[gelesen] Cat & Cole – Die letzte Generation von Emily Suvada

Rezensionsexemplar

© Planet!
Cat & Cole – Die letzte Generation
Band 1
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Autorin: Emily Suvada
erschienen Juni 2018
480 Seiten
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hier gehts zum Verlag
Planet! / Thienemann-Esslinger.

Spannend, schockierend, überraschend – wow

Ein Virus hat zahlreiche Menschen getötet. Noch immer verbreitet sich die Seuche, während fieberhaft an einem Impfstoff gearbeitet wird. Die 17-jährige Cat hat die Chance, die Welt zu retten, denn ihr Vater, ein erfolgreicher Genforscher, schickt ihr nicht nur einen starken Helfer, sondern auch einen verschlüsselten Code. Gelingt es ihr, diesen zu dechiffrieren, könnte die Seuche besiegt werden…

Der dystopische Weltenentwurf ist in mehrfacher Hinsicht total faszinierend. Da ist zum einen das Virus: Nach einer Seuche, die sich rasend schnell ausgebreitet hat, ist das Leben eigentlich nur noch in unterirdischen, abgeriegelten Bunkern sicher. An der Oberfläche lebt Cat gefährlich. Für vorrübergehende Immunität ist eine grausame und zugleich riskante Tat nötig. Das Cover passt perfekt zu der ständigen Bedrohung.
Und dann ist da auch noch der technische Aspekt: Jeder Mensch trägt quasi einen kleinen Computer, einen sogenannten Panel, im Arm, den er durch diverse Apps, welche dem Körper bei der schnelleren Heilung helfen, die Sinne verbessern oder virtuelle Kommunikation ermöglichen, erweitern kann. Immer neue Apps kommen auf den Markt und rufen auch Hacker auf den Plan, die Apps modifizieren oder neue Möglichkeiten, in den Körper einzugreifen, erfinden. Doch natürlich zieht die Technik auch einige Gefahren nach sich.

Cat ist eine sympathische Protagonistin. Dass sie sich allein in der Wildnis rumschlagen muss, hat sie zu einer toughen, mutigen jungen Frau werden lassen. Sie ist wahnsinnig gut darin, programmierten Code zu lesen und Panels zu hacken. Da sie die Handlung aus der Ich-Perspektive schildert, lässt sie die Leser an all ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben – sowohl zu der unerwarteten Begegnung mit Cole als auch zu der ständigen Bedrohung, die sie umgibt, und dem Druck, der bei der Entschlüsselung des Impfstoffes auf ihr lastet. Dabei gibt sie sich nach außen hin zwar stark, doch innerlich sieht es teilweise deutlich anders aus. Cat macht im Verlauf eine nachvollziehbare Entwicklung durch.
Und auch Cole ist ein total spannender Charakter. Schnell merkt Cat, dass irgendwas an ihm anders ist, doch es dauert, bis sie alle seine Besonderheiten aufdecken kann. Dadurch, dass es Coles oberste Aufgabe ist, Cat zu beschützen, reagiert er zwar blitzschnell, aber auch impulsiv, was einige dramatische Momente nach sich zieht.

Die Handlung ist rasant und spannend. Cat möchte so schnell wie möglich den Impfstoff entschlüsseln und der Bevölkerung damit ein sicheres Leben ermöglichen. Doch dafür muss sie zunächst das Rätsel lösen, welches ihr Vater ihr hinterlassen hat. Denn den Schlüssel für die Dechiffrierung kennt sie nicht. Immer neue Hinweise führen sie auf eine Spur, doch auf dem Weg erwarten sie und Cole zahlreiche Gefahren und Hindernisse. Dadurch bietet die Geschichte mehrere unvorhergesehene Ereignisse sowie zahlreiche Actionszenen.
Und mit einer Wendung konnte mich die Geschichte komplett überrumpeln. Cat & Cole ist eins dieser Bücher, das man eigentlich direkt nochmal von vorn beginnen möchte, um herauszufinden, ob es bereits Hinweise für diese überraschende Wendung gab.
Das Ende ist ziemlich dramatisch und macht mit dem offenen Schluss neugierig, wie es weitergeht.

Hin und wieder hat mich das Buch allerdings auch ein wenig überfordert. In die vielen ungewöhnlichen Begriffe musste ich mich erst einlesen. Sowohl die technischen Vorgänge des Hackens als auch die Prozesse und Möglichkeiten der Genveränderung werden relativ ausführlich beschrieben. Zwar werden dazu oft bildhafte Vergleiche genutzt, mit deren Hilfe man das Prinzip grundsätzlich versteht, doch manchen der abstrakten Erklärungen über die DNA-Anpassungen konnte ich dennoch nicht ganz folgen. Letztlich hat dies der Spannung aber keinen Abbruch getan.

Fazit

Cat und Cole überzeugt in mehrfacher Hinsicht: Die Charaktere und ihre Entwicklung haben mir gut gefallen. Der komplexe Weltenentwurf ist ebenso schockierend wie faszinierend und bietet immer Neues zu entdecken. Die spannende Handlung mit all ihren unerwarteten Hindernissen und überraschenden Wendungen fesselt ans Buch. Auch wenn es hin und wieder ziemlich kompliziert technisch-biologisch wird, habe ich durchweg mitgefiebert. Nach dem überraschenden, offenen Ende bin ich gespannt, wie es weitergeht.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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