[gelesen] Jericho March 6. Finale am Loch Venachar von Leann Porter

©	Finale am Loch Venachar Jericho March 6 . Autorin: Leann Porter erschienen Oktober 2020 Selfpublishing 197 Seiten . hier geht’s zur Autorin → Leann Porter .

tolles, abwechslungsreiches Finale

Achtung: sechster Band, Staffelfinale! Meine Rezension enthält kleine Spoiler in Bezug auf die Vorgänger!

Die einzelnen Bücher der Serie schildern eine fortlaufende Geschichte, Vorwissen ist demnach auf jeden Fall notwendig, um die Geschehnisse zu verstehen. Nach dem Cliffhanger am Ende des vorherigen Buches wollte ich unbedingt wissen, wie es nun weitergeht. Für einen mühelosen Einstieg gibt es eine kleine Rückblende auf die Abschlussszene aus „Der Wasserdämon am Loch Katrine“, danach setzt die Handlung nahtlos dort an, wo wir zurück gelassen wurden. So geht es dann gleich mit einer gewissen Anspannung und Spannung weiter.
Nachdem Islay und Jericho durch verschiedene, turbulente und teils gefährliche Ereignisse immer mehr Hinweise auf den gesuchten Mörder und die Verstrickungen drum herum bekommen haben, steht der Showdown nun kurz bevor. Wird das Geheimnis um die wahre Natur Jerichos dabei helfen können, erfolgreich zu sein?

Der Schreibstil von Leann Porter ist wie gewohnt flüssig, angenehm und mitnehmend. Da ich die Bände drei bis sechs fast direkt hintereinander gelesen habe, hatte ich keine Schwierigkeiten mit Erinnerungslücken. Im Verlauf des Serie sind jedoch auch hin und wieder kleine Hinweise und Erinnerungen eingebaut, die insgesamt knapp gehalten sind, einige Zusammenhänge aber noch mal aufzeigen.
Anders als in den bisherigen Bänden begleitet man dieses Mal sowohl Jericho als auch Islay aus der Erzählerperspektive. Da die Handlungsstränge um die beiden zeitweise an unterschiedlichen Orten spielen, erhält man auf diese Weise Einblicke in die parallel laufenden Ereignisse, die im direkten Zusammenhang zueinander stehen. Als Leser hat man zwischendurch einen Wissensvorsprung, der es für mich allerdings noch interessanter und spannender gemacht hat die Entwicklungen zu verfolgen.
Schön in die Handlung eingeflochten sind noch weitere Informationen zu den Anderweltlern und ihren Fähigkeiten. So wird auch die Welt stets komplexer. Durch die anschaulichen Beschreibungen kann man sich die unterschiedlichen Charaktere und die Schauplätze dabei auch gut vorstellen.

Die Stimmung zwischen Jericho und Islay hat sich über die gesamte Staffel Stück für Stück verändert. Die Protagonisten sind zusammengewachsen und man spürt, wie viel sie einander bedeuten. Besonders schön fand ich die Einblicke in Jerichos Gedanken in Bezug auf die Entwicklung seiner Empfindungen. Für den oft mürrischen Dämonenjäger sind diese Gedanken sehr ungewohnt und erschrecken ihn teilweise selbst, ich empfand es als sehr passend und authentisch. Seine Veränderungen kamen nicht aus dem Nichts, er hatte Zeit sich zu entwickeln, hat sich zwischendurch auch mal gesträubt, bevor er eingesehen hat, dass es an seinen Gefühlen eben doch nichts ändert.
Auch für Islay hat sich im Verlauf der Staffel einiges getan, neben den ereignisreichen Zeiten an Jerichos Seite gab es für ihn auch im persönlichen Bereich manches zu verarbeiten. Ich mag, wie er sich entwickelt hat, auch wenn mein Favorit Jericho bleibt.

Fazit

Das Finale am Loch Venachar war eine schöne Mischung aus turbulenten, spannenden Passagen, persönlichen Entwicklungen und Herausforderungen und der Festigung des Bandes zwischen Jericho und Islay. Falls es doch irgendwann eine zweite Staffel geben sollte, werde ich auf jeden Fall weiter lesen, mit bei den beiden wird es sicher nicht so schnell langweilig und auch die anderen Anderweltler lassen es stets abwechslungsreich werden.