[gelesen] Isabell Schmitt-Egner – Das Geheimnis von Silent Rose

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 Das Geheimnis von Silent Rose
Autorin: Isabell Schmitt-Egner
erschienen Mai 2018
hier geht’s zum Verlag: Impress (Carlsen)
rasantes Tempo, spannende Geschichte, fesselnd geschrieben

 

Nina ist schwer erkrankt und hat keine besonders guten Aussichten auf ein langes, erfülltes Leben. Obwohl ihre Familie viel Geld hat, kann sie sich ihre Gesundheit nicht erkaufen. Im Luxus-Sanatorium Silent Rose soll Nina sich erholen und neue Kraft tanken. Doch das Konzept der absoluten Ruhe und Reizentfernung bringt die Millionenerbin nicht wirklich voran. Und schon bald stellt sich heraus, dass man im abgeschiedenen Sanatorium nicht nur friedliche Stille vorfindet und der Aufenthalt dort schnell gefährlich werden kann.

Das Buch beginnt zunächst recht ruhig und man begleitet die herzkranke Nina dabei, wie sie von ihrer Familie ins Sanatorium gebracht wird. Doch die scheinbare Stille trügt ein wenig, denn Nina bemerkt sehr wohl, wie gut bewacht das gesamte Gelände ist, misst dem zunächst jedoch nicht so viel Bedeutung bei.

Während die junge Protagonistin sich einlebt und die Einrichtung kennen lernt, bekommt man auch einen ersten Eindruck von den anderen Patienten, die sich in Silent Rose aufhalten und auf schnelle Genesung hoffen. Detaillierte Beschreibungen von den Schauplätzen und den Personen lassen die Handlung lebendiger werden und geben einen guten Überblick über den Ort, an den Nina uns führt. Der Figurenkreis ist sehr facettenreich, da die Krankheitsbilder, die behandelt bzw. kuriert werden sollen, stark voneinander abweichen. Wahnsinn, Verwirrung, Autoimmunerkrankungen oder schlicht die nötige Ruhe, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern, treiben die reichen Jugendlichen unter anderem an den einsamen Ort. Wie unterschiedliche die Charaktere wirklich sind, stellt sich schnell heraus, denn das anfänglich eher gemächliche tempo, erhöht sich rasch, es wird sehr turbulent, gefährlich und so ganz anders, als erwartet.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd und mitnehmend. Ich war die ganze Zeit bei Nina und habe mit ihr mitgefiebert, ihren Begleitern die Daumen gedrückt, mit ihnen den Atem angehalten und an einigen Stellen das Gefühl gehabt, ihre körperliche Belastung selbst spüren zu können. Obwohl es keine Ich-Perspektive gibt, ist man immer sehr nah bei Nina und erlebt ihre gesundheitliche Entwicklung, die Zweifel und Ängste intensiv mit. Kaum scheint ein kleiner Moment zum Durchatmen gekommen zu sein, passieren die nächsten Dinge, die die Figuren aufschrecken und zum Handeln zwingen. Die Ruhephasen werden immer weniger, rasant schreitet die Geschichte voran und man weiß nie, hinter welche Ecke die nächste Bedrohung lauert. Obwohl die Charaktere kaum Zeit haben, sich wirklich mit sich selbst zu beschäftigen, entwickeln sie sich auch alle persönlich weiter. Durch die Extremsituation sind sie so gefordert, angespannt und auch emotional geladen, dass man immer wieder Einblicke hinter die Fassaden und Masken bekommt und sich so nach und nach auch ein besseres Bild machen kann.

Die Verstrickungen, Intrigen, Geheimnisse und Machenschaften sind wirklich erschreckend und so grausam penibel durchdacht, dass es kaum ein Entrinnen gibt. Es ist so spannend gestaltet, dass man förmlich durch die Seiten fliegt und immer wissen möchte, wie es weitergeht, was noch für gefährliche Herausforderungen warten.

Fazit: Nach der kurzen Einführung in die Welt von Silent Rose und in die Hintergründe zu Ninas Aufenthalt, ist das Tempo konstant hoch, die Ereignisse überschlagen sich, es gibt Wendungen, neue Gefahren und Notlagen. Die Spannung ist hoch, der Schreibstil toll, ich war gefesselt bis zum Schluss, was ich in der Form zu Beginn gar nicht erwartet hatte.

 

 

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

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