Für immer zuckerfrei Schlank, gesund und glücklich ohne das süße Gift . Autorin: Anastasia Zampounidis erschienen September 2017 ISBN: 978-3-431-03997-9 zum Verlag → Bastei Lübbe | © Bastei Lübbe |
viele Dinge erfahren, die ich nicht wissen wollte, aber wenig über Zucker
Ich liiiiiiiebe Schokolade. Aber mein Süßigkeitenkonsum ist definitiv zu hoch. Zwar trinke ich seit Jahren fast ausschließlich Wasser und ungesüßte Tees, verzichte schon eine Weile auf zuckerhaltige Produkte wie „Fucht“joghurt oder Pudding und esse zum Frühstück nur sehr selten mal Schokocreme oder Marmelade (in der Regel gibt es Porridge aus Milch und Haferflocken + Obst/ Obstmus ohne zusätzlichen Zucker), aber ohne Schokolade geht es einfach nicht. Daher hatte ich mir von diesem Buch erhofft, mein Bewusstsein für Zucker nochmal zu sensibilisieren und vielleicht die ein oder andere Strategie zu erhalten, wo man noch Zucker weglassen kann und was Alternativen bei Heißhunger sein könnten.
Erfahren habe ich in diesem Buch eine ganze Menge. Aber wenig davon wollte ich wissen.
Mit einem Ernährungsratgeber hat das Buch definitiv wenig zu tun. Eher liest es sich wie der Auszug einer Biografie – in der es halt nur Kapitel über das Essen gibt. Vom Loblied auf die griechische Küche über Berufserfahrungen, in denen Anastasia Zampounidis gern zu süßen Snacks gegriffen hat. Viele der vermeintlichen Witze und Wortspiele fand ich dabei eher erzwungen. Und die ständige Erwähnung von Schokoriegeln, Eis und co. verursachte Hungergefühl beim Lesen. Super.
Nun wollte ich weder wissen, welche Promis sich danebenbenommen haben, noch welche sie stark beeindruckt haben. Genauso wenig haben mich die ausführlichen Erklärungen zu TCM interessiert. Qi, Fünf Elemente Ernährung, Ying & Yang, wärmende und auskühlende Lebensmittel….tja, wen’s interessiert – der Klappentext weckt auf jeden Fall andere Erwartungen. Der Zucker, bzw. dessen Verzicht, spielt über weite Teile nur eine untergeordnete Rolle. Auch Tabellen über die Wirkungsweise von verschiedenen Kräutern oder E-Nummern von Farbstoffen helfen mir nicht wirklich weiter. Die ausführliche Wiedergabe der Diskussionen zwischen Zuckerindustrie und Zuckergegnern bzw. Geldgebern und Politikern waren ganz interessant, vieles davon aber auch nicht neu und letztlich ist mir auch egal, warum irgendwelche amerikanische Cola schmeckt, wie sie schmeckt…
Insgesamt fehlt es an Fakten, dafür wirft Frau Zampounidis großzügig mit ihrer Meinung um sich – was ihrer Meinung nach ein geeignetes Frühstück ist, woran man ihrer Meinung nach einen guten Heilpraktiker erkennt und wie viel Wasser man ihrer Meinung nach am Tag trinken sollte. Da sie sich vegan ernährt, sind Kuhmilch und Schweinefleisch natürlich ganz schlecht, was immer wieder erwähnt wird. Nun mag es da Argumente dafür und dagegen geben, aber wo ist der direkte Zusammenhang zum Zucker?!
Abschließend kann ich sagen, dass ich mich wirklich sehr für Anastasia Zampounidis freue, dass sie sich mit ihrem esoterisch anmutenden Ernährungsstil so glücklich und gesund fühlt. Mir hat die Lektüre des Buches aber wenig gebracht. Ich habe von dem Buch gelernt, dass ich wohl eher keine Anti-Zucker-Ratgeber mehr lese. Um Nährstofftabellen und Inhaltsstoffe auf Lebensmitteln zu lesen, brauche ich diese nicht. Da ich lieber selbst koche, als Fertigprodukte zu kaufen, weiß ich meist ganz gut, was in meinem Essen drin steckt. Und nach inzwischen vier Tagen ohne Süßigkeiten (unabhängig von dem Buch, denn als ich mit dem Lesen angefangen habe, hatte ich schon den ersten Tag überstanden) freue ich mich schon auf einen schönen Schokoriegel am Wochenende. Ohne Zucker geht für mich eher nicht, weniger und bewusster muss das Ziel sein – dieses stand vor der Lektüre des Buches und hat sich auch danach nicht verändert. Wenn ich mir aber mal einen Tee für eine bestimmte Lebenslange brauen möchte, weiß ich nun, wo ich nachschlagen kann…
Hi du
Deinen frust kann ich gut verstehen, ging es anderen ja auch schon so. Es wurde viel zu viel gehypd.
Falls du evtl Mal das Buch vom bloggerportal zum Clean eating entdeckst, das wird dir evtl mehr zusagen.
Vor Jahren war fett bose, jetzt Zucker. Am besten isst man normal und ausgeglichen und macht sport, ist aber gar nicht immer einfach.
Liebe Grüße Nicole
Huhu,
es geht mir gar nicht darum, irgendwelchen Ernährungshypes hinterher zu rennen. Frisch und ausgeglichen ist mir prinzipiell ja auch bewusst, nur das ich eben viel zu gern nasche und oft auch zu viel und daher neugierig war, wie man da eventuell ein wenig von weg kommt.
Ich habe vor ein paar Jahren ein Buch zur Insulin-Trennkost gelesen, das war insgesamt aber viel hilfreicher – Nüsse gegen Heißhunger, die in diesem Buch auch erwähnt werden, kannte ich daher schon. Der Titel und der Klappentext sind einfach komplett irreführend.
LG anja
Hallo liebe Anja,
ich liebe Süßigkeiten und Zucker, ja ich gebe es zu. Es wäre natürlich schon praktisch, wenn es mal so eine "Notlösung" geben würde, wenn der Heißhunger auf süßes zu groß wird. Allerdings darf ich alle "lösungen" die ich kenne nicht essen, da meine Allergie das uncool fände. Daher Augen zu und durch, Schokolade genießen und mehr Sport machen. Wobei das viel zu leicht gesagt ist, wo nimmt nur jeder die Zeit dafür her. ^^°
Liebe Grüße, Toni
Huhu Anja,
ich hatte das Buch auch schon im Blick, aber nach deiner Rezi werde ich mich lieber nach einem anderen zu diesem Thema umhören.
Liebe Grüße, Petra
Hallo Petra,
also wenn du etwas aus dem Leben der Autorin wissen willst, dann ist das Buch super. Wenn du beim Lesen Hunter auf Süßes haben willst, ist es auch toll. Wenn du ein Buch findest, dass dich vom Zucker befreit, freue ich mich über einen Tipp 😉
Lieben Gruß
Anja