Rezensionsexemplar
© Argon Audio | Akasia Wood. Wächterin des Waldes . Elliott Pine gelesen von Vera Teltz erschienen Mai 2022 ab 10 Jahren 251 Hörminuten, ungekürzte Lesung . hier geht’s zum Verlag → Argon Verlag . |
Abenteuer im Oakfield Park mit Akasia und ihren Freunden
Akasia, die von allen nur Kassy genannt wird, ist mit ihrer Familie in den Sommerferien umgezogen – nach Oakfield, quasi Mitten in die Pampa, wie Kassy findet. Begeistert ist die Zwölfjährige zunächst nicht, sie wäre gern in ihrer Heimat geblieben, wo sie alles kennt, auch wenn sie sich freut, ihre Oma Taya nun etwas öfter zu sehen. Doch schnell übt die großflächige Natur um sie herum eine große Anziehungskraft auf sie aus und Kassy beginnt, den Oakfield Park und den Wald zu erkunden. Was sie dabei entdeckt und herausfindet, hätte sie sich vorher niemals so zusammenreimen können, schließlich hat ihr bisher niemand geglaubt, wenn sie die Natur zu spüren oder Dinge zu sehen glaubte. Aber auch wenn die Natur bezaubernd und voller Wunder ist, so gibt es doch auch Gefahren und Herausforderungen, denen Kassy sich recht schnell stellen muss.
Ich finde es etwas schade, dass der Klappentext wirklich schon sehr viel zu der Geschichte verrät. Es gibt zwar Dinge innerhalb der Handlung, die man sich von Beginn an ohnehin denken kann, aber es gibt eben auch Aspekte, die man nicht vorherahnen kann, da wäre etwas mehr Überraschungsmoment gewesen, wenn es eben nicht schon auf dem Buchrücken oder in der Beschreibung des Hörbuches stehen würde.
Im Buch wird Protagonistin Akasia begleitet, so dass man die Schülerin am intensivsten kennenlernt von den Figuren, die im Verlauf des Buches auftauchen. Insgesamt hätte ich mir noch ein bisschen mehr Informationen zu den Charakteren und den fantastischen Elementen gewünscht. Manchmal fehlte es mir ein wenig an Tiefe, auch wenn mir bewusst ist, dass die in einem Kinderbuch nicht immer so gegeben ist. Aber es hätte die Figuren und die vielseitige Welt stellenweise sicher trotzdem noch lebendiger und besser greifbar gemacht.
Die Handlung beschränkt sich auf sehr wenige Tage, so dass man in vielen Bereichen eher an der Oberfläche bleibt und man daher auch keinen sehr detaillierten Einblick bekommt. Auch was die Eigenheiten der Natur angeht, bleibt noch einiges offen, jedoch wirkt das Ende des Buches, als würde es eine Fortsetzung geben, in der dann natürlich auch weitere Details eingearbeitet sein können. Das Setting an sich mochte ich sehr. Durch anschauliche Beschreibungen kann man sich den Park und dessen Bewohner sehr gut vorstellen. Schön fand ich auch, dass im Laufe der Geschichte immer mehr Tiere und auch Fantasywesen dazukommen und so die Welt von bunter und abwechslungsreicher wird.
Akasia findet sich in ihrer neuen Umgebung recht schnell zurecht, obwohl die ersten Begegnungen mit den anderen Jugendlichen nicht so optimal verlaufen. Sie erkundet dann auf eigene Faust den Park und stolpert dabei in eine Welt voller Wunder. Kassy stellt sich den Herausforderungen mutig, ist neugierig und bereit Neues zu lernen. Manchmal handelt sie aber auch etwas vorschnell oder wartet Erklärungen aus Trotz nicht ab, was zu ungewollten Problemen führt, für Leser oder Zuhörer aber gleichzeitig weitere Erklärungen zur Welt und den Besonderheiten hervorbringt. Wohin ihre Entwicklung gehen wird, war schon zu Beginn der Geschichte recht offensichtlich, nur wie der Weg dahin aussehen wird, war nicht in allen Punkten vorhersehbar. Kassy taucht Stück für Stück tiefer in die Geheimnisse des Waldes und seiner Bewohner ein. Schnell ins Herz geschlossen habe ich auch ihren flauschigen, treuen Begleiter, den sie in der Geschichte findet.
Die anderen Jugendlichen, Erwachsenen und tierischen Begleiter die innerhalb des Buches auftauchen, geben Kassys Erkundungen noch mal einen neuen Rahmen und lassen sie intensiver in die neue Welt eintauchen. Einige von ihnen spielen eine größere Rolle und werden mehr beleuchtet, viele bleiben aber auch eher im Hintergrund und man erfährt nicht so viel von ihnen.
Die Mischung aus Einfinden in die unbekannte Welt, die in mitten der normalen, für alle sichtbaren Welt liegt, dem Freunde finden und den ersten, spannenden Herausforderungen hat mir gut gefallen. Kassy trifft nicht immer die richtige Entscheidung, manchmal hadert sie oder grübelt, wie sie kleine Fehler wieder gutmachen kann. So entwickelt sich die junge Protagonistin innerhalb der Geschichte auch etwas, noch mehr im Fokus steht aber der Park -besonders der nicht für alle zugängliche Teil mit all den kleinen Wundern, fantastischen Wesen, Herausforderungen und Schwierigkeiten. Besonders faszinierend fand ich die kleinen Tierchen, außergewöhnliche Pflanzen und Fantasywesen, die auch Kassy immer wieder zum Staunen gebracht haben.
Der Stil ist leichtgängig und mitnehmend, ich habe schnell in die Handlung reingefunden und hatte Spaß dabei Kassy und die anderen zu begleiten, auch wenn ich hier und da gern noch tiefer eingetaucht wäre. Die Sprecherin liest mit guter Betonung und angenehmer Klangfarbe. Auch die einzelnen Charaktere konnte man recht gut voneinander unterscheiden, was das Verfolgen der Dialoge leicht machte. Es hat Spaß gemacht Akasia zu begleiten und ich würde mich freuen, wenn es noch mehr Bücher rund um den Oakfield Park geben würde.
Fazit
Gemeinsam mit Protagonistin Akasia Wood taucht man in die Geheimnisse des Oakfield Parks ein und lernt die besonderen Bewohner und Pflanzen kennen. Ein tolles Setting, das sehr schön beschrieben wird, lädt zum Träumen und zu kleinen Abenteuern ein. Auch wenn es mir hier und da ein wenig an Informationen und Tiefe gefehlt hat, hat es Spaß gemacht die Protagonistin und ihre neuen Freunde zu begleiten und mit ihnen Zeit in der abwechslungsreichen Natur zu verbringen.
Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.