[gelesen] Don’t kiss Ray von Susanne Mischke

Don’t kiss Ray

Autorin: Susanne Mischke
erschienen April 2017
Verlag: dtv
ISBN: 978-3-423-74026-5
© dtv
süße Liebesgeschichte mit Hindernissen

Auf einem Festival lernt Jill einen netten Jungen kennen.
Doch als sie ihn das nächste Mal sieht, entpuppt er sich als Sänger einer
bekannten Newcomer Band. Leider wurde die erste Begegnung der zwei bereits
dokumentiert. Als Jill nach Hause zurückkommt, erwartet sie eine böse
Überraschung. Eine Hetzjagd beginnt…
Erzählt wird die Geschichte überwiegend aus der
Ich-Perspektive der 16-jährigen Jill. Der Teenager war mir mit seiner
unkomplizierten, natürlichen Art schnell sympathisch. Jill freut sich, einen Jungen
getroffen zu haben, der sie nett findet. Dass Ray ein kleiner Star ist,
schockiert sie. Dank der Erzählperspektive kann der Leser ihre Gedanken und
Gefühle zu der verzwickten Situation mitverfolgen. Jill erlebt in der
Geschichte eine richtige Achterbahnfahrt der Gefühle, es ist ein ständiges Auf
und Ab zwischen Angst, Hoffnung, Verzweiflung und  Glück.
Neben Jills Erzählung gibt es kleine Passagen, die Ray in
der Ich-Form schildert. Auch ihn nehmen die Ereignisse mit. Er fühlt sich hin-
und hergerissen zwischen den aufkommenden (Schuld-)Gefühlen für das eigentlich noch
unbekannte Mädchen, dem Pflichtgefühl gegenüber seiner Band und dem Druck, der
vonseiten des Managements ausgeübt wird. Dabei trifft Ray nicht immer die
schlausten Entscheidungen. Trotzdem war mir der 18-jährige, der von der
Situation teilweise stark überfordert ist, nicht unsympathisch, auch wenn er in
einigen Situationen mehr Mut hätte beweisen können.
Während Rays Bandkollegen interessante Charaktere sind,
empfand ich Jills Freundinnen teilweise als sehr anstrengend und unsympathisch.
Die Handlung ist süß. Dank der aufgebrachten Fanmenge, die
Jill nach den ersten Internetfotos attackiert, baut sich eine gewisse Spannung
und Anspannung auf. Zwar enthält die Geschichte keine allzu großen
Überraschungen, trotzdem habe ich das Buch an nur einem Tag gelesen, weil ich
wissen wollte, wie die zwei Teenager aus der verworrenen Lage wieder
herausfinden bzw. was Jill möglicherweise noch alles ertragen muss.
Denn der Hass, der ihr im Internet entgegenschlägt, bekommt
enorme Ausmaße und zeigt eindrucksvoll die Risiken der Social Media Plattformen
und wie leicht sich die Masse auf einen einzelnen einschießen kann. Allerdings
bleibt der Konflikt nicht im Internet und so muss Jill teilweise Angst
haben, das Haus zu verlassen – eine erschreckende Situation, die aber
keinesfalls unrealistisch erscheint.
Neben dem (Cyber-)Mobbing wird mit den Knebelverträgen der
„Stars“ ein weiteres ernstes Thema  angeschnitten.
Obwohl ich das Buch gern gelesen habe, habe ich etwas
„Besondere“ in der Geschichte vermisst. In manchen Passagen hatte ich das
Gefühl, etwas ähnliches schon mal gelesen/ gesehen zu haben. Das Thema Popstar
trifft Fan, darf aber keine Beziehung haben,
ist ja nicht unbedingt neu.
Don’t kiss Ray ist eine süße, seichte
Liebesgeschichte, die mich insgesamt gut unterhalten konnte. Die Handlung kommt
ohne große Überraschungen aus, überzeugt aber mit zwei – im Großen und Ganzen –
sehr sympathischen Hauptfiguren und jeder Menge Gefühl. Nicht nur – aber
vermutlich doch bevorzugt – für jüngere, weibliche Leserinnen geeignet.

Ich danke dem dtv-Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

3 Gedanken zu „[gelesen] Don’t kiss Ray von Susanne Mischke“

  1. Hey Anja,

    ich mochte die Story auch ganz gerne. Sie ist süß, leicht zu lesen und kann ein paar schöne Lesestunden bescheren. Schön, dass sie dir auch gefallen hat. 🙂

    Liebe Grüße,
    Ruby

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