[gelesen] When we fall von Anne Pätzold

© LYX
When we fall
Love NXT 2
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Anne Pätzold
erschienen im August 2020
464 Seiten
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LYX

schöne Fortsetzung, nicht ganz so toll, wie Band 1

Achtung zweiter Band! Vorwissen erforderlich, da die Handlung weitergeht. Meine Rezension kann kleine Spoiler zu „When we dream“ enthalten.

Für Ella waren die letzten Wochen eine ziemliche Achterbahnfahrt der Gefühle. Als sie den gutaussehenden, jungen Mann kennengelernt hat, hätte sie niemals erwartet, was sich daraus entwickeln könnte. Die netten Gespräche und Textnachrichten, die sie ausgetauscht haben, gaben ihr das Gefühl verstanden zu werden und ihr Herz klopfte stets in freudiger Erwartung. Als sie dann herausfand, wer er war, war der Schock groß, aber die Anziehung ungebrochen. Doch seine Berühmtheit stellt ein viel größeres Problem da, als nur die neugierige Presse und die Fans, die alles wissen wollen. Für Ella ist es allerdings die Hölle, sich vorzustellen, nie wieder mit ihm zu tun haben zu dürfen…

Nach dem Ende von Band eins wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Es war wirklich ergreifend und bewegend und eine ziemliche Wendung in der Geschichte von Ella und Jae-yong.
Wieder begleitet man Ella als Ich-Erzählerin und erhält damit erneut detaillierte Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonistin. Für Ella ist die Situation in verschiedener Weise schwierig, da die Offenbarung ihres „kleinen“ Geheimnisses auch Auswirkungen auf ihre beiden Schwestern hat. Ihr Schmerz wird aufgrund der Perspektive intensiv transportiert und ich konnte sie an vielen Stellen gut verstehen. Ihre Gedankengänge, ihre Hoffnungen, ihren Frust und wie wenig motiviert man dadurch ist, überhaupt irgendwas in Angriff zu nehmen. Hinzu kommen noch die Fassungslosigkeit und Empörung über die Dreistigkeit mancher Leute, sei es nun die Presse oder andere Menschen, die der Meinung sind, sich einmischen oder herausnehmen zu dürfen, etwas zu der Situation zu sagen.
Besonders der erste Abschnitt der Geschichte ist geprägt von traurigen, niedergeschlagenen Gefühlen, bevor es dann Stück für Stück wieder etwas fröhlicher, leichter und herzerwärmender zugeht. Es gab ein paar sehr niedliche und einfach süße Momente, zum genießen und „versöhnen“ mit dem, was vorher so geschehen ist. Es gab aber auch Abschnitte, in denen ich Ella gern gesagt hätte, dass sie ihre Zeit besser nutzen könnte, als sie es tut und in denen mir irgendwie zu wenig passiert ist. Worauf genau sich das bezieht, ist jetzt schwer zu sagen, ohne zu spoilern.
Schade fand ich die kleinen Logikfehler bzw. Fehler in der zeitlichen Abfolge mancher Dinge. Durch die unterschiedlichen Zeitzonen wird es natürlich nicht leichter, aber es gab auch Fehler innerhalb einer Zeitzone. Ich habe zwar versucht, das auszublenden und einfach die Geschehnisse zu genießen, das war aber nicht so einfach, weil es mehrere Stellen innerhalb des Buches gab und man ganz automatisch anfängt nachzurechnen oder an seinen eigenen Erinnerungen zu zweifeln, die ja noch sehr frisch sind, schließlich habe ich nicht lange an dem Buch gelesen. Hätte man diese Unstimmigkeiten vermieden, wäre der Lesefluss einfach noch ein wenig besser gewesen.

Auch wenn wir Ellas beste Freundin Erin bisher nur aus Videoanrufen und Textnachrichten kennen, mag ich sie unglaublich gern. Sie ist eine wichtige Stütze und scheint ein toller Mensch zu sein. Sie sagt nicht immer genau das, was Ella hören möchte, aber eben das, was sie vielleicht braucht, um über das eine oder andere nachzudenken, entschuldigt sich aber auch, wenn sie mal über das Ziel hinaus geschossen ist. Und andersherum schaut es ähnlich ist. Die beiden jungen Frauen kennen sich sehr gut und sind bedingungslos füreinander da. Ihre Freundschaft zu begleiten, empfand ich als sehr angenehm, auch wenn die Gespräche von ganz unterschiedlichen Emotionen geprägt waren.
Auch Ellas beiden Schwestern haben in diesem Band für mein Empfinden etwas mehr Raum eingenommen, was mir gut gefallen hat.
Und auch Jae-yong spielt natürlich wieder eine Rolle – wie sollte es auch anders sein, schließlich dreht sich die Trilogie um die beiden. Ich fand es wieder interessant zu verfolgen, wie die Lage sich bei ihm entwickelt, wie es ihm und der Band geht und mit was für Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben. Immer wieder wird deutlich, dass auch sie hinter der schillernden Bühnenfassade eben nur Menschen sind. Menschen mit Hoffnungen, Ängsten und Wünschen, die teilweise recht wenig Beachtung finden.

Das Ende des zweiten Bandes war anders, als ich ihn im Vorfeld erwartet hatte, wobei ich schon vermutet habe, dass irgendwas in der Richtung, wie geschehen ist, passieren könnte, weil es dafür unterschiedliche Hinweise gegeben hatte. (Das ist jetzt nur nachvollziehbar für die, die das Buch kennen 😉 )
Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt, wie die Geschichte nun weitergehen wird, was wir noch alles erleben werden und ob es in irgendeiner Form eine Aussicht auf ein Happy End geben kann. Möglich ist aus meiner Sicht aktuell beides.

Fazit

Ein gefühlvoller zweiter Band, der wieder richtig schön zu lesen war, wenn er auch nicht ganz an die Intensität und Stimmung aus dem ersten Buch herankam. Insgesamt mochte ich die Entwicklungen sehr gern und ich bin neugierig, was uns nun im dritten Buch erwarten wird, man hat ja doch so gewisse Hoffnungen und Erwartungen.

3 Gedanken zu „[gelesen] When we fall von Anne Pätzold“

  1. Hallo Ihr Zwei,

    als neu Leserin Eueres Blogs kann/darf ich Euch sagen …jeden Tag einen neuen Beitrag/Bericht Ihr seit, aber fleißig.

    Habt ein schönes Wochenende..bleibt gesund….LG…Karin..

    1. Hallo Karin,
      es gibt auch Wochen, in denen wir nur auf 2-3 Beiträge ingesamt kommen, je nachdem, wie viel wir Lesen. Da es mit dem Lesen gerade ganz gut läuft, ist auch die Reziquote hoch. Schön, dass du immer wieder vorbeischaust. Dir auch noch einen schönen Sonntag.
      Viele Grüße
      Anja

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