[gelesen] Käthe 1. Der Gorilla-Garten

Rezensionsexemplar

© Ravensburger
Der Gorilla-Garten
Käthe 1
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Autoren: Simone Veenstra, Màriam Ben-Arab
erschienen im Januar 2020
144 Seiten
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Ravensburger

spannendes Stadt-Abenteuer – aber insgesamt ein wenig zu rosig

Käthe zieht vom Land in die Stadt. Dadurch ändert sich für das Mädchen vieles: neues Haus, neue Schule, neue Freunde. Käthe ist gespannt, was sie erwartet und überrascht, was es in der Großstadt alles zu entdecken gibt.

Optik

Optisch gefällt mir das Buch sehr gut. Es ist etwas größer als A5 und weist eine verhältnismäßig große Schrift auf. Die Geschichte ist mit zahlreichen bunten Illustrationen versehen, welche sich mal klein in den Text einfügen oder eine ganze Seite einnehmen. Ich finde die Zeichnungen sehr gelungen, alles wirkt fröhlich und sympathisch. Käthes verschiedenen Stimmungen sind durch ihre Gesichtsausdrücke super eingefangen.

Gelungen ist auch die Mischung an Figuren mit unterschiedlichstem Aussehen. Besonders gefällt mir der riesige, bärtige „Rocker“, der sein winziges Kätzchen schmust. Auch inhaltlich wird mit vielen Klischees gebrochen. Die Mutter fährt, während der Vater mehr recht als schlecht die Karte liest. Papa und Käthe sind die Träumer, während Mama einfach fix zur Bohrmaschine greift…

Geschichte

Käthe ist aufgeregt wegen des Umzuges. Sie ist traurig, ihre Oma und deren Apfelhof sowie ihre Freunde zu verlassen, freut sich aber auch auf alles Neue, was sie erwartet.
Die Art, wie Käthe ihre Umgebung entdeckt, fand ich gelungen. Da sie sich noch nicht gut auskennt, darf sie sich zunächst nur im direkten Umkreis des neuen Hauses bewegen, bevor sie ihren Bewegungsradius erweitert. Aber auch hier inspiziert Käthe schon alles ganz genau, jeden Baum und kleinen Laden. Dabei gibt sie allen Dingen gern kindgerechte käthemäßige Namen, die die Dinge 1 zu 1 beschrieben – denn die Grundschülerin ist die Ich-Erzählerin der Geschichte.
Dadurch bekommt man auch einen Einblick in Käthes Gefühlsleben – ihre Gewissenbisse beispielsweise, als sie etwas Unüberlegtes tut, was sie später wieder gutmachen will.
Insgesamt liest sich der Text sehr gut, anschaulich und kindgerecht. Allerdings waren mir die Wortkreationen an einigen Stellen etwas zu viel, zumal Käthe – die eigentlich ganz anders heißt – von ihren Eltern dann auch noch mit Käthemädchen angesprochen wird.

Käthe findet sich schnell in der neuen Umgebung zurecht. Sie entdeckt Dinge, die sie vom Land kennt, findet aber auch große Unterschiede zwischen Stadt- und Landleben. Dank der Weisheiten ihrer Großmutter lässt sie auch ihre Klassenkamerad/innen am Landleben teilhaben.
Auch neue Freunde zu finden, stellt für Käthe keine Schwierigkeit da.
Und – so paradox das klingen mag – ein wenig hat mich dies gestört, weil alles so einseitig toll ist. Käthe hat keinerlei Schwierigkeiten. Alle sind nett zu ihr (außer dem griesgrämigen Nachbarn vielleicht) und alles läuft von Anfang an großartig. Mir fehlt da ein Gegenpol. Die Traurigkeit über den Abschied, die zwar am Anfang genannt wird, ist komplett vergessen. Problemchen, die entstehen könnten, werden im Keim erstickt. Alles ist einfach käthemäßig fantastisch.

Da dies ein Reihenauftakt ist, wird Käthe vermutlich noch weitere Abenteuer in der Großstadt erleben. Vielleicht sind diese dann etwas vielschichtiger.

Ich danke dem Verlag sowie Vorablesen für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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