[gelesen] Liebe wie von Zauberhand von Louisa Masters

©Second Chances Verlag
Liebe wie von Zauberhand

Teufel sind auch nur Menschen 4, Finale
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Louisa Masters
erschienen September 2022
300 Seiten
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Second Chances Verlag
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Finalband – zufriedenstellend, aber auch kleine Kritikpunkte

Achtung: vierter, finaler Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die vorausgehenden Bände enthalten! Die übergeordnete Handlung geht weiter, dort sollte man besser schon Vorwissen mitbringen für das Finale, auch wenn andere Protagonisten im Mittelpunkt des Geschehens stehen.

Für das Team des CSG, der Community of Species Government, gibt es schon seit Monaten sehr viel mehr zu tun als sonst. Besonders seitdem sie ihren Feinden auf die Spur gekommen sind und einordnen können, woher die Unruhen der letzten Zeit rühren. Um zu verhindern, dass ihre Gegner Erfolg haben und die Welt nach ihren Vorstellungen übernehmen und wandeln, arbeitet das Team rund um den Zauberer David auf Hochtouren. Sie planen, organisieren, bereiten sich auf verschiedene Szenarien vor und setzen alles daran, um die gefährdeten Spezies zu retten, bevor es zu spät ist.
Für den organisierten, zeitpläneliebenden David wäre allerdings alles ein wenig leichter, wenn er nicht direkt mit dem Elfen Caolan zusammenarbeiten müsste, der ihm sehr schnell nach ihrem ersten Zusammentreffen seine Zuneigung offenbart hat. Caolan bringt Chaos in Davids geordnetes Leben, das er aktuell gar nicht brauchen kann. Denn die Zeit wird immer knapper, sie erwarten einen Zugriff der Feinde, auch wenn sie nicht genau wissen, wann und in welcher Form er erfolgen wird…

Genau wie auch in allen Bänden zuvor, steht nun wieder ein neues Paar im Mittelpunkt des Geschehens, dass insgesamt jedoch weiter geht. Die gesamte Thematik rund um die Verschwörung und das Ziel, die Feinde aufzuhalten, geht weiter. Dahingehend hatte die Handlung sich ja im dritten Band deutlich mehr entwickelt als zuvor und nun wird die Geschichte dort auch ein Ende finden. Das kann ich wohl verraten, ohne zu spoilern. Schließlich ist Band vier der Abschluss der Reihe.
Rückblicke auf das vorausgegangene Geschehen waren in ganz kleinen Details hin und wieder in die aktuellen Ereignisse eingebunden, den größeren Block mit einer Art kleinen Zusammenfassung der wichtigsten Punkte, auf denen Band vier dann auch aufbaut, gab es dieses Mal erst etwas später im Buch. An der Stelle hätte ich persönlich es dann nicht mehr gebraucht und empfand es eher als störend, auch wenn es sicher die eine oder andere Erinnerungslücke schließen kann.

Insgesamt war der Band schon interessant und hat sich auch zügig und flüssig lesen lassen. Allerdings hätte ich doch etwas mehr Spannung und Turbulenzen erwartet. Es ist zwar nicht so, dass der Konflikt kampflos und im Handumdrehen gelöst war, es wirkte für mich aber schon alles etwas zu einfach und schnell abgehandelt, wenn man bedenkt, wie lange vorher vorbereitet, organisiert, gemacht und getan wurde. Die gute Organisation im Vorfeld wird aber sicher ihren Teil beigetragen haben, dass es nicht noch chaotischer wurde. Die Passage rund um den „Endkampf“, wenn man es so nennen möchte, war schon spannend, ich mochte vorallem auch die Darstellung der verschiedenen Zauber gern. Ich hätte es aber gern einfach etwas ausführlicher, umfassender und raumfüllender gehabt. Da hätten dem Buch ein paar mehr Seiten vielleicht gutgetan oder eben weniger Raum für anderes.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven geschildert. So kann man sowohl David als auch den Elfen Caolan begleiten und die Entwicklungen von verschiedenen Seiten betrachten. Auch gibt es die Möglichkeit ein wenig Einblicke in die Gedanken und Gefühlslagen der Protagonisten zu erhalten. Dass die Handlung und auch die Figuren nicht übermäßig viel Tiefe haben, war zu erwarten, das war in den Bänden zuvor ja ebenfalls so. Darauf ist man dann im Verlauf einer Reihe eingestellt. Ich finde das zwar nach wie vor etwas schade, weil ich besonders Figurentiefe sehr mag, aber wenn die Handlung rundrum einen mitnimmt, dann kann das schon auch funktionieren. Ich hatte den Eindruck, von David erfährt man hier vielleicht sogar etwas mehr, als von den anderen Protagonisten zuvor. Er ist schon deutlich über 400 Jahre alt und hat damit einige Erfahrungen gesammelt, die ihn geprägt haben. Die Einblicke hier mochte ich sehr gern, weil man damit ein noch besseres Gefühl für ihn bekommt.
David ist sehr organisiert, strukturiert, hat strikte Zeitpläne, ist mehr auf der Arbeit als zu Hause und an freinehmen denkt er gleich mal gar nicht. Es gibt immer viel zu tun, die anderen Leute verlassen sich auf ihn und nutzen seine Gutmütigkeit und Arbeitsbereitschaft manchmal auch etwas aus. Trotzdem steckt mehr in David als man dem oft eher ruhigen, zurückhaltenden Zauberer ansieht. Caolan bringt seine so beherrschte Fassade zusätzlich zum Bröckeln. Obwohl David es sich zunächst nicht eingesteht, geht der Elf ihm schnell unter die Haut und berührt etwas in ihm, wovor er sich bald dann auch nicht mehr verschließen kann. Etwas schade finde ich, dass der Zauberer im Verlauf dann genauso sexbesessen und triebgesteuert wirkte, wie die anderen aus seinem Team. Aufgrund seiner eigentlich etwas anderen Charakterstruktur hätte es hier durchaus gepasst, wenn er nicht ganz so gewesen wäre.
Caolan kennt sich auf der Erde nicht so aus, daher gibt es immer wieder mal Momente zum Schmunzeln mit ihm. Wenn der Übersetzungszauber etwas nicht ganz versteht oder er Nachfragen stellt, die man eben nur stellen kann, wenn man Geflogenheiten, Ausdrücke und so weiter nicht kennt. Auch mit seinen Gefühlen geht er sehr direkt um, ist aber durchaus auch bereit geduldig zu sein, wenn es sich lohnt. In seinem Volk ist er sehr angesehen und direkt dem König unterstellt. Caolan ist wissbegierig und saugt alles Neue in sich auf. Er war mir schnell sympathisch. Besonders schön waren die kleinen Spielereien mit den anderen Verhaltensweisen, Missverständnissen oder den nachfragen, ob er etwas richtig gemacht oder gesagt hat.
David und Caolan harmonieren gut miteinander, auch wenn David das zunächst erst mal abblockt und sich auf seine Arbeit konzentrieren will. Sie sind ein sympathisches Paar innerhalb des sehr aufgeweckten, manchmal etwas chaotischen Teams, das man  in der Reihe begleitet. Schön war auch, dass zum Beispiel Dämon Gideon (Protagonist aus Band eins) hier noch mal Seiten zeigt, die ich so nicht an ihm vermutet hätte oder die er sonst eben gern mal versteckt.

Fazit

Alles in allem ein zufriedenstellendes Finale, das die Haupthandlung abschließt und Raum für eigene Überlegungen lässt, wie es mit den Charakteren nun weitergehen könnte. Es gab spannende Passagen und Momente zum Schmunzeln, Bettszenen und Informationen zu den Protagonisten und den unterschiedlichen Dimensionen. Ich hätte es insgesamt gern etwas spannender und turbulenter gehabt, auch die Welt der Elfen hätte ich gern besser kennengelernt. Dass die Tiefe an der einen oder anderen Stelle fehlt, hatte ich erwartet, da es in den vorherigen Bänden ebenfalls so war. Das Team, das man begleitet, ist herrlich chaotisch und sympathisch, daher hat es trotzdem Spaß gemacht das Buch zu lesen.

 

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