[gehört] Blind Date zum Verlieben von Hannah Siebern

©Miss Motte Audio
Blind Date zum Verlieben
Schneezauber 2
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Hannah Siebern
gesprochen von Vincent Fallow, Fanny Bechert
erschienen November 2020
ungekürzte Lesung: 311 Minuten
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Miss Motte Audio
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verschneite Liebesgeschichte in New Yok

Zweiter Band: Es ist zwar der zweite Band der Reihe, man kann der Geschichte jedoch auch ohne Vorwissen folgen, da es um ein anderes Pärchen geht. Das Paar aus Band eins spielt am Rande aber eine Rolle, da sie die gleiche Arbeitsstelle haben wie die Protagonistin des zweiten Buches.

Obwohl Mailin sich schon mit einigen Männern getroffen hat, kann sie keiner so recht überzeugen. Immer hat sie etwas an ihnen auszusetzen, besonders auch an der Optik ihres Gegenüber. Nicht nur das Aussehen der anderen ist ihr wichtig, auch auf ihr eigenes legt sie viel Wert. Dass ihre Oberflächlichkeit sie mal in ziemliches Chaos stürzen könnte, hatte Mailin so allerdings nicht erwartet. Nach ihrem Blind Date mit Brandon Black ist nichts mehr wie zuvor und das obwohl sie den Mann, dessen Stimme sie bereits zuvor am Telefon verzaubert hat, noch immer nicht gesehen hat. Was verbirgt Brandon vor ihr? Wird es Mailin abschrecken, wenn sie es herausfindet oder bietet es ihr die Chance, das Leben mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten?

Der Stil der Autorin ist leichtgängig und angenehm zu verfolgen. Wie auch der erste Band, wir das zweite Buch aus den beiden Perspektiven der Protagonisten geschildert. So hat man die Chance sowohl Sarah Mailin als auch Brandon gut kennenzulernen und Einblicke zu bekommen, die sie dem jeweils anderen noch nicht sofort offenbaren.
Sarah Mailin, die die meiste Zeit im Buch nur Mailin genannt wird, ist gut in ihrem Job bei Leonard Frost, den man aus Buch eins kennen kann, in ihrem Privatleben läuft es allerdings nicht so gut. Sie lässt nur wenige Menschen näher an sich heran und findet immer wieder Gründe, wieso sie anderen keine Chance auf ein weiteres Date geben will. Dass das nicht allein an ihrer Oberflächlichkeit liegt, wird im Verlauf des Buches deutlich, wenn man mehr über die Protagonistin erfährt.
Brandon ist bei der Feuerwehr, inzwischen aber nicht mehr im aktiven Dienst. Er ist mir recht schnell sympathisch gewesen und wirkt wie ein herzensguter, aufrichtiger Mensch, der einiges einstecken musste. Mir war Brandons „Geheimnis“ recht schnell klar, zumindest ein Teil davon, dadurch war es jetzt kein großes Rätselraten, was Mailin da herausfinden wird. Ich war trotzdem gespannt, wie die Protagonistin dann darauf reagiert. Es wird jetzt auch nicht ewig lang ein Bogen um das Thema gemacht, weil es im Hauptteil der Geschichte um etwas anderes geht: Mailin dazu zu bringen, mehr mit dem Herzen zu sehen und ihre Oberflächlichkeit etwas abzulegen. Keine leichte Aufgabe für die junge Frau, in deren Leben sich bisher wirklich viel um Optik und andere Oberflächlichkeiten drehte. Brandon ist dabei an Mailins Seite und bemüht sich, sie mehr für andere Dinge zu öffnen und ihr zu zeigen, dass Aussehen nicht alles ist.

Da ich den ersten Band kenne, hat es mich nicht gewundert, dass es auch hier wieder einen übernatürlichen Aspekt gab, der die Handlung umspannt hat. Nur dadurch werden die Herausforderungen, denen die Protagonistin sich stellen muss, überhaupt möglich. Für Mailin sind die, mit denen sie umgehen muss, ziemlich schrecklich. Immer wieder stürzt es sie in neue Krisen und sie findet Wege, ihr Dilemma zu vertuschen, so gut es eben geht. Zwar erfüllt sie ihre Aufgabe, um das jeweilige Problem wieder los zu werden, in ihrem Kopf und ihrem Herzen kommt die Veränderung jedoch nicht so schnell an. Immer wieder verfällt sie in die alten Denkmuster, obwohl es zwischendurch so aussah, als würde sie doch langsam verstehen, mehr hinterfragen und sich selbst auch eingestehen, dass es nicht immer nur optische Gründe gab, wieso sie ein Date nicht vertiefen wollte. Ihr Verhalten passte zu ihr und zu dem, wie ihr Charakter angelegt war, durchweg sympathisch war sie mir damit aber nicht, weil ihre Oberflächlichkeit eben immer wieder durchbrach. Darum ging es ja auch, daher war es schon okay, aber manchmal war sie trotzdem anstrengend. Dass es Rückschritte in ihrer Entwicklung gab, ist sicher aber auch realistisch. Nicht immer kann man einfach so abschütteln, was man sich angeeignet und zum Teil auch als Schutzwall angelegt hat.
Brandon ist an Mailins Seite und muss dabei aufpassen, dass er sich selbst nicht verrät, denn auch er ist von den übernatürlichen Ereignissen betroffen, muss dies aber für sich behalten. Bei ihm spürt man, dass er mit dem Herzen sieht und dass er die Dinge, die er Mailin sagt, auch so meint. Sie sind da ziemlich verschieden gestrickt, so dass Brandon immer wieder gegen Mailins Mauern läuft, aufgeben ist aber keine wirkliche Option. Ich habe mich zwar für Brandon gefreut, dass er diese Möglichkeit bekommen hat, die er da bekommen hat, ich hätte es aber auch gut gefunden, wenn es so geblieben wäre, wie es vorher war. Für den Handlungsverlauf war es so sicher „besser“, weil seine Ansichten damit am Ende bei Mailin überzeugender rüberkamen, aber die andere Ausgangslage hätte es dafür an anderer Stelle interessanter gemacht.
Durch die Perspektivwechsel weiß man natürlich, was mit ihm los ist und bekommt noch einen weiteren Blick auf Mailins Situation. Insgesamt mochte ich Brandons Passagen lieber, einfach weil ich ihn lieber mochte und mir auch die Stimme des Sprechers  mehr lag. Er hat einen sehr angenehmen, warmen Klang und hat die Figuren gut und ausdrucksstark gesprochen. Bei der Sprecherin konnte man die Figuren in den Dialogen auch unterscheiden und ihre Klangfarbe passte zur Protagonistin, es unterstützte Mailis teilweise recht anstrengende Art ziemlich gut.

Fazit

Der Verlauf der Geschichte war nicht groß überraschend. Es ist ziemlich klar, worauf alles hinausläuft, nur wie genau die Hürden überwunden werden und was dabei noch für kleine, neue Probleme auftauchen, weiß man nicht im Detail vorher. Für Protagonistin Mailin ist einiges zwar ein ziemliches Drama, in der Handlung an sich wird aber auf zu viel wirkliches Drama verzichtet. Der Fokus ist sehr klar und mit einigen Höhen und Tiefen geht die Entwicklung der Protagonistin voran. Ein Teil des Endes war mir persönlich etwas zu viel des Guten, aber das ist sicher Geschmackssache. Alles in allem auf jeden Fall schön zu verfolgen diese Liebesgeschichte im verschneiten New York, die kurz vor Weihnachten spielt.

2 Gedanken zu „[gehört] Blind Date zum Verlieben von Hannah Siebern“

  1. Hallo Dana,

    schön, dass dir der 2. Teil auch gut gefallen hat und dass es hier auch wieder einen übernatürlichen Aspekt gibt. Naja vielleicht schaffe ich nächstes Weihnachten mal den ersten Teil 😀

    Liebe Grüße,
    Steffi vom Lesezauber

    1. Hallo Steffi,
      vom Setting her passen die Bücher auf jeden Fall gut in den Winter und auch zur Weihnachtszeit. Im zweiten Buch spielt es kurz vor Weihnachten, beim ersten Band weiß ich es gerade nicht mehr, es war aber auf jeden Fall tief verschneit 😉
      Ich bin gespannt, ob es bei dir dann reinpasst und hoffe natürlich, es spricht dich dann auch an 🙂
      Liebe Grüße,
      Dana

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