[gelesen] Herz im Schneegestöber von Anna Fischer

Rezensionsexemplar

©
Herz im Schneegestöber
Herz-Reihe 4
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Autorin: Anna Fsicher
erschienen Oktober 2019
Selfpublishing/Amazon Publishing
359 Seiten
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winterlich-weihnachtlich und voller Chaos

Weihnachten im Kreis der Familie zu feiern, ist für viele ein Ziel, auch wenn es nicht für jeden so einfach umsetzbar ist. Auch Josie möchte vor Weihnachten zu ihrer Familie in die USA reisen, um dort eine entspannte Zeit mit ihren Lieben zu verbringen. Die ohnehin schon lange und beschwerliche Reise wird allerdings noch sehr viel unangenehmer, als zunächst angenommen. Aufgrund eines Schneesturms kommt es zu Flugausfällen und Verzögerungen und als wäre das alles noch nicht schlimm genug, folgt ein Chaos dem nächsten. Josie ist mittendrin und an ihrer Seite der zwar attraktive, aber unausstehliche Adam Harper.

Der Schreibstil von Anna Fischer ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Mit viel Humor und Charme gestaltet sie ihre Figuren und die Handlung, so dass ich schnell in das Geschehen hinein gefunden habe und durch die Seiten gerauscht bin. Immer wieder gibt es Momente zum Schmunzeln. Dafür sorgt besonders die schlagfertige Josie, die sich nicht unterbuttern lässt und zu ihrer Meinung steht, unabhängig davon, ob ihre Gesprächspartner diese teilen. Ich finde es gut, dass Josie so konsequent in ihren Ansichten ist und diese auch vertritt, das macht sie glaubwürdig. Allerdings muss ich aber auch gestehen, sie ist mir zu Beginn der Geschichte doch ein wenig auf die Nerven gegangen. Sie hat ja nicht Unrecht mit den Dingen, die sie sagt. Die Umwelt zu schützen ist wichtig, man sollte mehr auf Anbaumethoden, Ausbeutung usw. achten und dass sie als Umweltaktivistin da sehr hinter steht und zu all diesen Aspekten eben auch gute Fakten liefern kann, passt zu ihr als Person und zu dem, wohinter sie steht. Es bringt in jedem Fall auch zum Nachdenken, man wird noch mal für das eine oder andere Thema sensibilisiert, jedoch war es mir teilweise doch zu anstrengend und penetrant. Sie ging damit nicht nur ihrem Gegenüber in der Geschichte, sondern auch mir etwas auf die Nerven. Wenn man sich in jedem zweiten oder dritten Satz eines Gespräches anhören muss, was man alles falsch macht und was alles falsch läuft, da kommt weder gute Stimmung auf, noch mag der andere sich weiter mit einem unterhalten. Das hat auch im Buch immer wieder zu Konflikten geführt, die sicherlich beabsichtigt waren, da bei Adam und Josie zwei Welten aufeinander prallen. Von daher war es für die Protagonistenkonstellation und deren Entwicklung auf jeden Fall dienlich und gut, aber zwei-drei Ermahnungen weniger hätten es für meinen persönlichen Geschmack eben auch getan und hätte genauso aufgerüttelt und zum Nachdenken gebracht.
Das war es dann aber auch schon mit der negativen Kritik, denn sonst hat mich die Geschichte wirklich gut unterhalten und ich mochte die sich hochschaukelnden Gespräche, die übermütigen Reaktionen, die gegensätzlichen Ansichten der Protagonisten und wie sie nach und nach miteinander umzugehen lernen bzw. lernen müssen, weil die Situationen es einfach erfordern.
Adam ist ein erfolgreicher Banker mit steinreichen Kunden, die mit Millionen jonglieren ohne mit der Wimper zu zucken. In seinem Leben ist eigentlich kein Raum um sich über alles mögliche Gedanken zu machen oder tagelang durch die Gegend zu irren. Zeit ist Geld und nur wer gute Geschäfte abschließen kann, kommt voran. In Josies Leben läuft es allerdings ganz anders. Sie ist viel gereist, um an verschiedenen Hilfsprojekten teil zu haben und den Menschen rund um den Globus eine helfende Hand zu bieten. Dass nun diese beiden sich irgendwie zusammen raufen und einen Weg finden müssen, aus dem Schlamassel wieder herauszukommen, sorgt für einige Spannungen und Wortgefechte. Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Josie geschildert wird, bekommt man von ihr noch mehr mit und erfährt viel von ihren Gedanken. Doch auch Adam lernt man durch die unterschiedlichen Situationen und Gespräche im Verlauf der Handlung gut kennen.
Ganz nach dem Motto „ein Unglück kommt selten allein“ geraten Adam und Josie immer wieder in neue Schwierigkeiten und unerwartete Situationen. Und auch wenn nicht alles davon unerwartet kommt, war es doch unterhaltsam und irgendwie schön zu begleiten. Ich hätte in dem Fall auch gut mit ein-zwei Komplikationen weniger gut leben können, aber es war so natürlich noch turbulenter und ereignisreicher und die beiden werden noch lange von ihrer abenteuerlichen Reise erzählen können.
Gut gefallen haben mir dabei auch die verschiedenen Stationen, an denen sie halt machen, mit den unterschiedlichen Personen, auf die sie dort treffen. Auch wenn der Fokus der Handlung auf den beiden Protagonisten liegt, wird so immer wieder neuer Wind und Raum für Änderungen und Wendungen in die Geschichte gebracht.
Und auch an Gefühlen mangelt es im Buch nicht. Rückschläge, Verspätungen und Verlust sorgen dabei nicht unbedingt für positive Emotionen, sind allerdings ebenso Teil der Entwicklungen, wie Freundschaften, die geschlossen werden, unerwartete Hilfsangebote, das Wunder des Lebens und natürlich die Liebe.

Auch wenn das Buch der vierte Band der Herz-Reihe ist, kann man diese Geschichte unabhängig von den anderen lesen, da sie nicht aufeinander aufbauen.

Fazit

Eine winterliche, humorvolle, abwechslungsreiche Geschichte mit Pleiten, Pech und Pannen mitten in einem Schneesturm in den USA. Besonders angenehm fand ich den locker-leichten Schreibstil, der es leicht macht in die Handlung hineinzufinden und mit den Protagonisten in das Schneechaos einzutauchen. Auch wenn Josie mich zu Beginn ein wenig genervt hat, wurde auch sie mir im Verlauf dann sympathischer und ich konnte die Entwicklungen in der Geschichte genießen. Es war gewiss nicht das letzte Buch der Autorin, das ich gelesen habe.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Herz im Schneegestöber von Anna Fischer“

  1. Hallo liebe Dana,
    wie du ja weißt, bin ich derzeit auch auf der Suche nach passender Weihnachtsliteratur. Dein Buch hört sich sehr interessant an, wobei ich mir vorstellen könnte, dass mir die Protagonstin mit ihrem Umweltfanatismus irgendwann auch auf die Nerven gehen würde. Ich gebe dir vollkommen Recht: Das Thema ist wichtig und kann auch gerne im Buch erwähnt werden, aber jemand, der ständig nur nörgelt/den mahnenden Zeigefinger erhebt, kann natürlich auf Dauer auch nervig sein.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      das Buch hat auf jeden Fall einen gewissen Bezug zu Weihnachten, da es ja vor und an Weihnachten spielt und das dadurch immer wieder Thema ist. Es gibt auch reichlich Schnee und man könnte auch sagen ein paar kleine Weihnachtswunder 😉
      Im Verlauf der Geschichte ging es, für meinen Geschmack, dann mit Josie, aber zu Beginn wars echt etwas viel. Das wird aber sicher auch jeder unterschiedlich empfinden. Ich möchte auf jeden Fall irgendwann auch noch die anderen Herz-Bücher von Anna Fischer lesen, der Stil an sich war sehr angenehm.
      LG Dana

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