[gelesen] Die Reise zum Mittelpunkt der Magie von Kathrin Tordasi

Rezensionsexemplar

© Fischer Sauerländer

Die Reise zum Mittelpunkt der Magie

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Kathrin Torsadi
erschienen 30. August 2023
ab 10 Jahren
386 Seiten
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Fischer/Sauerländer
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schöne Abenteuergeschichte, tolle Dynamik

Wenn einem zufällig in magische Karte in die Hände fällt, dann kann das Leben schnell mal Kopf stehen. Für Flo ist es der erste Sonntag in London, als sie mit einem Jungen zusammenstößt, der es tierisch eilig hat. Dass er dabei seine Karte, die eine Art Schnitzeljagd zu erhalten scheint, gleich zwei Mal verliert, fällt beiden erst zu spät auf. Neugierig geworden, versucht Flo herauszufinden, was es damit auf sich hat und bekommt unerwartete Hilfe von der neu nach London gezogenen Enkelin ihrer Nachbarin. Malú ist erst skeptisch, lässt sich dann jedoch auf die Schnitzeljagd ein und die beiden Mädchen erleben ein kleines Abenteuer nach dem nächsten. Nie hätten sie vermutet, was es mit der Karte wirklich auf sich hat und dass Magie real sein könnte. Eine aufregende Zeit, die aber auch Gefahren mit sich bringt und die sie nur erfolgreich abschließen können, wenn sie erkennen, was der Schlüssel ist.

Der Einstieg in das Buch ist ziemlich cool gemacht. Für Florentine, die meistens nur Flo genannt wird, Malú und George ist es der erste Sonntag überhaupt oder wieder in London, doch für alle drei verläuft er sehr unterschiedlich. Während es für den einen wundervoll und magisch ist, ist es für den nächsten eher furchtbar, grau, chaotisch oder voller Schlamassel. Schnell wird dabei dann auch klar, dass die Leben der Protagonisten durch die magische Karte miteinander verknüpft werden.

Im Buch begleitet man die jungen Charaktere (die beiden Mädchen sind fast 12, George 14) mit einem personalen Erzähler. Ob man gerade mit Flo, Malú oder George unterwegs ist, steht jeweils am Beginn des Kapitels, so dass man sich schnell orientieren kann. Oft sind die Protagonisten aber auch gemeinsam unterwegs, so dass man auch von den jeweils anderen dann noch etwas mitbekommt. Jedes Kapitel hat eine eigene Zwischenüberschrift, die mir richtig gut gefallen haben, oft witzig sind, manchmal auch rätselhaft oder einfach darauf vorbereiten, was da kommt.
Viele der Kapitel sind nicht sehr lang, dadurch entsteht eine schöne Dynamik im Buch, man wechselt häufig zwischen den Figuren, wodurch man unterschiedliche Einblicke bekommt und ich hatte beim Lesen auch das Gefühl, es unterstützt das Tempo und die Spannung der Geschichte noch.
Der Schreibstil ist flüssig und mitnehmend, leicht verständlich und damit auch für das empfohlene Lesealter sicher gut geeignet.

Zu Beginn der Geschichte kennen sich Flo, Malú und George noch nicht. Die aufgeweckte, neugierige Flo steckt Malú aber mit ihrer Abenteuerlust sehr schnell an, so dass die beiden Mädchen beschließen, zu schauen, was hinter den Hinweisen auf der seltsamen Karte steckt. Manche der Rätsel lösen sie sehr schnell, weitere Hinweise ergeben sich dann aus den Gegebenheiten vor Ort. Für mich standen daher hier auch nicht knifflige Rätsellösungen im Mittelpunkt, sondern eher die Neugier und Spannung, die geweckt wird, durch das Entdecken der neuen Hinweise und die Erlebnisse, die sich daraus ergeben. Sie bestehen kleine Abenteuer, manchmal wird es auch etwas gefährlich und turbulent, immer wieder stecken auch kleine Wunder und tolle Augenblicke hinter den Hinweisen. Gleichzeitig wachsen die Charaktere noch mehr zusammen, sie lernen sich besser kennen, entwickeln eine Freundschaft, die sie die aufregende Zeit noch intensiver erleben lässt und die sie auch immer wieder bestärkt. Zu sehen, wie sie sich gegenseitig ans Herz wachsen, Geheimnisse miteinander teilen, wie sie auch wahrnehmen, wenn es dem anderen nicht so gut geht und sich gegenseitig unterstützen, war schön.

Wenn man die Schauplätze kennt, dann ist es vielleicht sogar noch ein wenig schöner, die Reise durch London zu verfolgen, weil man sich dann noch besser vorstellen kann, wie es dort aussieht und wo sie Hinweise entdecken. Durch die bildhaften Beschreibungen kann man sich aber auch so die Schauplätze vorstellen. Besonders schön gemacht fand ich die liebevoll angelegten, magischen Elemente, die immer mehr in die Handlung mit einfließen. Immer mehr kleine magische Momente und Wunder tauchen auf, man lernt ein paar Wesen kennen und bekommt Einblicke, was es da noch so geben könnte. Von mir aus hätten diese Passagen gern auch noch länger und intensiver sein können, dann wäre alles noch ein bisschen greifbarer, anschaulicher und lebendiger geworden. Am Ende des Buches gibt es noch ein kleines Lexikon zu einigen Tieren, Süßigkeiten und anderen Wörtern, die im Text vorkommen. In der Leseprobe habe ich gesehen, dass im Printexemplar ein kleiner Kater über die Buchseite „wandert“, ein schönes Detail mit Verbindung zum Inhalt. Auch die schnörkelige Schrift der magischen Karte hebt sich schön vom Rest ab.

Umso weiter die Geschichte voranschreitet, umso spannender und turbulenter wird es dann auch. Die Gegenspieler, die ebenfalls ein Interesse an der Karte haben, rücken ihnen auf die Pelle, es gibt auch mal kleine Pannen oder sie werden auf ihrem Weg erwischt. Ich fand es gut, dass nicht alles glattgeht, so wirkte es authentischer, auch wenn die jungen Protagonisten trotzdem in vielen Situationen Glück haben oder sich durch clevere Ideen und einen tollen Zusammenhalt in Sicherheit bringen. Gut gefallen hat mir auch, dass es neben den kleinen Abenteuern schöne Botschaften gibt und die Freundschaft und was sie mit den Charakteren macht ebenfalls in den Fokus rückt. Manche Dingen kommen nicht ganz unvorhergesehen, immer wieder gibt es aber auch kleine Überraschungen und Offenbarungen. Insgesamt hat mir die Dynamik in der Geschichte richtig gut gefallen. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht und habe den dreien die Daumen gedrückt, für ihre nächsten Etappen.

Fazit

Eine schöne Abenteuergeschichte, mit kleinen magischen Elementen, einer wunderbaren Freundschaft, einer tollen Dynamik, kleinen Überraschungen, einigen Pannen und Turbulenzen, unterschiedlichen Gefühlen bei den jungen Protagonisten, je nachdem, wie ihre Etappen so verlaufen, ein bisschen Witz und vielen fantastischen Ideen. Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Die Reise zum Mittelpunkt der Magie von Kathrin Tordasi“

    1. Hallo Elena,
      ich bin gespannt, ob du dir die Geschichte dann auch irgendwann mal vornehmen wirst 😉 Und falls ja, wie sie dir gefällt.
      Liebe Grüße,
      Dana

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