[gelesen] Matching Night 1. Küsst du den Feind? von Stefanie Hasse

Rezensionsexemplar

©Ravensburger
Küsst du den Feind?

Matching Night 1
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Autorin: Stefanie Hasse
erscheint am 29. Januar 2021
352 Seiten
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Ravensburger
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interessanter Auftakt, macht neugierig auf die Fortsetzung

Cara konnte sich durch den Rückhalt ihrer Familie einen kleinen Traum erfüllen: sie studiert am St. Joseph‘s College. Doch um über die Runden zu kommen, muss sie viel arbeiten und auch ihre Wohnsituation ist nicht optimal. Durch lange Fahrtwege und den Job bleiben sowohl private Treffen, als auch die Uni manchmal auf der Strecke. Ihr Tag könnte auch 40 Stunden haben und sie würde ihn trotzdem ausgefüllt bekommen. Als sich dann die Möglichkeit ergibt, bei den Ravens, einer einflussreichen Studentenverbindung, kostenlos und collegenah unterzukommen, muss Cara nicht lange überlegen. Allerdings wusste sie nicht so genau, worauf sie sich einlässt, denn man wird nicht einfach so aufgenommen in dieser Verbindung. Um ein Teil der Ravens zu werden, muss sie einigen Aufgaben bestehen und ihre Loyalität beweisen… Und nebenbei muss Cara auch noch auf ihr Herz aufpassen.

Obwohl Cara glücklich darüber ist, aufs College gehen zu können, läuft es für sie aktuell alles andere als perfekt. Die Wohnungssuche ist schwieriger als gedacht und das Geld wächst eben leider auch nicht auf Bäumen. Auch wenn ihre beiden besten Freunde Hannah und Tyler versuchen sie zu unterstützen, ist Caras Situation nicht besonders zufriedenstellend. Da kann man gut verstehen, wie gelegen ihr das Angebot kommt, Anwärterin bei der Studentenverbindung, den Ravens, zu werden. Sowohl ihre finanziellen, als auch ihre wohnungsbedingten Sorgen haben damit ein Ende. Dass das Aufnahmeprozedere alles andere als ein Kinderspiel ist, ahnt Cara dabei noch nicht. Sie geht etwas naiv in diese Situation hinein, versucht dann aber sich so gut es geht zu schlagen. Ihre Zerrissenheit und Zweifel werden immer wieder deutlich. Mit kaum jemanden darüber sprechen zu können, macht es ihr auch schwer, denn eigentlich sagt sie gern ziemlich direkt, was ihr auf dem Herzen liegt. Im Rahmen der Anwärterphase muss sie sich regelmäßig auf die Zunge beißen, um sich mit ihrer Meinung nicht selbst den Weg zu den Ravens zu verbauen.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Cara geschildert. Dadurch ist man nah am Geschehen rund um die Protagonistin und kann ihre Empfindungen und Eindrücke gut begleiten. Der Schreibstil von Stefanie Hasse ist leichtgängig und flüssig zu lesen. Insgesamt bleiben die Figuren aber dennoch etwas blass. Man erfährt ein paar Details aus dem Leben der Protagonistin und bekommt im Laufe des Buches auch mit, wie sie in etwa tickt, was sie besonders beschäftigt und was sie in der Vergangenheit geprägt hat. Ich persönlich mag es immer gern, wenn man noch etwas mehr über die Figuren erfährt, weil es sie dann noch greifbarer macht, uninteressant war sie als Protagonistin aber nicht.
Auch von den anderen Charakteren erfährt man nicht so besonders viel. Teilweise ist das sicher gewollt, es macht sie aber manchmal auch weniger greifbar. Hannah scheint eigentlich eine treue Freundin zu sein, aber als weder sie noch Cara über gewisse Dinge reden kann, driften ihre Wege immer mehr auseinander und sie ist weniger präsent in der Geschichte. Tyler flirtet unglaublich gern und lässt seinen Charme auch bei Cara immer wieder spielen. Und so immun, wie sie zunächst tut, ist sie nicht. Aber auch Josh lässt sie nicht kalt, obwohl sie ihm gern die kalte Schulter zeigt. Beide Männer verbergen jedoch auch einiges und sind nicht so leicht zu durchschauen. Ich bin gespannt, wie es in der Richtung weitergeht und hoffe auf eine etwas klarere Linie, auch wenn die bisherigen Entwicklungen zur Situation und dem Wesen der Protagonistin passten.

Für Cara ändert sich durch die Möglichkeit der Aufnahme bei den Ravens einiges. Doch umso tiefer sie in die Verbindung eintaucht und umso weiter die Anwärterphase voranschreitet, umso mehr Fragen und Unstimmigkeiten tauchen auch auf. Da man nur ihre Sicht der Dinge kennt, weiß man auch nicht mehr, als die Protagonistin, wodurch die Neugier auf jeden Fall noch gesteigert wird. Besonders die Gedanken von Tyler und Josh hätten mich sehr interessiert. Einblicke in ihre Machenschaften zu bekommen, würde einem aber natürlich auch einen gewissen Teil der Spannung nehmen, denn so bleiben am Ende des ersten Bandes noch viele Aspekte ungeklärt, die mit ins zweite Buch genommen werden. Besonders gut gefallen hat mir, dass das Buch mehr ist als nur eine „einfache“ bzw. eine etwas verzwicktere Liebesgeschichte. Durch die Geheimnisse unterschiedlicher Figuren und die nicht immer ganz zu durchschauenden Studentenverbindungen bekommt die Geschichte eine andere Art von Spannung und weitere Facetten.

Fazit

Ein schöner Auftakt, der auf jeden Fall neugierig darauf macht, wie es nun weitergehen wird. Und zwar nicht nur mit Cara und den Männern, sondern vor allem auch im Bereich der Enthüllungen, die es zum Ende des Buches gibt. Dadurch rückt die Liebeskomponente nämlich noch mal etwas in den Hintergrund. Es hätte an einigen Stellen etwas tiefgründiger sein dürfen, auch was die Ausgestaltung der Charaktere angeht, insgesamt hat es sich aber gut und flüssig lesen lassen und war besonders im letzten Drittel des Buches spannend zu verfolgen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

8 Gedanken zu „[gelesen] Matching Night 1. Küsst du den Feind? von Stefanie Hasse“

  1. Hallo liebe Dana,

    hat diese Autorin nicht mal als ganz normale Buch-Bloggerin angefangen…bevor sie ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckt hat??

    LG…Karin..

    1. Hallo Karin,
      ich kann dir nicht genau sagen, was jetzt zuerst war: das Bloggen oder das Schreiben 😉 Da müssten wir die Autorin wohl selbst fragen. Auf jeden Fall war/ist sie Bloggerin und hat dann Bücher veröffentlicht. Aber ob sie nicht schon vorher die Leidenschaft für das Schreiben hatte… 🙂 Da bin ich gerade überfragt.
      Liebe Grüße
      Dana

  2. Hallo liebe Dana,
    für mich sind die Charaktere in einem Roman auch immer sehr wichtig. Dass sie hier etwas blass dargestellt waren, ist natürlich schade.
    Dass die Liebesgeschichte hier nicht so im Fokus stand und dargestellt wurde, spricht mich auch sehr an. Auch scheint der Auftakt einen schönen Spannungsbogen zu besitzen.
    Vielleicht gelingt es der Autorin den Figuren in ihrer Fortsetzung etwas mehr Tiefe zu verleihen.

    Ich wünsche dir einen schönen Start ins Wochenende :o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

    1. Hallo Tanja,
      es ist nicht so, dass die Liebesgeschichte gar nicht im Fokus steht. Sie nimmt shcon Raum ein, aber es gibt eben noch mehr darüber hinaus und durch die Aufgaben in der Anwärterphase und den Geheimnissen, die im Laufe des Buches aufgedeckt werden, gibt es eben immer wieder andere Dinge, die zusätzlich in den Mittelpunkt rücken.
      Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die Fortsetzung und denke daher auch, dass ich sie lesen werde, ich muss eben nur schauen, wann. 😉
      Liebe Grüße
      Dana

  3. Hallo Dana,

    dieser Roman begegnet mir gerade gefühlt überall. Ich persönlich mag ja auch den Schreibstil von Stefanie Hasse sehr gerne, weshalb ich total neugierig auf „Matching Night“ war. Allerdings ist es immer total Schade, wenn man keinen richtigen Bezug zu den Charakteren herstellen kann bzw. sie nicht greifen kann. Das macht in einer Geschichte immer viel aus. Wirst du die Fortsetzung lesen?

    Ganz liebe Grüße
    Leni

    1. Hallo Leni,
      ich denke schon, dass ich die Fortsetzung lesen werde. Ich muss nur mal schauen, ob das jetzt zeitnah passiert oder noch ein bisschen dauern wird. 😉 Es ist nicht so, dass die Figuren uninteressant sind. Besonders durch die Geheimnisse, die im Laufe des Buches aufgedeckt werden, bewertet man die Charaktere halt immer wieder noch mal neu. Trotzdem blieb es an einigen Stellen einfach zu blass – aber das ist eben nur mein Empfinden. 🙂
      Liebe Grüße
      Dana

  4. Liebe Dana,

    eine sehr schöne Rezension. Ich habe das Buch auch schon gelesen und kann dir nur zustimmen. Das Buch lässt sich wunderbar flüssig lesen und das ganze drum herum, wie die Aufgaben ist sehr spannend gestaltet. Ich bin schon sehr gespannt, was die Autorin im zweiten Band bereithält 🙂

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny,
      wie schön, dass du das Buch auch gelesen hast und das ganz ähnlich siehst, wie ich. 🙂 Hast du den zweiten Band schon gelesen? Es ist ja eher ungewöhnlich, dass eine Dilogie komplett am gleichen Tag erscheint.
      Liebe Grüße
      Dana

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