[gelesen] Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern von Vic James

Rezensionsexemplar

© FJB
Zehn Jahre musst du opfern
Dark Palace 1
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Autorin: Vic James
erschienen August 2018
448 Seiten, gebunden
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Fischer FJB

faszinerendes Setting, spannende Geschichte

Eigentlich sollte Luke seine Sklavenzeit gemeinsam mit seinen Eltern und seinen zwei Schwestern, Abi und Daisy, in der Stadt der Ebenbürtigen verbringen. Doch stattdessen landet er allein in der düsteren Fabrikstadt Millmoor, wo die Menschen unter schwersten Bedingungen leben und arbeiten. Doch auch in Kyneston hat es Lukes Familie nicht leicht. Besonders der mysteriöse Silyen Jardine sorgt mit gruseligen Aktionen bei Abi für Gänsehaut…

Die Thematik des Buches konnte mich direkt fesseln. Das Setting der Sklavenzeit, die jeder Mensch für 10 Jahre verrichten muss, ist ebenso erschreckend wie faszinierend. Im Kontrast dazu stehen die Ebenbürtigen, die magische Elite, die über das Volk herrscht. Doch nicht jeder ist mit diesem System einverstanden und nicht jeder ist bereit, sich noch länger zu fügen.
Mit Kyneston und Millmoor werden auch zwei sehr unterschiedliche Orte zum Verrichten dieser Zeit dargestellt, die aufzeigen, unter welchen Bedingungen die Menschen die 10 Jahre verbringen.
Dass die Ebenbürtigen über sogenanntes Geschick verfügen, bringt noch einen weiteren spannenden Aspekt in die Geschichte ein, da alle über sehr unterschiedliche Fähigkeiten verfügen.

Die Handlung wird aus der personalen Sicht zahlreicher Figuren geschildert. Zunächst war ich aufgrund dieser großen Anzahl an handelnden Charakteren und wechselnden Perspektiven skeptisch. Da es letztlich aber nur zwei bis drei Handlungsorte gibt, an denen in der Regel mehrere dieser Figuren zusammentreffen, ist es doch leicht, den Überblick zu behalten.
Die verschiedenen Perspektiven geben – je nachdem, ob es sich um einen Sklaven oder einen Ebenbürtigen handelt – sehr unterschiedliche Einblicke in das Leben, die Sklavenstädte oder das Regierungssystem. Auch das breite Netz an Lügen und Intrigen, dass sich um die Charaktere spinnt, wird dabei ersichtlich.

Im Zentrum der Erzählung stehen Luke und seine Familie, die eigentlich ihre Sklavenzeit gemeinsam in Kyneston bei der ebenbürtigen Familie Jardine verbringen „wollten“. Doch Luke wird stattdessen allein nach Millmoor gebracht. Den Familienmitgliedern stehen ganz unterschiedliche Schwierigkeiten bevor und besonders Lukes Handlungsstrang nimmt schnell an Spannung zu.
Doch auch die Jardines sind interessante Charaktere, da sie ihre Absichten teilweise verbergen. Sie wirken zwar auf das aktuelle (politische) Geschehen ein, doch mit welchem Ziel? So konnte man mit einigen Figuren mitfiebern und über andere rätseln.
Dabei gibt es einige unerwartete Wendungen. Besonders das Ende wird spektakulär und dramatisch. Die Ereignisse überschlagen sich nahezu. Allerdings hat es mir nach der unglaublich spannenden Geschichte auch einen kleinen Dämpfer verpasst, da es sich so anfühlt, als wäre viel von dem, was bis hierhin geschehen ist, nun völlig umsonst gewesen und der Kampf muss von vorn beginnen. Dennoch bin ich unglaublich gespannt auf den nächsten Band.

Fazit

Das faszinierende, aber auch grausame Setting konnte mich sofort in seinen Bann ziehen. Die Handlung um die zahlreichen – teils sympathischen, teils noch schwer einzuschätzenden – Charaktere ist voller Überraschungen und Wendungen. Viele Charaktere verfolgen ihr eigenes Ziel, sodass man nur darüber spekulieren kann, worauf am Ende alles hinauslaufen soll. Nach dem dramatischen Enden, das das Schicksal aller Figuren völlig offen lässt, bin ich gespannt auf den zweiten Band.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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