[gelesen] Über uns der Sternenhimmel von Janne Schmidt

Rezensionsexemplar

© Piper
Über uns der Sternenhimmel
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Autorin: Janne Schmidt
erschienen August 2018
272 Seiten
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Piper

viel Witz und tiefe Emotionen

Als Leah die Urlaubskatzen- und Pflanzenpflege für ihre Schwester übernimmt, lernt sie zufällig Henry kennen. Leah ist keine Abenteurerin, die auf Fremde zugeht, aber Henry muss ihr bei einem wichtigen Problem helfen. Die beiden freunden sich an und für Leah eröffnet sich die Chance, aus ihrem geschützten Leben auszubrechen. Henry hingegen will Leah eigentlich gar nicht so nah an sich heranlassen, denn er hütet ein dunkles Geheimnis…

Leah und Henry sind sehr unterschiedlich. Leah wächst behütet auf, hat klare Ziele und Vorstellungen vom Leben. Sie schlägt nie über die Stränge, geschweige denn tut sie etwas verbotenes. Dabei sehnt sie sich danach, etwas zu Neues zu probieren, fühlt sich aber nicht mutig genug dafür.
Henry hat schon viele gefährliche Dinge probiert und etliche nächtliche Partys hinter sich. Doch ein Ereignis in seiner Vergangenheit hat ihn ruhiger und vorsichtiger gemacht. Er ringt mit sich, wie sein Leben nun weiter verlaufen soll. Während Leah so klare Ziele hat, ist sich Henry über seine Zukunft nicht sicher.

Der Beginn des Buches ist unglaublich witzig. Leah und Henry lernen sich auf recht ungewöhnliche Weise kennen, was noch einige Szenen zum Schmunzeln nach sich zieht.
Dazu trägt auch Leahs Tollpatschigkeit und ihre spaßig-ironische Art, davon zu berichten, bei.

Danach wird es emotional.
Schnell wird klar, dass beide Charaktere Dinge erlebt haben, die sie schwer belasten. Aber beide reden nicht darüber, es gibt nur jede Menge Andeutungen.
Obwohl Henry und Leah nicht immer ehrlich zueinander sind, tun sie einander gut. Sie zeigen sich gegenseitig eine andere Art zu leben, trauen sich neue Dinge oder springen über ihren Schatten, indem sie emotionale Erinnerungen teilen. Sie bringen einander bei mutig zu sein – auf ganz unterschiedliche Weise.
Es ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden, über das Finden von sich selbst und den eigenen Zielen fürs Leben. Über das Zulassen von Fehlern und das Aufarbeiten von Schicksalsschlägen. Viele ruhige, nachdenkliche Szenen bestimmen die Handlung. Dazwischen gibt es immer wieder witzige Momente, aber auch ein paar aufregende Szenen und viele aufgewühlte Emotionen.

Abwechselnd schildern Leah und Henry in der Ich-Perspektive die Geschehnisse und geben dabei tiefe Einblicke in ihre Gefühle. Der Erzählstil beider Charaktere ist angenehm locker und flüssig.

Die tatsächliche Auflösung der Ereignisse, die beide so sehr belasten, ist emotional und hält noch kleine Wendungen bereit.

Da gerade im Freundeskreis nach einigen Andeutungen noch Fragen offen bleiben, würde ich mich überein weiteres Buch um die bekannten Figuren freuen.

Fazit

Über uns der Sternenhimmel überzeugt mit einem angenehm flüssigen Schreibstil und zwei sehr unterschiedlichen, sympathischen Protagonisten, die ihren Platz im Leben suchen. Viele nachdenkliche und gefühlvolle Szenen bestimmen das Geschehen. Dabei sind die Ereignisse aber keineswegs langweilig – ganz im Gegenteil, Leah und Henry richten einiges Chaos an, nicht nur bei den Gefühlen des anderen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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