[gelesen] Die Hütte im Schnee von Svenja Mund

Rezensionsexemplar

©blue panther books
Die Hütte im Schnee
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Autorin: Svenja Mund
erschienen September 2018
176 Seiten, eBook
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blue panther books
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erotische Spiele in der Schneehütte – leider nicht so meins vom Stil

Wanda hat eine Autopanne, mitten in der Pampa, bei beginnendem Schneefall. Eine ziemlich ausweglose Situation, aus der sie sich allein nicht befreien kann, denn weit und breit gibt es nichts als Natur. Als dann ein Fremder mit seinem Auto vorbeikommt und ihr anbietet, sie in seine Hütte mitzunehmen, da alles andere bei der einsetzenden Wetterlage nicht mehr gelingen würde, hadert sie mit sich und ihrem Schicksal. Erfrieren, zu Fuß durchschlagen oder in die einsame Hütte im Schnee und riskieren mit dem unbekannten Mann allein zu sein, was auch immer seine Absichten sein mögen?! Auch wenn ihr eine Alternative lieber wäre, entscheidet sich Wanda für den Ausflug zu der Holzhütte und erlebt eine Zeit voller Lust und Leidenschaft, mit der sie vorher wohl nicht gerechnet hätte.

Mit dieser Begegnung im Schnee hätte wohl keiner der Protagonisten gerechnet. Doch die ungewöhnlichen Voraussetzungen schaffen die Basis für eine Zeit der Zweisamkeit, der man nur schlecht entfliehen kann. Was Wanda und Max aus ihrem Zusammensein in der Schneehütte machen, liegt ganz bei ihnen. Allerdings stellt sich recht schnell eine knisternde Stimmung ein und die beiden erzählen sich von ihren Fantasien, von ihren Erlebnissen, Hoffnungen, Wünschen und Erwartungen im sexuellen Bereich. Animiert durch ihre Gespräche erleben Wanda und Max verschiedene kleinere und ausgedehntere, erotische Abenteuer mit- und vor einander. Die Fantasien sind ebenso vielfältig, wie die ausgelebten Spielarten, langweilig wird den beiden Protagonisten in ihrer eingeschneiten Hütte auf jeden Fall nicht.
Leider konnte mich der Schreibstil nicht so richtig erreichen. Der kurze Einblick ins Buch auf der Verlagsseite hat zwar angedeutet, dass es auch etwas derbere Ausdrücke geben wird, was an sich nicht das Problem ist. Doch die Summe an obszönen und vulgären Ausdrücken hat mir persönlich den Lesespaß ein wenig genommen. Die Ausdrucksweise war für meinen Geschmack einfach zu extrem, zumindest auf die Dauer gesehen. Selbst wenn die beiden Charaktere sich unterhalten, benutzen sie kaum andere Worte, als wenn sie im Rausch der Lust sind. Beide mögen Dirty Talk und erleben durch die aufgeheizte Situation neue sexuelle Erfahrungen. Zwischendurch hätte ich mir die Gespräche einfach etwas weniger plump und weniger derb gewünscht. Selbst als die beiden sich kennenlernen, wirken die Unterhaltungen platt und haben kaum Tiefe. Die wird zwar nicht unbedingt benötigt, für die Dinge, die dann kommen, hätte aber einen etwas intensiveren Eindruck von den Charakteren gegeben, die man so kaum kennenlernt, abgesehen von der sexuellen Seite.
Besonders Wanda ist in ihren Vorstellungen, Vorlieben und dem Ausleben ihrer Lust recht narzisstisch. Nachdem sie ihre Mauern fallen lassen hat, gibt sie Max sehr ausführliche Einblicke in ihre Fantasien, in die Dinge, die ihr in den Kopf kommen und sie nicht mehr in Ruhe lassen, bis sie es ausgelebt hat, was nicht immer so einfach möglich ist.
Meistens stört es mich beim Lesen erotischer Bücher nicht, wenn ich die Vorstellungen und Vorlieben der Charaktere nicht oder nicht komplett teilen kann. Wenn mich der Schreibstil anspricht, die Szenen lustvoll, abwechslungsreich und ansprechend gestaltet sind, kann man sich in der Atmosphäre des Buches trotzdem wohl fühlen. Jeder darf ja auch seine Sexualität ausleben, wie es ihm gefällt und guttut. Da ich mich mit den Ausdrucksweisen jedoch nicht so ganz anfreunden konnte und noch dazu Wandas Schilderungen und die Gestaltung der Sexszenen, für mein persönliches Empfinden, eher ungewöhnlich und extrem waren, konnte die Stimmung, die vermutlich erzeugt werden sollte, bei mir nicht so ankommen.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es Leser geben wird, die da ganz bei Wanda und Max sind, die es mögen werden, wie offen sie über alles sprechen, was sie wollen und es dann teilweise auch austesten. Auch die Ausdrucksweise wird nicht für jeden „zu derb“ sein. Geschmäcker sind verschieden, so wird auch dieses Buch seine Liebhaber finden. Erotische Momente gibt es im Buch zahlreich, Wanda und Max geben sich einander ausgiebig hin, testen dabei verschiedene Möglichkeiten, bis beide zufrieden sind.

Fazit

Wanda und Max lassen ihrer Lust und Leidenschaft in der eingeschneiten Hütte freien Lauf. Dabei werden verschiedene Spielarten präsentiert, in die die Vorstellungen und Fantasien der Charaktere mit einfließen. Für meinen persönlichen Geschmack war die Ausdrucksweise zu derb, besonders da es sich durch das gesamte Buch zieht und es nicht nur einzelne Passagen sind. Wer es aber gern ein bisschen vulgärer und obszöner mag, wird sicher mehr Freude mit den beiden haben, als es bei mir der Fall war.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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