[gelesen] Für immer Alaska von Anna Woltz

© Carlsen

Für immer Alaska

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Autorin: Anna Woltz
erschienen Februar 2018
176 Seiten
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Carlsen

 berührend und viel tiefgründiger, als erwartet

Eine neue Schule, eine neue Klasse und dann auch gleich noch ein peinliches Erlebnis nach den ersten Minuten, das allen in Erinnerung bleiben wird. Für Parker könnte es wirklich besser laufen, besonders wenn man bedenkt, dass sie einen ziemlich traumatisierenden Sommer hinter sich hat und zu allem Überfluss auch noch ihren Hund abgeben musste. Aber vielleicht gibt es ja eine Chance Alaska wieder zu sehen?

Das Buch ist wirklich ganz zauberhaft und so ganz anders, als man erwarten würde, wenn man den Klappentext liest. Es klingt nach einer unermüdlichen „Hundejagd“, um einfach nur den Vierbeiner zurück zu bekommen. Aber die Geschichte ist sehr viel tiefgründiger und gar nicht so schlicht und einfach gestaltet, wie man zunächst vermutet.

Die Zeit in der neuen Schule stellt für alle Schüler eine Herausforderung dar. Man muss sich einfinden, einleben und möchte natürlich nicht ganz ohne Freunde bleiben. Dafür verstellen sich manche auch, nur um einfach besser anzukommen. Was dabei gern mal vergessen wird: jeder hat seine ganz eigene Geschichte, die ihn prägt, beeinflusst und in gewisser Weise auch die Zukunft bestimmen kann.

Das Buch wird fast abwechselnd aus den Ich-Perspektiven von Parker und Sven erzählt. Dadurch kann der Leser einen Blick auf ihre aufgewühlten Gedanken und Gefühle werfen, die sie immer wieder vor ihrem Gegenüber verbregen, um nur nicht zu sehr aufzufallen. Kurze Kapitel sorgen für Dynamik und geben die Möglichkeit, schnell von einem Kopf in den anderen zu schauen bzw. die Dinge, die parallel zueinander verlaufen, gefühlt in Echtzeit mitzuerleben. Die Sprache ist dabei einfach gehalten, so dass es auch für junge Leser gut möglich sein wird, der Handlung zu folgen. Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. Obwohl es so unkompliziert formuliert ist, ist die Geschichte sehr intensiv und bewegend gestaltet.
Besonders gut gefallen hat mir wie mit den ernsten Themen im Buch umgegangen wird. Mobbing, Ausgrenzung, Krankheiten und schicksalhafte Erlebnisse sind nichts Schönes und können das Leben eines Heranwachsenden dauerhaft prägen. Parker und Sven haben beide ihr Päckchen zu tragen, doch wie sie im Laufe des Buches damit umzugehen und auf den anderen einzugehen lernen, war wirklich toll. Und obwohl sie in einigen Situationen wirklich sehr stark reagieren, gibt es auch einige Aktionen, in denen sie eben zeigen, dass sie noch sehr jung und unerfahren sind. Das hat der Geschichte aus meiner Sicht jedoch nicht geschadet, man sollte nur vielleicht nicht vorhaben, alles von dem nachmachen zu wollen, was Parker und Sven erleben. 😉
Auch Alaska, der „verlorene“ Hund, spielt im Buch immer wieder eine besondere Rolle und man erfährt einiges über die Aufgabe in der neuen Familie und was es für alle Beteiligten heißt.

Fazit

Eine ganz tolle Geschichte, die tiefgründiger ist, als man nach dem Klappentext erwarten würde. Es geht um den Mut zu sich selbst zu stehen, Respekt andren gegenüber, Freundschaft, Verlust, Schicksale, die andere eigentlich gar nicht erfahren sollen, die einen aber so beschäftigen, dass man sich doch anvertrauen muss und einen ganz tollen Hund, der immer wieder eine Rolle spielt, ohne von den anderen Themen abzulenken.

2 Gedanken zu „[gelesen] Für immer Alaska von Anna Woltz“

  1. Liebe Dana,

    eine wirklich schöne Rezension 🙂 Das Buch klingt, als sollte man es jedem Teenager in die Hand drücken um Werte wie Freundschaft und Respekt noch einmal zu vertiefen. Schön, dass dich das Buch gerade mit seinem Tiefgang so überraschen konnte.

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny,
      da hast du Recht! Ich finde, es sollten wirklich viele lesen. Auf der einen Seite sensibilisiert es für die von dir angesprochenen Themen, auf der anderen Seite könnte es auch jedem selbst in gewisser Weise Mut geben 🙂
      Lg Dana

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