[gelesen] Giftmorde 1 – 15 tödliche Anleitungen von Andreas M. Sturm (Hrsg.)

Rezensionsexemplar

© edition Krimi
Giftmorde 1 – 15 tödliche Anleitungen
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Herausgeber: Andreas M. Sturm
Neuauflage Mai 2018
254 Seiten, Print
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edition Krimi
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abwechslungsreiche Kurzkrimis, für jeden was dabei

Die Anthologie wurde neu aufgelegt, einige der 15 Geschichten sind neu, andere gab es bereits in der ersten Auflage des Buches im Dezember 2013, die ich damals auch schon einmal gelesen habe.

 

Farbenfrohe Blüten, würzige Kräuter, ausladende Sträucher oder auch ganz unscheinbares Grün – in der Pflanzenwelt kann man fast alles finden. Der gut gepflegte Garten ist für manche ein Statussymbol, andere nutzen ihn einfach, um nach einem anstrengenden Arbeitstag wieder Kraft zu tanken. Bei einem erholsamen Ausflug ins Grüne kann man so richtig die Seele baumeln lassen, entspannend und von der Zukunft träumen. Doch so schön, einzigartig und abwechslungsreich die Natur auch ist, so tödlich kann sie sein.

In der Anthologie gibt es 15 Kurzgeschichten, die auf eindrückliche Weise zeigen, wozu man die Produkte der Natur so nutzen kann und wie schnell da auch mal etwas ganz anders laufen kann, als man das ursprünglich geplant hatte.

 

Die Kurzkrimis sind alle unabhängig voneinander und können einzeln gelesen werden. Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle, man kann ganz frei wählen, auf welche Pflanze, welchen Autoren oder welchen Geschichtentitel man gerade am meisten Lust hat. Was einen in den Geschichten erwartet ist sehr verschieden.

Einige Storys enthalten eine ordentliche Portion schwarzen Humor, andere sind eher düster oder melancholisch, voller Verzweiflung, Rachegedanken oder auch neuer Hoffnung, auf ein leichteres Leben nach der Tat. So unterschiedlich, wie die Stimmung in den Geschichten ist, so verschieden sind auch die Erzählweisen, die Täter und die Motive.

Einige Kurzkrimis sind aus der Ich-Perspektive geschildert, so dass man den Tätern sehr nah kommt und miterlebt, wie sie planen, umsetzen und ihr Ergebnis betrachten, andere Geschichten haben einen personalen Erzähler oder sogar Perspektivwechsel, die es einen ermöglichen, einen ganz anderen Blick auf das Geschehen zu bekommen. Teilweise erlebt man ein Stück der Ermittlungsarbeiten, in anderen Fällen kann man sehen, wie, trotz guter und präziser Planung, einfach alles schief gehen kann oder wie die eigentlichen Opfer aufgrund von guter Beobachtungsgabe ihr Schicksal drehen. Mit manchen Figuren kann man mitfühlen und teilweise sogar verstehen, wieso sie versuchen, sich aus ihrem ganz persönlichen Gefängnis zu befreien. Andere Protagonisten möchte man am liebsten selbst über den Jordan schicken, weil sie von ihrer gesamten Art und Handlungsweise einfach unsympathisch, unnahbar und fies sind. Nicht jeder der Täter ist einfach nur skrupellos, brutal, geldgierig oder machthungrig. Die Motive sind ganz vielfältig. Natürlich gibt es Fälle von Eifersucht, Missgunst, Rache und Nachbarschaftsstreit, es dreht sich aber nicht alles nur um solche Themen, manchmal spielt auch das zunehmende Alter oder Krankheiten eine Rolle.  Man weiß vorher nie, was einen im Krimi erwartet, so bleibt es durchweg abwechslungsreich und interessant.

Besonders schön fand ich die Bilder von den Pflanzen, um die es sich dreht. Ich habe jetzt nicht so einen ausgeprägten grünen Daumen und wusste so wenigstens, wovon wir gerade reden, wie die betreffende Pflanze aussieht und wie auffällig oder unauffällig sie ist. Neben den verschiedenen Giftbringern gibt es auch ganz unterschiedliche Handlungsorte und Zeitepochen. Einige Geschichten spielen in der Gegenwart, andere entführen einen in die Vergangenheit und machen deutlich, wie lange es schon Morde mit der tödlichen Flora gibt.

Größtenteils empfand ich die Schreibstile als sehr angenehm, flüssig und gut zu verfolgen. Aufgrund der Vielzahl der Autoren gibt es auch ganz verschiedene Stile, Herangehensweisen und Ausdrucksweisen. Selbst wenn nicht jede Geschichte komplett den eigenen Geschmack trifft, so wird es auf jeden Fall für alle Leser Kurzkrimis geben, die einen mitreißen, fesseln, vielleicht sogar erfreuen und zum Schmunzeln bringen – je nachdem, was man gern liest und wofür man sich begeistern kann.

Fazit

Eine abwechslungsreiche, unterhaltsame und absolut tödliche Anthologie. Da es nicht mein erstes Giftmordebuch war, hatte ich schon einen kleinen Eindruck davon, wie viele verschiedene, giftige Pflanzen es gibt, trotzdem ist es jedes Mal wieder erstaunlich, wie leicht es teilweise sein könnte, jemanden um die Ecke zu bringen. Für jeden Geschmack sollte bei den Geschichten etwas dabei sein, egal, ob man es etwas düsterer, direkter oder etwas ruhiger mag. Das Buch sollte auf jeden Fall nicht zum Nachmachen animieren!

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

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