagen, in denen es spannender, temporeicher und actionreicher wurde. Die Auseinandersetzungen, in denen die Magie mehr in den Fokus rückte und allgemein die Szenen, in denen mehr Konzentration auf den Kräften lag, mochte ich insgesamt gern. Den großen Showdown habe ich eher als mäßig spannend empfunden. Es war nicht schlecht gemacht, es fielen letzte Puzzleteile an den Platz, auch schon auf dem Weg dorthin. Es gab auch ein bisschen Action, aber es hat mich persönlich einfach nicht komplett mitgerissen. Alles in allem empfinde ich die Dilogie aber als rund abgeschlossen.

Fazit

Mir hat der Abschluss der Dilogie etwas besser gefallen, als der Auftakt. Man bekommt mehr Einblicke zur Magie und den Hexen allgemein, für mich hätte das gern noch mehr in die Tiefe gehen können. Vieles bleibt weiterhin eher an der Oberfläche, auch bezogen auf die Charaktere selbst. Es gab actionreiche und spannender Momente, manches hat mir gut gefallen, anderes hat mich persönlich nicht ganz so mitgerissen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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