© Oetinger | Verlasse mich nicht Götterfunke 3 . Autorin: Marah Woolf erschienen März 2018 480 Seiten, Print . hier geht’s zum Verlag → Oetinger |
turbulentes Finale, Götter in der Menschenwelt
Achtung: Abschluss der Trilogie, meine Rezension kann Spoiler enthalten
Das Ende von Band zwei war ziemlich turbulent und ebnet nun den Weg für den weiteren Fortgang der Handlung. Ich möchte hier gar nicht so viel verraten, denn wenn man die anderen Bände nicht kennt, würde das einfach zu viel vorweg nehmen. Es wird auf jeden Fall wieder ziemlich chaotisch und das nicht nur auf der Gefühlsebene.
Ein paar Hinweise auf die vorangegangene Handlung sind im Laufe des Buches mit eingebaut. Die Figuren erinnern sich zurück oder erzählen andren Charakteren von Erlebenissen, so dass man einige Rückblenden bekommt. Man sollte aber Band eins und zwei besser kennen, damit die Hinweise dabei helfen, sich zu erinnern, die komplette Handlung der anderen Bücher wird nicht noch mal aufgegriffen. Und ich vermute, es würde einiges an Entwicklung und Zusammenhängen fehlen, wenn man nur das dritte Buch liest.
Eines der Hauptthemen ist und bleibt das Gefühlschaos zwischen Cayden und Jess. Irgendwie kann man es ihr natürlich auch nicht verdenken, dass sie sauer, enttäuscht und verletzt ist und sie nun versucht, sich zu schützen. Auf der anderen Seite hat man durch die Ich-Perspektive einen sehr intensiven Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt und weiß daher, wie es wirklich in ihr aussieht. Es ist ein stetiges auf und ab und hin und her, ziemlich zermürbend, besonders wenn man bedenkt, wie groß das allgemeine Chaos rund um die Götter ist. Und auch wenn mich dieses Katz- und Maus-Spiel manchmal fast ein wenig genervt hat, passte es absolut zu den Figuren, deren Entwicklungen und Entscheidungen.
Man ist wieder sehr intensiv bei Jess und möchte ihr manchmal helfend eine Hand reichen. Alle Seiten reden auf sie ein und in ihr tobt ein ziemlicher Gefühlssturm. Ihre Familie steht für sie ganz weit oben und dafür trifft sie dann manchmal auch Entscheidungen, die die Götter vielleicht nicht gut heißen, aber akzeptieren müssen. Ihr Mut, ihre Geduld und ihre Ausdauer werden ziemlich auf die Probe gestellt, deswegen war ich froh, dass sie Freunde an ihrer Seite hat, die bereit sind, sie zu unterstützen. Allein wäre sie an dieser Last auf Dauer wohl zerbrochen.
Immer wieder gibt es neue Entwicklungen und einige Wendungen, die erneut alles durcheinander bringen und die Figuren vor neue Herausforderungen stellen. Intrigen, Lügen und Geheimnisse erschweren es, die Machenschaften zu durchschauen. Außerdem werden die Bedrohungen für Jess langsam persönlich und sind damit nicht mehr zu ignorieren.
Besonders gut gefallen haben mir die umfangreicheren Einblicke in die Welt der Götter. Man lernt noch mehr Figuren und die Zusammenhänge zwischen ihnen kennen. Wer in der griechischen Mythologie etwas bewanderter ist, für den ist das sicherlich nicht neu, für mich war es aber sehr interessant, da ich die Konstellationen der Götter vorher nicht so im Kopf hatte. Das Glossar am Ende des Buches hilft auch noch einmal dabei, die wichtigsten Charaktere auseinander zu halten und gibt einen Überblick, wer mit wem zusammen gehört und was ihre Aufgabe ist.
Neben der Ich-Perspektive von Jess gibt es auch immer wieder die Einschübe „Aufzeichnungen des Hermes“, wie bereits in den anderen beiden Büchern. Dadurch bekommt man einen weiteren Blick auf die Götterwelt und die Dinge, die dort besprochen werden, wenn Jess nicht zugegen ist. Damit wird die Handlung auch noch komplexer und es wird leichter, die Zusammenhänge zwischen den Entscheidungen und Ereignissen zu verstehen.
Der Schreibstil von Marah Woolf ist sehr angenehm, flüssig und spannend. Die detaillierten Beschreibungen lassen die Figuren und Schauplätze lebendig werden und besonders die gefühlsintensiven Formulierungen geben anschauliche Einblicke in das Seelenleben der Figuren. Viele der Charaktere kennt man ja bereits, es kommen jedoch auch noch einige Figuren hinzu. Nicht alle von ihnen übernehmen eine tragende Rolle, aber sie ergeben alle zusammen ein schönes, buntes Bild und jeder bringt ein paar Stärken, Schwächen und besondere Charakterzüge mit.
Fazit
Ein schöner, ereignisreicher Abschluss der Reihe, der die Ereignisse gut abrundet und mich sehr zufrieden zurück lässt. Wenn die Figuren etwas älter wären, hätte mich ihre Unbeständigkeit in Gefühlsdingen wohl etwas mehr gestört, aber mit 17 Jahren ist man eben manchmal noch etwas wankelmütig und man kann Jess einfach nicht übel nehmen, dass sie bei all dem Chaos irgendwann versucht, sich, ihre Familie und ihr Herz zu schützen. Man darf eben beim Lesen auch nicht vergessen, dass es ein Jugendbuch ist und die Charaktere entsprechend agieren.
Ein toller, spannender und gefühlvoller Showdown in der göttlich unterwanderten Menschenwelt.
Hallo Dana 🙂
Deine Rezension erinnert mich daran, dass ich die ersten beiden Bände der Reihe noch immer ungelesen im Regal stehen habe. Dabei klingen die Klappentexte ziemlich spannend und genau nach meinem Geschmack. „Götter in der Menschenwelt“ trifft bei mir absolut einen Nerv, vielleicht sollte ich die Bücher langsam mal in Angriff nehmen? 😉
Liebe Grüße
Hallo Lisa,
ich hatte bis Anfang des Jahres auch nur den ersten Band gelesen, Band zwei war schon da, nachdem ich ihn mal in Frankfurt signiert bei der Autorin gekauft habt und Band drei fehlte noch… Den hab ich dann dieses Jahr gekauft, damit ich die Reihe auch mal vom Sub nehmen kann. Ich fand sie wirklich schön, eine tolle Jugendbuch-Reihe. Mir gefiel die Kombination mit den Göttern in der MEnschenwelt 😉 Und man lernt noch ein bisschen über griechische Mythologie, je nachdem, wie gut man sich da auskennt. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß mit den Büchern, falls du sie dir doch demnächst vornimmst 😉 LG Dana