[abgebrochen] Die Crew. Die Rückkehr zum 9. Planeten von Andreas Ulich

Rezensionsexemplar

© Kosmos
Die Crew
Die Rückkehr zum 9. Planeten

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Andreas Ulich
erschienen im Oktober 2022
336 Seiten
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Kosmos

„Spiel“-Prinzip funktionierte für mich nicht

Aufmerksam war ich auf das Buch geworden, weil wir im letzten Jahr beide Kartenspiele innerhalb weniger Wochen durchgespielt haben und ich daher sowohl neugierig auf die Geschichte als auch auf den Lese-Spiel-Modus war.

Kurz zum Modus: Cim und Prosper sind Teil einer Weltraummission. Gemeinsam mit einer Crew machen sie sich auf eine lange Reise. Die Buchversion beinhaltet zwei Bücher, eins für Cim, eins für Prosper, sodass man zu zweit Lesen kann. Auch ein Solomodus ist möglich. Dabei gibt es Überschneidungen der Geschichten, die gekennzeichnet sein sollen, sodass im Zwei-Spieler/Leser-Modus unnötige Wiederholungen vermieden werden sollen. Auf der Reise gibt es verschiedene Entscheidungen zu treffen – diese haben Einfluss auf die weitere Reise, denn die Entscheidungen führen zu unterschiedlichen Textstellen und somit zu einem unterschiedlichen Fortgang der Geschichte.
Soweit die Theorie…

Ich habe das Buch als pdf-Rezensionsexemplar über die Plattform netgalley erhalten. Dies ist auch die Grundlage meiner Bewertung. Zum Inhalt kann ich nicht allzu viel sagen.

Zwar hatte ich das Ziel, das Buch zu zweit zu lesen, aber letztlich erwies sich sogar allein lesen in diesem Medientyp auf dem Tolino als unlösbares Hindernis, sodass ich auf den PC ausgewichen bin und schlussendlich nach zwei gescheiterten Missionsversuchen abgebrochen habe (ich breche eigentlich nie Bücher ab).

Das Problem an der (pdf)ebook-Version: Blättern ist schier unmöglich. Schon nach wenigen Seiten heißt es „weiter bei C90“. Mal abgesehen davon, dass diese Sprünge ohne jegliche Entscheidung letztlich überflüssig sind, stellte sich mir am Reader sehr schnell die Frage: Wie finde ich nun c90? Auf Seite 90 befindet es sich natürlich nicht. Zumindest im pdf gab es auch keine Verlinkung, um zur entsprechenden Seite zu springen (möglicherweise im kaufbaren epub- oder kindle-Format besser gelöst?). Und damit beginnt eine muntere Suche – am PC natürlich auch, ist dennoch leichter als am Reader, aber viel unangenehmer zu lesen.

Nachdem C90 gefunden war ging es nach knapp zwei Seiten weiter bei C57. Wieder ohne vorher eine Wahl treffen zu müssen. Die Sprünge an diesen Stellen sind dementsprechend völlig unnötig. Teilweise sind die Abschnitte keine halbe Seite lang, bis wieder eine neue Passage (ohne Wahlmöglichkeit) gesucht werden muss, was ich wirklich als umständlich empfinde – selbst wenn ich ein Buch in der Hand gehabt hätte. Hätte ich nur halb so oft blättern müssen (alternativ hätten zumindest zusätzlich Seitenzahlen geholfen), hätte ich vielleicht länger durchgehalten, denn die Weltraumgeschichte an sich fand ich durchaus interessant – wenn auch etwas langatmig geschrieben.

Bei der ersten Entscheidung im Solomodus zeigen sich dann auch direkt die nächsten Schwierigkeiten. Bei Cim (Protagonistin 1) gibt es nur wenige Sätze. Nun soll eine Entscheidung für Prosper (Protagonist des zweiten Buches) getroffen werden. Der Inhalt, worum es dabei aber überhaupt geht, ist aus Cims Sätzen nicht nachvollziehbar. Der Versuch, kurz bei Prosper zu schauen, was er hier eigentlich entscheiden soll, endet in der Erkenntnis, dass die Textabschnitte bei ihm in einer anderen Reihenfolge gelesen werden, man also sämtliche (überflüssige) Sprünge davor nachvollziehen muss, um die Passage mit der gesuchten Entscheidung zu finden. Kann man am Anfang mal machen, dann sicher nicht mehr.
Die Frage „wie entscheidet sich Prosper“, die bei Cim nur die Auswahl
A) ER LEITET DAS GESPRÄCH AN CIM WEITER. >> WEITER BEI C.7
B) ER LEHNT DEN ANRUF AB. >> WEITER BEI C.112
bietet, lässt völlig offen, worum es hier überhaupt geht, sodass Prospers Perspektive für mich für die Entscheidung schon notwendig gewesen wäre und der Solomodus damit etwas unsinnig wird. Klar, man kann ins blaue hinein entscheiden… die Auflösung des ominösen Gesprächs erfolgt dann auch noch. Aber im Zweifel ist die Katastrophe dann halt schon eingeleitet. Und man wird munter weiter über 100 Minipassagen in die Irre geführt…

Mein erster Missionsabbruch schickte mich dann auch noch in den falschen Abschnitt zurück, denn da wir die irreführende Entscheidung bereits getroffen, sodass ich umständlich den Ursprung des Problems suchen musste, der mindestens 6 Miniwechsel entfernt war. Ein Hoch auf die Suchfunktion am PC. Der neue Versuch hat mich leider letztlich zur gleichen falschen Stelle geleitet. Danach habe ich nur noch verschiedene Passagen überflogen, bin aber mehrfach in Sackgassen gelandet und war das Hin- und Herspringen dann leid.

Hat für mich daher weder in der pdf- noch in der Soloversion funktioniert.

 

Abbruch: ohne Wertung

2 Gedanken zu „[abgebrochen] Die Crew. Die Rückkehr zum 9. Planeten von Andreas Ulich“

  1. Huhu Anja,
    mein erster Gedanke: Oh es gibt ein Buch/Spielebuch zu The Crew? Wie cool ist das denn. Das Kartenspiel mag ich sehr gerne. Auch wenn ich bisher überwiegend die Weltraum Variante gespielt habe, anstatt die in den See-/Meerestiefen.
    Schade, dass das Buch aber kein so schönes Spielerlebnis hat. Auch, wenn es eine interessante Idee ist.

    Liebe Grüße
    Sarah

    1. Hallo Sarah,
      wir haben beide Kartenspiele sehr intensiv gespielt. Daher fand ich das Buch auch interessant, weil es sich von der Story her ja ein wenig an das Kartenspiel anschließt. Vielleicht klappt es in der Print-Version etwas besser… meins war es nicht.
      Viele Grüße
      Anja

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