[gelesen] Mission Hollercamp. Der unheimliche Fremde von Lena Hach

Rezensionsexemplar

©Mixtvision
Der unheimliche Fremde

Mission Hollercamp 1
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Autorin: Lena Hach
Illustration: Lisa Hänsch
erscheint am 10. März 2021
Altersempfehlung: ab 10 Jahre
220 Seiten
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Mixtvision
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schöne Geschichte, tolle Gestaltung

Im Hollercmap können Leon, Jakub und Emily so richtig die Seele baumeln lassen und die Ferien genießen. Jedes Mal, wenn sie an den idyllischen See fahren, freuen sie sich darauf, sich wiederzusehen, gemeinsam zu entspannen, die Gegend zu erkunden und auch mal kleine Abenteuer zu erleben. Doch dieses Mal ist etwas anders. Es passieren seltsame Dinge: während des Schwimmens verschwindet Kleidung, Holz, das eigentlich trocken war, ist plötzlich nass, Schilder werden versetzt oder zur Irreführung beschmiert.
Kann das an dem Fremden liegen, der recht neu in der Gegend zu sein scheint und den alle nur aus der Ferne beäugen? Die Freunde begeben sich auf die Suche nach der Wahrheit und finden dabei allerhand heraus.

Der Auftakt der Reihe hat mir wirklich gut gefallen. Die Sprache und die Satzstruktur sind einfach gehalten, so dass es auch für jüngere Leser gut verständlich ist und sich das Buch zügig und flüssig lesen lässt. Es schwingt auch eine gute Portion Humor mit, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat und einfach auch zeigt, wie anders Kinder Situationen manchmal sehen und empfinden. So werden sich jüngere Leser bestimmt gut mit vielen der Dinge identifizieren können, die Leon berichtet, Erwachsene schmunzeln vielleicht einfach ein paar mal öfter, weil sie die Lage aus einer anderen Sicht betrachten.
Besonders toll gemacht fand ich die kleinen Einschübe von Emily, die hier und da kommentiert, was Leon aus der Ich-Perspektive berichtet. Manchmal stimmt sie zu, manchmal widerspricht sie, lobt ihn dafür, dass er das erwähnt hat oder gibt einfach noch mal ihren eigenen Senf dazu. Das lockert den Textfluss auf und bringt einem die Figuren und die Stimmung, die zwischen ihnen herrscht noch einmal näher. Zusätzlich gibt es auch kleine Illustrationen, die die Handlung gut unterstützen.

Die drei Freunde sind alle unterschiedlich, was mir gut gefallen hat. Emily spricht zum Beispiel auch Englisch und Hindi, weil ihre Familie Wurzeln in den Ländern hat. Das ist ebenso selbstverständlich in den Text eingebaut, wie Jakubs Hörgeräte und seine polnische Heimat bzw. die seines Vaters. Sie akzeptieren einander, wie sie sind und auch wenn sie sich gegenseitig mal aufziehen, mit ihren Stärken und Schwächen, geschieht das immer auf eine Art und Weise, die mir niemals abwertend erschien. Gemeinsam ergeben sie ein starkes Team, unterstützen sich, tüfteln an cleveren Ideen, bauen sich auf bei Misserfolgen und halten einfach zusammen, egal was kommt. Abgesehen von den Freunden lernt man auch Leons Eltern, seine Schwester, seine Cousine, Emilys Granny, Jakubs Vater, den geheimnisvollen Fremden und einige andere vom Campingplatz bzw. aus dem Ort kennen. Viele von ihnen spielen jedoch eher am Rand eine Rolle und rücken nicht so sehr in den Mittelpunkt des Geschehens. Auf jeden Fall entsteht ein sehr bunt gemischtes Figurenfeld.

Da immer mehr ungewöhnliche Dinge passieren, schmieden die Freunde Pläne, um hinter die Machenschaften zu kommen. Dabei lernen sie auch den „Fremden“ kennen, der von den meisten nur aus der Ferne betrachtet wird, mit dem sich aber die wenigstens nur persönlich beschäftigen. Ihre erste Begegnung verlief jedoch ganz anders, als die Kids das geplant hatten. Dabei wird schnell deutlich, dass es ihnen irgendwie unheimlich ist, sie aber auch sehr neugierig sind und sie die Vorurteile, die ihnen von anderen eingetrichtert wurden, nicht einfach glauben wollen, wo ihr Gegenüber doch einen ganz anderen Eindruck auf sie macht und ihnen sogar geholfen hat.
Insgesamt ist die Handlung nicht oft überraschend, aber es gibt schöne Entwicklungen und die Charaktere bei ihrer Suche zu begleiten, war interessant und hat mir viel Spaß gemacht. Für jüngere Leser ist der Spannungsfaktor sicher auch noch etwas größer und man fiebert noch intensiver mit den Figuren mit. Schön eingeflochten fand ich auch die Freundschaft zwischen dem 12 jährigen Leon und seinen Freunden.

Fazit

Ein schöner Auftakt, der neugierig darauf macht, was Leon und die anderen noch im Hollercamp erleben und herausfinden werden. Können sie Beweise sammeln oder wird es weitere Streiche geben, für die sie selbst sich möglicherweise verantworten müssen, obwohl alles ganz anders ist? Durch die Illustrationen und die Kommentare von Emily ist das Buch sehr ansprechend gestaltet und es entsteht gemeinsam mit dem schönen, einfach gehaltenen Schreibstil eine lockere, teilweise witzige Atmosphäre zum Wohlfühlen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Mission Hollercamp. Der unheimliche Fremde von Lena Hach“

  1. Hallo liebe Dana,
    auch, wenn du jetzt vielleicht nicht unbedingt zur Hauptzielgruppe des Buches gehörst und der Spannungsfaktor vielleicht bei dir als erwachsenem Leser nicht so gegriffen hat, wie es bei einer/einem jüngeren Leser/in gewesen wäre, klingt es doch so, als hättest du eine richtig schöne Lesezeit mit dem Buch gehabt.

    Irgendwie begegnet mir Mission Hollercamp aktuell ständig im Netz.

    Das klingt nach einem Buch, dass man sich gerne mal für eine Leselücke merken kann. Vielen Dank für diese schöne und aussagekräftige Rezension.

    Ich wünsche dir einen ganz wundervollen Start ins Wochenende.

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      oh ja, das stimmt, ich hatte eine tolle Lesezeit mit dem Buch. Es war sehr schön die Figuren bei ihrem Abenteuer zu begleiten und es macht definitiv auch Lust auf die Fortsetzung.
      Das Buch ist gerade erst erschienen und war z.B. bei vorablesen mit dabei, vielleicht begegnet es dir deswegen gerade sehr häufig?
      Liebe Grüße
      Dana

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