Rezension: Celia Jansson- Liebe in 15 Lektionen

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Liebe in 15 Lektionen

Autorin: Celia Jansson
erschienen Mai 2017
 Selfpublisher
ASIN: B071VTMX31
schöne Idee, Schwächen in der Umsetzung

Levi ist der beste in seinem Studienjahrgang und
konzentriert sich voll und ganz auf seine Kurse. Das Lernen macht ihm Spaß und
wo andere an der trockenen Statistik verzweifeln, blüht er auf. Wenn er in
allen Bereichen so überlegen wäre, würde der ungewöhnliche Deal zwischen ihm
und Jannik wohl nie zustande kommen. Um sich selbst zu überwinden und auch die
charmanten Traumtypen anzusprechen, nimmt Levi Unterricht bei Jannik, mit
anderen Folgen als geplant.

Die Idee der Geschichte hat mir gut gefallen. Jannik
zeigt seinem Kumpel Levi in verschiedenen Lektionen, was er für wichtig hält,
wenn man sich ein wenig mehr öffnen und andere ansprechen möchte. Dabei geraten
sie immer wieder in witzige, aber auch nachdenklich stimmende Situationen, weil
nach und nach hoch kommt, woher Levis Schüchternheit kommt, was ihn hemmt und
bewegt und was er sich selbst für die Zukunft erhofft.
Recht schnell wird klar, wohin die Reise gehen wird, da
verrät leider auch der Klappentext schon ziemlich viel. Die einzige Frage, die
da bleibt, ist, wie die beiden zu dem erwarteten Punkt kommen, da sie andere
Dinge im Kopf haben, als sich darauf zu fokussieren.
Leider konnte mich die Umsetzung nicht komplett
überzeugen. Wortwiederholungen und die Aneinanderreihung von verschiedenen
Abläufen lassen die Geschichte nicht durchweg flüssig rüberkommen. Teilweise
hatte ich das Gefühl, nur eine Aufzählung des Geschehens zu bekommen, ohne eine
richtige Entwicklung zwischen den Erlebnissen.
In einem Buch mit zwei Männern als Protagonisten erwartet
man nicht unbedingt geballte Emotionen, an manchen Stellen hätte es für mich
jedoch etwas mehr sein dürfen. Obwohl es die beiden schon aufwühlt, was
passiert, kommt das nicht immer rüber. Die persönliche Note der Figuren hätte
etwas intensiver sein dürfen, damit auch der Unterschied zwischen ihnen
deutlicher wird, wenn man sie begleitet.
Einige Passagen drehen sich nur um Jannik, andere nur um Levi
und viele Szenen behandeln die beiden gemeinsam, da sie ja an ihrem Projekt „offener
werden“ arbeiten und sich dafür immer wieder in verschiedenen Situationen und
an unterschiedlichen Orten treffen.
Levis Unterricht besteht nicht nur aus theoretischer
Wissensvermittlung, immer wieder kommen Jannik und er sich sehr nah, es wird
leidenschaftlich und erotisch. Im Verlauf der Geschichte haben mir diese
Abschnitte immer besser gefallen, da sie intensiver werden und die Chemie
zwischen den Männern einfach besser stimmt. Man spürt da eine deutliche
Veränderung in den Zusammenkünften, die zum einen für mehr Offenheit, auf der
anderen Seite aber auch für neue Probleme sorgt.
Neben der Abmachung zwischen Jannik und Levi geht es auch
um ihre Familien, ihre Vergangenheit, erste Erfahrungen, Outing und das Ansehen
in der Gesellschaft. Da sind viele Themen integriert, die wichtig sind und gut
zu den Protagonisten passen. Nicht immer ist alles so, wie es auf den ersten
Blick scheint. Manchmal lohnt sich ein zweiter Blick und vor allem einer hinter
die schöne, gut gestylte Fassade. Auch Levi lernt mit der Zeit, dass Optik zwar
ein wichtiger Punkt, aber noch lange nicht alles ist, um jemanden für sich zu
gewinnen. Eine Lektion, die es quasi gratis gibt.
Eine interessante Idee, die für mich leider einige Mängel
in der Umsetzung hat. Ich konnte mich nicht so richtig auf die Handlung einlassen
und die Distanz zu den Protagonisten nicht so richtig überwinden.

Vielen Dank an die Autorin für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

2 Gedanken zu „Rezension: Celia Jansson- Liebe in 15 Lektionen“

  1. Hey Dana,

    schade, dass die Umsetzung der Geschichte nicht vollkommen überzeugen konnte. Ich muss zugeben, dass mich der Klappentext schon nicht so angesprechen würde. Sehr schade für die Geschichte. 🙁

    Liebe Grüße,
    Ruby

    1. Hallo Ruby,
      Geschmäcker sind eben auch einfach verschieden. Das sollte man sich dann auch eingestehen. Es gibt bestimmt viele, denen die beiden Protagonisten gleich ans Herz wachsen würden. 🙂
      Lg Dana

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