[gehört] Grayson Steel und die Drei Furien von Paris von Torsten Weitze

©Lausch Medien
Grayson Steel und die drei Furien von Paris
Nebula Convicto 3
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Torsten Weitze
Sprecher: Günter Merlau
erschienen Oktober 2021
ungekürzte Lesung: 810 Minuten
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Lausch Medien
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verflucht turbulent und spannend, auch witzige Momente, super gesprochen

Achtung: dritter Band! Durch die inzwischen komplexeren Verstrickungen zwischen einigen der Personen und Ereignisse, ist es auf jeden Fall empfehlenswert die Reihe bei Band eins zu beginnen und in der Reihenfolge zu hören, es würden einem sonst Zusammenhänge und Entwicklungen entgehen, sowohl was das Große Ganze, aber auch was die Verhältnisse in der Quadriga betrifft. Meine Rezension kann ganz kleine Spoiler in Bezug auf  die ersten beiden Bände enthalten.

Für Grayson Steel und seine Quadriga ist es nach dem turbulenten Einsatz in Hamburg wieder deutlich ruhiger geworden. Allerdings suchen sie immernoch fieberhaft nach Hinweisen auf die Verschwörer, damit sie verhindern können, dass diese die gesamte Nebula Convicto ins Chaos stürzen. Parallel dazu werden Fähigkeiten und Fertigkeiten geschult, damit alle der Quadriga auf dem bestmöglichen Level sind, sollte der nächste, gefährliche Einsatz anstehen. Umso unerfreuter ist Grayson, als er mit seiner Quadriga für einen eher diplomatischen Besuch nach Paris geschickt wird.  Vor Ort soll er sich mit den drei Herrscherinnen auseinandersetzen und sie wieder auf Spur bringen. Ganz so einfach und „unwichtig“, im Gegensatz zu den anderen Dingen, die anstehen, wie dem Questor der Auftrag zunächst erschien, ist er dann allerdings nicht. Denn in Paris herrscht Ausnahmezustand und die Lage droht komplett zu kippen.

Auch Band drei der Reihe hat mir wieder richtig gut gefallen. Der Stil des Autoren ist sehr abwechslungsreich und spannend. Von Beginn an fühlte ich mich gut mitgenommen und habe mich keine Minute beim Zuhören gelangweilt. Es gibt wieder Neues zu entdecken, es werden weitere Zusammenhänge und Verstrickungen aufgedeckt, man lernt neue Wesen mit ihren Fähigkeiten und Tücken kennen, es gibt weitere gefährliche Situationen, Augenblicke zum Schmunzeln, aber auch Momente, in denen deutlich wird, wie sehr die Quadriga schon zusammengewachsen ist. Und am Ende der Geschichte wurde ich zufrieden und neugierig auf die Fortsetzung zurückgelassen.

Grayson und seine Mitstreiter hatten inzwischen etwas Zeit, sich besser kennenzulernen, aufeinander einzustimmen und miteinander zu agieren. Trotzdem läuft nicht immer alles rund, es gibt kleine Unstimmigkeiten, Meinungsverschiedenheiten und Geheimnisse, die ihnen im Weg stehen. Es war schön zu sehen, dass auf diesen Ebenen im Verlauf des Buches einiges passiert und ich bin sehr gespannt, wie die angefangenen Entwicklungen sich im nächsten Band fortsetzen werden. Ich mag die Mitglieder der Quadriga echt gern, auch oder vielleicht auch weil sie so extrem unterschiedlich sind und es viel Spaß macht, sie zu begleiten, zu erleben, wie sie zusammen ermitteln und kämpfen, sich beschützen, sich aber auch immer wieder mal aufziehen.
In Paris werden die Charaktere nun erneut vor Herausforderungen gestellt, mit denen sie in der Form nicht gerechnet haben. Es ist sehr unruhig auf den Straßen, sowohl Menschen als auch Wesen verhalten sich ungewöhnlich und bald merkt auch die Quadriga, dass sie nicht mehr ganz sie selbst zu sein scheinen. Zusätzlich zu dem Problem der ungewöhnlichen Verhaltensweisen müssen sie sich auch mit den Herrscherinnen der Stadt beschäftigen, die besonders für Grayson zu ernsthaften Schwierigkeiten führen.
Alles in allem ist es ein Band voller Turbulenzen, Gefahren, gelösten Problemen und direkt neu aufkommenden Hürden. Mir hat die Entwicklung der Handlung gut gefallen. In den kleineren, ruhigeren Phasen hat man Zeit mit den Quadriga die Informationen zu verarbeiten und zu erleben, wie sie sich selbst weiterentwickeln bzw. mehr von sich offenbaren. Viel Zeit zum Durchatmen gibt es allerdings nicht, weil immer wieder neue Aufgaben anstehen, bei deren Bewältigung nicht zu viel Zeit vergehen sollte. Trotz all der Turbulenzen gibt es aber auch ein bisschen Raum für Gefühle, die bisher nicht so viel im Fokus standen. Für meinen Geschmack war das gut eingebaut, auch wenn man sagen könnte, dass da hin und wieder einige Schläuche verstopft waren und die Leitung und Verarbeitung dadurch blockiert wurde. Im Gesamtzusammenhang betrachtet, mochte ich jedoch, wie herangegangen und die Situation umgesetzt wurde.
Gut gefallen hat mir auch, dass man noch mal andere Wesen kennenlernt und man auch auf die Quadriga von Paris trifft. Dadurch wird das Figurenfeld noch bunter und man kann sehen, wie die vier miteinander agieren und ob sie anders harmonieren, als Grayson und seine Leute.

Sprecher Günter Merlau liest wieder sehr facettenreich und bringt damit die verschiedenen Elemente der Handlung lebendig und mitreißend rüber. In diesem Band konnte man die unterschiedlichen Gefühlslagen der Charaktere richtig gut heraushören und hatte allein durch die Art, wie vorgelesen wurde, ein gutes Gespür dafür, was in Paris gerade los ist. Dass das so kryptisch klingt, liegt daran, dass ich nicht verraten möchte, was genau die Figuren beeinflusst und „verändert“.
Durch die stimmungsvolle Vertonung kann man mit der Quadriga mitfiebern. Ich wurde von Beginn an gut mitgenommen und unterhalten und fühlt mich besonders in den turbulenten Szenen, als wäre ich mitten im Geschehen. Aber auch in den anderen Passagen konnte man intensiv in die Ereignisse eintauchen und erleben, wie sich Stück für Stück die Zusammenhänge offenbaren, Puzzelteile an ihren Platz fallen und es damit ein stetiges Vorankommen der Handlung gibt.
Anpassungen in der Tonlage, der Sprechweise und der Betonung machen es zusätzlich leicht, die unterschiedlichen Charaktere voneinander zu unterscheiden. Jeder der Hauptfiguren bekommt durch die abwechslungsreiche Umsetzung Leben eingehaucht. Wodurch bei jedem Charakter eine gewisse Portion der Eigenarten mitschwingt, werden die Protagonisten noch lebendiger, greifbarer und einschätzbarer. Ein tolles Zusammenspiel von der Geschichte an sich und der sprachlichen Umsetzung im Hörbuch.

Fazit

Ein gelungener, abwechslungsreicher, größtenteils turbulenter dritter Band, in dem man neben all den Verstrickungen, Gefahren und Komplikationen aber auch die Quadriga selbst noch besser kennenlernen konnte. Eine tolle Mischung aus unterschiedlichen Wesen, viel Magie, Problemen, Geheimnissen, Ermittlungsarbeit, spannenden und actionreichen Passagen und einigen etwas ruhigeren Augenblicken, in denen die Gefühlslage mehr in den Fokus rückte. Gesprochen war das Hörbuch richtig toll, ich finde es jedes Mal wieder erstaunlich, wie facettenreich und atmosphärisch die Handlung für mich wirkt, wenn Günter Merlau liest.

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