[gelesen] The Summer of Lost Letters von Hannah Reynolds

Rezensionsexemplar

© Carlsen

The Summer of Lost Letters

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Hannah Reynolds
erschienen im April 2022
480 Seiten
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Carlsen
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Sommer, Geheimnisse, zarte Gefühle

Als sie alte Liebesbriefe ihrer Großmutter findet, beschließt Abby, sich in die Sommerferien auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Familie zu machen. Dazu reist sie allein auf die Insel Nantucket, wo ihre Oma einst gelebt hat. Dort wird sie allerdings nicht gerade mit offenen Armen empfangen, denn einige Inselbewohner würden die Vergangenheit lieber ruhen lassen. So auch der Enkel des Briefeschreibers, der Abby gern von der Suche abhalten würde, die auch seine eigene Familie aufwühlt…

Ein toller Sommerroman – absolutes Fernweh-Setting. Die Natur- und Landschaftsbeschreibungen von Nantucket haben mir richtig gut gefallen. Die ganze Atmosphäre des Buches schreit förmlich: Sommer, Sonne, Ferien…

Auch die Handlung hat mir insgesamt richtig gut gefallen. Durch die Liebesbriefe merkt Abby, wie wenig sie über die Kindheit und Jugend ihrer Großmutter, die als Kleinkind von Europa allein in die USA kam, eigentlich weiß. Die Briefe geben ihr einen Anhaltspunkt, wo sie einst gelebt hat. Abby hofft, dort trotz der lang zurückliegenden Zeit auf Leute zu treffen, die sich vielleicht an ihre Großmutter erinnern. Womit sie nicht rechnet, ist, auf eine Familie zu treffen, die ihre Geheimnisse lieber für sich behalten möchte… Je länger Abby auf Nantucket bleibt, desto mehr Details aus dem Leben ihrer Großmutter erfährt sie. Es ist wie ein Puzzle – es dauert, bis die einzelnen Teile aneinander passen und letztlich ein genaues Bild ergeben. Dadurch enthält das Buch immer wieder kleinere Wendungen und Überraschungen – manchmal auch für die beteiligten Charaktere auf der Insel, die teilweise ebenfalls nicht alle Zusammenhänge kannten.
Durch diese Suche wird über das komplette Buch hinweg eine gewisse Spannung aufrecht erhalten, da ich stets neugierig war, was Abby noch herausfindet und was die Bewohner Nantuckets verbergen.
Am Anfang der einzelnen Kapiteln, in denen Abby aus der Ich-Perspektive von ihren Erlebnissen und Gedanken berichtet, gibt es immer mal wieder einzelne Briefe ihrer Großmutter, deren Inhalt Abby allerdings nicht kennt, da ihr ja nur die Briefe vorliegen, die ihre Oma einst erhalten hat.

Aber natürlich geht es nicht nur um Abbys Großmutter. Die 17-Jährige lernt auf der Insel verschiedene Leute kennen und schließt neue Freundschaften. Auch einem Urlaubsflirt wäre sie nicht abgeneigt. Allerdings findet sie ausgerechnet Noah, den Enkel des Briefeschreibers, interessant, welcher sie am liebsten von seiner Familie fernhalten würde.
Von anfänglicher Abneigung und Dauerstreit entwickeln die zwei während ihrer gemeinsamen Suche erste Gefühle, die sich langsam aufbauen und nachvollziehbar geschildert sind.
Die Entwicklungen zwischen den beiden gefielen mir insgesamt gut. Natürlich darf das typische, obligatorische, völlig übertriebene und ziemlich unnötige Liebesroman-Drama nicht fehlen.

Das Ende ist dann allerdings wieder sehr schön und rundet die Geschichte stimmig ab.

Fazit

Insgesamt empfand ich den ruhigen Handlungsverlauf als sehr angenehm. Ich habe die aktuelle Handlung zwischen Abby und Noah gern verfolgt und war ebenso gespannt auf die Geheimnisse der Vergangenheit, die sie aufdecken. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm und besonders die bildhaften Beschreibungen des Handlungsortes haben mir super gefallen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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