[gelesen] Die Rebellion der Maddie Freeman von Katie Kacvinsky

© Bastei Lübbe
Die Rebellion der Maddie Freeman

Digital School 1
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Katie Kacvinsky
erschienen im Juli 2011
380 Seiten
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Bastei Lübbe
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spannende Zukunftvision, die 11 Jahre nach erscheinen des Buches gar nicht mehr so fremd wirkt

Die Rebellion der Maddie Freeman habe ich bereits gelesen – vor 11 Jahren. Ich hatte es als supergut in Erinnerung, habe dann leider aber die Folgebände nie gelesen – Wartezeit und schwindende Erinnerungen und so …
Das wollte ich jetzt ändern und habe nochmal mit Teil 1 begonnen. Gute Entscheidung, da ich mich wirklich nur noch an Bruchstücke erinnern konnte. Tatsächlich habe ich mich bei den ersten Kapiteln aber gefragt, warum ich das Buch damals so gut fand. Maddies Naivität und Vertrauensseeligkeit ging mir doch ziemlich auf den Keks. Vom ersten Treffen an ist klar, dass Justin ein Ziel verfolgt und sie nicht einfach nur gern kennenlernen wollte. Ich meine, bei der ersten Begegnung nuschelt er so was wie „da haben wir ja ein hartes Stück Arbeit vor uns“ vor sich hin. Aber die 17-Jährige findet das gar nicht komisch, sein sonstiges Verhalten auch nicht. Sie beginnt, ihm blind zu vertrauen und wird von seinen Absichten dann völlig überrascht. So ganz rund fand ich die ganze Kennenlern- und Vertrauenaufbausache dementsprechend nicht.

Und trotzdem konnte mich das Buch einige Kapitel weiter dann doch wieder in seinen Bann ziehen.

Die Geschichte spielt 2060. Die hochtechnisierte Welt, in der sich immer mehr online abspielt und es kaum noch persönliche Kontakte zwischen den Menschen gibt, ist spannend beschrieben – vor allem vor dem Hintergrund, dass in den letzten Jahren ja tatsächlich viel virtueller Unterricht stattfand und das ganze Szenario dementsprechend heute viel weniger fremdartig wirkt als noch zur Veröffentlichung des Buches.
Einerseits verhindern diese Entwicklungen viele Verbrechen, andererseits geht doch einfach ein Stück Menschlichkeit verloren, wenn jede/r nur noch hinter dem eigenen Bildschirm hockt und alle Erfahrungen rein virtuell macht. Dementsprechend gibt es auch Gegenbewegungen, die sich gegen das aktuelle System und vor allem die Digital School auflehnen.

Maddie, die sich damit abgefunden hatte, ihren Ausbildungsweg in der digitalen Welt zu bestreiten, kommt durch den Kontakt zu Justin immer häufiger aus dem Haus. Sie trifft andere Menschen, geht in echte Café und Bars. Sie will mehr… aber der Preis, den die Rebellen zahlen, ist hoch. Denn werden sie erwischt, droht ihnen ein Umerziehungslager.

Je weiter Maddie in die Kreise der Rebellen hineinrutscht, desto mehr legt das Buch an Tempo zu. Es gibt zahlreiche spannende und dramatische Ereignisse und eine beginnende Liebesgeschichte, die vielleicht ein ganz kleines bisschen zu kitschig ist, mir aber trotzdem gut gefallen hat.

Der Schluss lässt noch zahlreiche Fragen offen – der Widertand geht weiter.

Fazit

11 Jahre nach dem ersten Lesen kann mich das Buch anfangs nicht mehr so packen wie damals. Maddie ist schon arg naiv und vertrauensseelig. Doch je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr können mich die spannenden Ereignisse wieder in ihren Bann ziehen und ich freue mich, die mir bisher unbekannten weiteren Bände zu lesen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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