[gehört] Wie Monde so silbern von Marissa Meyer

©Carlsen/Silberfisch (Hörbuch Hamburg)
Wie Monde so silbern
Luna Chroniken 1
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Autorin: Marissa Meyer
Sprecherin: Vanida Karun
erschienen Dezember 2013
Hörbuch, ungekürzte Lesung: 657 Minuten
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Carlsen
Hörbuch Hamburg
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gelungener Auftakt, tolle, dystopische Welt

Cinder arbeitet auf dem Markt als Mechanikerin und ist dafür bekannt, ihre Aufträge zuverlässig und zufriedenstellend zu erledigen. Durch ihren guten Ruf ist sogar Prinz Kai auf sie aufmerksam geworden und bittet sie um Hilfe in einer wichtigen Angelegenheit. Auch wenn Cinder geehrt ist, dass der Prinz sogar persönlich zu ihr kommt, so ahnt sie doch nicht, von welch großer Wichtigkeit der Auftrag tatsächlich ist und in welchem Ausmaß es die Zukunft des gesamten Staatenbundes beeinflussen könnte.

Eigentlich könnte ich es mir ganz einfach machen und sagen: nach dem Hören des ersten Buches war ich total begeistert und wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht. – fertig 😉

Die Geschichte spielt in der Zukunft und war einfach super interessant, vielseitig, spannend und mitreißend. Besonders gut gefallen hat mir schon der Weltenentwurf, der viele faszinierende Aspekte mit sich bringt. Man musste sich ein klein wenig einfinden und die ganzen Neuerungen und Möglichkeiten auf sich wirken lassen, insgesamt ist es mir aber nicht schwer gefallen, in die Welt einzutauchen, vielleicht auch weil ich die Geschichte als Hörbuch erlebt habe und die Sprecherin mich sehr gut abgeholt und mitgenommen hat. So war es auch kein Problem mit den teilweise recht komplizierten Namen zurecht zu kommen, über die man beim Lesen vielleicht gestolpert wäre.
Die Länderaufteilung, wie wir sie heute kennen, gibt es nicht mehr. Nach dem vierten Weltkrieg haben sich Staatenbunde gebildet, die von unterschiedlichen Oberhäuptern reagiert werden. Neben den Bewohnern der Erde gibt es auch noch die Lunarier. Doch mit dem Volk von Luna herrscht seit jeher verschiedene Unstimmigkeiten, die im Verlauf des Buches auch eine Rolle spielen.
Die technischen Entwicklungen sind enorm, es gibt allerhand nützliche Errungenschaften, die zum Beispiel die Kommunikation oder die Fortbewegung vereinfachen. Aber so toll und erleichternd diese Dinge auch sind, so können sie natürlich auch für andere Zwecke missbraucht werden.
Für viele Bereiche gibt es Androide, die Arbeiten und Aufgaben übernehmen und jeweils auf spezielle Dinge programmiert sind, aber auch im privaten Umfeld werden sie teilweise mit in das Leben eingebunden. Darüber hinaus gibt es auch noch Cyborgs – Menschen bei denen aufgrund unterschiedlicher Ursachen ein Teil des Körpers durch Technik oder Metallprotesten ersetzt wurde.

Cinder steht unter der Fuchtel ihrer Stiefmutter, die sie mit ihrer Arbeit als Mechanikern versorgt und damit auch den beiden Stiefschwestern ein annehmbares Leben ermöglicht. Dass ihre Stiefmutter sonst nicht viel von Cinder hält, verheimlicht sie nicht. Sie wird an vielen Stellen ausgeschlossen und anders behandelt, als die leiblichen Kinder. So denkt man nicht nur aufgrund des Namens, sondern auch aufgrund der Familienkonstellation sofort an Aschenputtel. Und es gibt gewisse Parallelen zu der Geschichte, aber dann ist es auch wieder ganz anders, was unter anderem an der dystopische Welt liegt. Ich mochte diese kleinen Verweise und Gemeinsamkeiten zur „klassischen“ Cinderella-Story total gern. Es war schön hier und da Sachen wieder zu erkennen und auch durch die Namensgebung der Abschnitte innerhalb des Buches, wird immer wieder deutlich, dass es eben einen Bezug gibt. Aber die Luna Chroniken bieten so viel mehr und das schon im ersten Teil der Reihe.
Cinder ist selbst ein Cyborg, versucht das aber so gut es geht zu verbergen, denn viele Menschen verachten, was sie ist und grenzen Cyborgs aus. Auch zu Hause wird die Protagonistin immer wieder klein geredet und schlecht gemacht, dabei kann sie selbst ja am wenigsten dafür, was sie ist und wie sie zu dem wurde. Für mich war Cinder eine sympathische Protagonistin, die es zweifelsohne nicht immer leicht im Leben hat und hatte und deren Selbstvertrauen darunter geschrumpft ist, die aber auch viele tolle Eigenschaften mitbringt und vor allem das Herz am rechten Fleck hat. Man begleitet sie sehr viel in der Geschichte und bekommt dadurch detaillierte Einblicke in ihr Leben, ihre Gedanken, die Zweifel, die sie hat und den inneren Kampf, den sie teilweise führen muss, um Entscheidungen zu treffen. Besonders faszinierend fand ich auch die Fähigkeiten, die sie aufgrund ihres Cyborg-Daseins hat.
Neben Cinder steht Prinz Kaito im Mittelpunkt der Handlung und ich habe auch ihn sehr gern begleitet. Er steht unter ziemlichen Druck und muss wichtige Entscheidungen für den Staatenbund treffen, dabei würde er sich ab und an gern den normalen Dingen des Lebens widmen, für die er nicht so viel Zeit hat. Und bei denen er vor allem nicht die politischen Schachzüge aller möglichen Leute durchdenken muss. Irgendwie war es schön zu sehen, wie er für die kleinen Freiräume kämpft, in denen er eben einfach ein normaler junger Mann ist, geleitet von seinen Gefühlen.

Ich habe schon andere Hörbücher gehört, die von Vanida Karun gelesen wurden und ich mag ihre Stimmfarbe sehr gern. Sie liest ausdrucksstark, betont klasse und hat die Geschichte für mich richtig lebendig werden lassen. Durch die Anpassung der Tonlage, des Sprechtempos und der Sprechweise kann man die einzelnen Figuren bei der wörtlichen Rede gut auseinanderhalten und so auch den Unterhaltungen gut folgen. Ein besonderes Highlight war für mich die Androidin Iko, sowohl sprachlich, aber auch von ihrem Verhalten hat sie mich begeistert

Eine der großen Enthüllungen im Buch war für mich schon recht früh absehbar und daher keine große Überraschung, als es dann soweit war und für die Figuren alles durcheinander gewirbelt wurde. Es war aber trotzdem interessant und spannend zu verfolgen und es gab auch noch andere Wendungen und kleine Überraschungen, die für zusätzliche Abwechslung gesorgt haben. Gelangweilt habe ich mich beim Anhören nie und das obwohl das Hörbuch mit fast elf Stunden jetzt nicht unbedingt kurz war. Die persönlichen Herausforderungen der Charaktere, kombiniert mit den Konflikten mit den Lunariern, den Intrigen, Lügen und Geheimnissen und weiteren Sorgen des Staatenbundes hat für eine abwechslungsreiche Mischung innerhalb der Geschichte gesorgt. Umso weiter das Buch voran schreitet, umso komplexer, verstrickter, komplizierter und spannender wird es in der Handlung. Ich bin sehr gespannt, wie es nun weitergehen wird und werde die Reihe auf jeden Fall weiter hören oder lesen.

Fazit

Ein toller Auftakt, der mich überrascht und begeistert hat. Ich hatte mich im Vorfeld nicht so viel mit dem Inhalt beschäftigt, aber immer wieder gehört, wie toll die Reihe sein soll. So bin ich ziemlich unbefangen in das Hörbuch gestartet und war überrascht, in was für einer facettenreichen, dystopischen Welt in gelandet bin. Die Handlung war spannend und abwechslungsreich, die Charaktere fand ich sehr interessant und Vanida Karun hat die Geschichte auch einfach unglaublich toll gelesen.

4 Gedanken zu „[gehört] Wie Monde so silbern von Marissa Meyer“

  1. Schönen guten Morgen!

    Ohhh wie schön! Das freut mich sehr dass du es jetzt doch gelesen bzw. gehört hast! Ich mag die Reihe ja sehr <3
    Bin gespannt was du zum zweiten Band sagst, den fand ich ja sogar noch einen Tick besser. Es kommen ja neue Charaktere aus einem anderen Märchen dazu, eine tolle Idee, du kannst dich drauf freuen 🙂

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hallo Alex,
      ich bin auch sehr froh, dass ich mich der Reihe angenommen habe! Das war wirklich eine tolle Entdeckung. Klar, ich wusste vorher, dass es viele positive Stimmen dazu gibt, aber das gibt es ja zu so einigen Büchern 😀 Ich hab noch eine Stunde vom Hörbuch des zweiten Bandes und fand auch das bisher richtig genial! Es passiert so viel und ist noch mal ganz anders, als das erste Buch. Richtig gut gemacht und ich finde das Hörbuch auch toll umgesetzt, Iko ist so zuckersüß 😀
      Liebe Gruße
      Dana

      1. Ja, das kenne ich natürlich 😉
        Viele loben ein Buch – eine Reihe, aber das heißt nicht, dass es mir gefällt.
        Umso schöner dass dich die Luna Chroniken mitnehmen können. Die Vermischung mit den Märchen und Science Fiction finde ich so genial gelungen. Ganz viel Spaß beim Weiterhören!

        1. Manchmal ist es auch gar nicht so gut, wenn man dann mit zu hohen Erwartungen an eine Geschichte rangeht. Nur weil alle sie loben, fühlt man sich ja manchmal fast gezwungen sie auch gut zu finden und manchmal ist das einfach nicht so. Aber umso schöner, wenn es funktioniert.
          Oh ja, da hast du Recht. Die Mischung finde ich auch richtig genial! Und Es wird einfach immer spannender und komplexer, ich mag auch die vielfältigen Figuren total gern. Dadurch weiß man auch nie so genau, was als nächstes passiert und wem man da wirklich trauen kann 😉

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