Rezensionsexemplar
© Carlsen | Rise of the witch queen. Beraubte Magie #2 Verena Bachmann erschienen im Juli 2022 352 Seiten . hier geht’s zum Verlag → Carlsen |
Langatmiger Start, fesselndes Ende
Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger
Die Handlung setzt einige Wochen nach den Ereignissen des ersten Bandes an. Enju muss ihre Stellung als Königin der Hexen noch festigen und manch unangenehme Entscheidung treffen. Auf ihren Schultern lastet große Verantwortung und sie hat verschiedene Aufgaben zu übernehmen – zum Beispiel muss sie Hochzeitsfeiern besuchen, auf die sie gar keine Lust hat.
Dass dort übernatürliche Wesen angreifen, während gleichzeitig Enjus Kräfte verrückt spielen, sorgt für einige Aufregung…
Den ersten Band mochte ich total gern. Auch hier finde ich die Welt der magischen Wesen wieder total spannend. Es gibt wieder eine große Mischung unterschiedlicher Übernatürlicher, die teils nach speziellen Regeln leben und durch Beziehungen zu anderen Völkern ihre Position stärken wollen – sehr zum Missfallen von Enju, die als Königin der Hexen eine lohnenswerte Partie darstellt.
Während mich Band 1 von Beginn an packen konnte, dauert es hier lange, bis die Handlung in Schwung kommt. Die erste Hälfte des Buches passiert sehr wenig. Enju trifft auf allerlei Figuren und bewertet bei nahezu jedem die Optik und erläutert ausgiebig, warum sie manche Männer attraktiver findet als andere. Dies empfand ich irgendwann als recht anstrengend.
Auch die spritzige Interaktion zwischen Enju und Kayneth fehlte. Tatsächlich fand ich den Konflikt, der die beiden in diesem Band beschäftigt, auch ziemlich unnötig. Eigentlich deutet sich bereits am Anfang an, was hinter der Geschichte steckt, aber da Enju nicht zuhört, wird das Thema ziemlich aufgebauscht und als unnötiges Drama durch das Buch gezogen.
Im zweiten Teil wird die Handlung deutlich ereignisreicher und spannender. Ungewöhnliche magische Verstrickungen häufen sich und die Urheber bleiben im Verborgenen. Es gibt einige Wendungen und für mich unerwartete Hintergründe.
Das Ende versöhnt mich mit dem holprigen Beginn. Allerdings ist der Schluss so gestaltet, dass nun durchaus auch noch ein dritter Band anschließen könnte.
Fazit
Leider passiert in der ersten Hälfte des Buches extrem wenig, die Handlung plätschert vor sich hin, während Enju eifrig die Optik jeder Figur bewertet, die ihr begegnet. Erst im zweiten Teil überschlagen sich die Ereignisse, es wird aufregend und dramatisch, wobei ich die Verstrickungen und Auflösung nicht habe kommen sehen.
Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.