[gelesen] Mayra und das Geheimnis der Magie (Terrestra-Saga 2) von Marita Grimke

Rezensionsexemplar

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Mayra und das Geheimnis der Magie
Terrestra-Saga 2
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Autorin: Marita Grimke
erschienen Oktober 2018
Selfpublishing
328 Seiten, eBook
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zurück nach Terrestra- interessante Fortsetzung

Da es sich um den zweiten Band der Reihe handelt, kann meine Rezension kleine Spoiler enthalten. Vorwissen schadet nicht, ist aber nicht zwingend in großem Maß erforderlich.

Den ersten Band habe ich vor ca. 4 Jahren gelesen, dementsprechend waren meine Erinnerungen sehr sehr mau. Das Lesen meiner Rezension und des Klappentextes hat mir einen Teil der Handlung wieder ins Gedächtnis geholt, doch auch wenn einiges nicht mehr präsent war, konnte man die Handlung des zweiten Bandes gut verstehen. Es gibt kleine Rückblicke und Zusammenfassungen der wichtigsten Ereignisse aus dem ersten Buch, so dass man den Anschluss auf jeden Fall findet, selbst wenn die Entwicklungen nicht alle bekannt sind. Ich hatte beim Lesen auf jeden Fall nicht ständig das Gefühl, dass ich unbedingt wissen müsste, woran ich mich nicht mehr erinnern kann, da es nicht so ausschlaggebend für die aktuelle Handlung ist.

Dass die großen Ferien für Mayra so ereignisreich und aufwühlend werden, hätte sie selbst wohl am allerwenigsten erwartet. Der Planet Terrestra ist so anders als ihre Heimat Unionia und obwohl sie nun schon einige Zeit dort ist und vieles kennen gelernt hat, erschließen sich ihr noch lange nicht alle Geheimnisse. Allerdings bekommt Mayra auch nicht die Gelegenheit, den Planeten noch länger zu erforschen, denn gegen ihren Willen muss sie zurück nach Hause und lässt damit viel mehr hinter sich, als nur einen fremden Planeten. Doch Ruhe kehrt so schnell nicht ein, denn alle sind neugierig, was Mayra zu berichte hat, über Terrestra und über die Magie!

Mayra und Djuma hat man bereits im ersten Teil der Reihe kennen gelernt, man bekommt in diesem Band allerdings auch wieder viele Einblicke in ihre Leben, ihre Einstellungen, Erwartungen und Hoffnungen, so dass man die beiden gut kennenlernt und meistens nachempfinden kann, wieso sie so handeln und entscheiden, wie sie es tun. Die beiden sind sehr unterschiedlich aufgewachsen und doch haben sie eine Verbindung zueinander, die deutlich spürbar ist. Daher fällt ihnen die räumliche Trennung auch so schwer, denn niemand scheint bereit zu sein, Djuma und Mayra dabei zu helfen, in Kontakt zu bleiben. Stattdessen werden die Protagonisten zum Spielball ihrer Welten. Bei Djuma auf Terrestra stehen viele Veränderungen an, um die er sich kümmern muss, wobei ihm immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Intrigen, Machtkämpfe und Manipulation machen es Djuma schwer, seine Ziele zu erreichen. Und auch bei Mayra auf Unionia geht es ziemlich turbulent zu. Alle wollen aus ihren Erfahrungen Profit schlagen und drängen sie zu öffentlichen Auftritten, die ihre Lage nur noch verschlimmern.

Die Schauplätze der Reihe sind lebendig beschrieben. Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie hochtechnisiert es auf Unionia im Jahr 10210 zugeht, wie wenig man noch von Hand machen muss und wie unvorstellbar es für die Menschen ist, wenn ihre Roboter, Maschinen und modernen Reisemöglichkeiten wegfallen würden. Es ist faszinierend und gleichzeitig erschreckend, welche Möglichkeiten sich den Menschen bieten. Allerdings ist es auch nicht unvorstellbar, dass es so kommen könnte, wenn man bedenkt, was heutzutage schon alles machbar ist. Terrestra hingegen wirkt eher mittelalterlich. Pferde dienen zur Fortbewegung, die Hütten sind aus Holz oder Stein, Metall findet man fast nur an den Klingen der Schwerter oder anderer Werkzeuge. Aber Terrestra hat etwas, was man auf Unionia nicht hat: Magie!

Der Kontrast der Planeten ist enorm und anschaulich herausgearbeitet. Die unterschiedlichen Erfahrungen der Protagonisten lassen sich dadurch auch sehr gut erklären. Mayra kannte vor ihrer Reise nach Terrestra nur die Technik-Welt, viele Dinge sind ihr neu, aber sie ist neugierig und lernwillig. Mit ihren 16 Jahren ist sie manchmal noch etwa naiv und ungestüm, aber sie hat das Herz am rechten Fleck und steht für die Dinge ein, die ihr wichtig sind. Auch wenn sie in der Welt der Erwachsenen manchmal untergeht und sich unterordnet, damit sie nicht noch mehr Probleme erzeugt, merkt man ihr an, wie wenig Begeisterung sie dafür aufbringt. Mayra wächst an ihren Aufgaben und das ist sehr schön zu beobachten.
Durch den personalen Erzähler sind Perspektivwechsel möglich, die die unterschiedlichen Handlungsstränge beleuchten. So kann man sowohl das Geschehen auf Terrestra, als auch das auf Unionia begleiten. Die einzelnen Stränge haben viele Berührungspunkte und verbinden sich immer wieder zu einer Gesamthandlung. Da die Protagonisten teilweise jedoch auf sich allein gestellt sind, entgeht einem insgesamt nicht viel von der Handlung.
Die Intrigen, Vertuschungen, Geheimhaltung und Missstände gibt es immer wieder Wendungen und Offenbarungen in der Handlung, die zu neuen Herausforderungen führen. Viel Ruhe kehrt für die Protagonisten nicht ein, denn zusätzlich zu den Welten betreffenden Problemen, haben sie ihre ganz eigenen Sorgen, aufgewühlte, teilweise verletzte Gefühle und Hoffnungen, die bei all dem Chaos unerfüllbar scheinen.
Am Ende bleibt einiges offen, so dass man gespannt sein kann, wie es weitergehen wird mit Mayra und Djuma. Obwohl die Handlung abwechslungsreich gestaltet ist, konnte ich mich irgendwie nicht komplett einfinden. Ich bin nicht sicher, ob es an dem Zeitabstand lag, der nun doch zu einer distanzierteren Betrachtungsweise geführt hat oder woran es so richtig lag. Es war auf jeden Fall interessant, die beiden bei ihren Abenteuern zu begleiten, da man auch nie weiß, was sie als nächstes entdecken, 100%ig mitgerissen hat es mich letztendlich aber leider nicht.

Fazit

Auch wenn so viel Zeit zwischen den beiden Bänden vergangen ist, konnte man sich ganz gut wieder in die Welten von Mayra und Djuma einfinden. Mir hat das vergessene Wissen nicht unbedingt gefehlt, da das Wichtigste noch mal aufgegriffen wurde. Es ist zwischendurch sehr turbulent, Geheimnisse und Intrigen werden aufgedeckt und emotionale Momente bringen die Figuren aus dem Gleichgewicht. Es ist einiges los und am Ende ist man auf jeden Fall gespannt, wie es weitergehen wird, trotzdem konnte mich das Buch nicht komplett mitreißen, auch wenn ich gar nicht ganz greifen kann, woran das lag.

Ich danke Autorin Marita Grimke für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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