Rezension: Jennifer Wolf – No Return – Geheime Gefühle

 © Impress

Geheime Gefühle
No Return 1

Autorin: Jennifer Wolf
erschienen Juni 2017
Verlag: Impress
ISBN:  978-3-646-60326-2
schöne, gefühlvolle Geschichte

Ein Leben im Rampenlicht hat nicht nur seine schönen
Seiten. Zwar kann man sich an die jubelnden Massen, die Begeisterung und die
tollen Erfahrungen gewöhnen, aber man hat auch kein richtiges Privatleben mehr.
Jeder Schritt wird überwacht, jedes Wort genau beobachtet, jeder Blick auf
Kameras festgehalten. Genauso erlebt es auch Tony, der mit der Band WrongTurn
grad richtig erfolgreich ist und durch die Lande tourt. Die Spekulationen, die
in der Presse kursieren, haben schwerwiegende Auswirkungen auf sein Leben,
seine Familie und seine gesamte Zukunft. Hin und hergerissen zwischen Gefühlen
und Erfolg, versucht er, seinen Weg zu gehen und dabei den richtigen zu wählen.

Der Schreibstil von Jennifer Wolf ist sehr angenehm. Ich
habe mich sofort wohl gefühlt in der Geschichte. Die offene und lockere Art von
Protagonist Tony macht es einem leicht, sich in sein Leben einzufühlen. Schnell
wird jedoch auch klar, dass nicht alles so gut ist, wie es auf den ersten Blick
von außen wirkt. Er ist sehr nachdenklich und immer öfter in sich gekehrt. Auch
einem Star machen private Dinge zu schaffen. Nicht sein zu dürfen, wie man ist,
sich verstecken und verleugnen zu müssen, ist auf Dauer eine riesige Belastung.
So hat man neben den musikalischen Ausflügen auf die Konzertbühnen, auch immer
wieder Passagen, in denen es eher ernst und gefühlvoll wird.
Durch die Ich-Perspektive bekommt man sehr intensive
Einblicke in das Leben des jungen Musikers. Er liebt, was er tut und hätte sich
selbst wohl nie träumen lassen, dass sich alles so entwickelt. Doch man bekommt
auch die Schattenseiten präsentiert, den Druck, die Erwartungen, die ständigen
Termine und dass vom Management einfach erwartet wird, dass man funktioniert,
egal, wie es einem selbst eigentlich gerade geht. Nach und nach öffnet sich
Tony und man kann sein Leid regelrecht spüren. Ihn quälen seine Gedanken und
Gefühle und doch kann er sich nicht einfach so verhalten, wie er es gern würde.
Besonders das Ende der Geschichte ist mir richtig unter die Haut gegangen. Man
möchte Tony am liebsten in den Arm nehmen und ganz fest halten. Es zerreißt
einem beim Lesen fast selbst das Herz! So ging es mir auf jeden Fall. Ich hab
mich am Ende eher wie eine gute Freundin von ihm gefühlt, die das Ganze miterlebt
und nicht wie ein distanzierter Leser.
Ich bin nun sehr gespannt, auf den zweiten Teil. Auch
wenn ich einige Ahnungen und Hoffnungen habe, wie es weiter und vor allem
ausgehen könnte, bin ich gespannt, wie steinig der Weg dorthin noch wird.
Auch in diese Buch gab es ein paar Dinge, die man erahnen
konnte. Aber der Weg, den die Figuren dann gehen, war doch manchmal ein
anderer, als man vermutet oder sich erhofft hatte.
Neben Tony lernt man auch die anderen Bandmitglieder,
sowie sie Leute, mit denen sie am meisten zu tun haben, besser kennen. Es
scheint eine sehr bunte, aufgeweckte Truppe zu sein. Insgesamt alle recht
verschieden, aber sich doch in vielen Punkten näher, als man bei dem Spaß, den
sie gern machen, ahnt.
Auch von dem familiären Hintergrund der Jungs erfährt man
einige Dinge, die teilweise richtig erschreckend sind. Neben der Musik und den
Emotionen kommen da noch Themen wie Diskriminierung, Vorurteile und Outing und
damit verbundene Probleme auf. Eine vielseitige Geschichte, die mehr zu bieten
hat, als eine seichte Liebesstory.
Ein schöner erster Band, der neugierig macht auf die
Fortsetzung – vor allem auf emotionaler Ebene. Die Geschichte hat mein Herz
berührt und ich konnte mich in den Protagonisten einfühlen und wollte ihn
zwischendurch selbst gern in den Arm nehmen.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

2 Gedanken zu „Rezension: Jennifer Wolf – No Return – Geheime Gefühle“

  1. Hey Dana,

    das klingt nach einer wiedermla tollen Story, wobei ich diese Reihe wohl weniger lesen werde. Bei der Götterreihe hat mir die Geschichte um die zwei Jungs ganz gut gefallen, aber ich lese es insgesamt nicht soo unglaublich gerne 🙂

    Schön, dass es dich überzeugen konnte.

    Liebe Grüße,
    Ruby

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