[gelesen] Vivien Sprenger – Everly. Schattenreich des Himmels

©Dark Diamonds
Everly. Schattenreich des Himmels (1)

 Autorin: Vivien Sprenger

erschienen Januar 2017
Verlag: Dark Diamonds
ISBN:   978-3-646-30024-6

schöner Einstieg, aber mir zu viele Perspektiven

Ausgestoßen und einsam versucht Everly ihren neuen Alltag
zu bestreiten. Die Zeit am Institut hat ihr nicht nur ein zu Hause gegeben,
sondern auch einen Lebensinhalt. Nun besteht ihr Tag aus neuen Aufgaben und
Herausforderungen, doch ihre Freunde und ihre große Liebe kann sie einfach
nicht vergessen.
Als ihr eines Tages plötzlich die Rückkehr ermöglicht
wird, steht Everlys Welt Kopf. Welche Ereignisse haben dazu geführt, dass die
Erzengel ihr Urteil zurück ziehen? Gibt es doch noch eine Chance für sie am
himmlischen Institut oder wartet einfach nur eine Aufgabe auf die Engel und
Halbengel, die sie ohne Everly nicht lösen können? Fragen über Fragen, die
immer neue Geheimnisse mit sich bringen.

Ich les sehr gern Geschichten mit Ich-Erzählern und auch Perspektivwechsel
gefallen mir meistens gut, da die Geschichte dadurch sehr dynamisch wird, man
die Handlung aus verschiedenen Blickwinkeln erlebt, sich verschiedene Stränge
abzeichnen, die sich mal miteinander verbinden und manchmal auch in
unterschiedliche Richtungen führen. Beides ist im Buch zu finden, für meinen
Geschmack aber vielleicht doch etwas zu viel. Mit gleich sechs Ich-Perspektiven
muss man am Anfang des Kapitels immer ein wenig aufpassen, mit wem wir den Teil
der Geschichte erleben. Besonders zu Beginn des Buches bekommt man dadurch so
unterschiedliche Eindrücke, dass man nicht so mühelos in die Handlung
hineinfindet.
Die Hauptperson bei dem Ganzen bleibt Everly, sie begleiten
wir auch am häufigsten. Dadurch sind die Einblicke, die wir in ihre Gedanken-
und Gefühlswelt bekommen am intensivsten und umfangreichsten. Ihr Weg zurück in
das Institut ist hart und steinig und alle neuen Sorgen, die sich auftun,
scheinen mit ihrem Auftauchen gekoppelt zu sein.
Die Charaktere sind alle recht unterschiedlich und
ergeben so eine gelungene Mischung. Einige sind eher friedlich, freundlich und
aufgeschlossen, andere sehr temperamentvoll, aufbrausend, geprägt von Zorn,
Wut, Machtiger und Eifersucht. So lassen sich trotz der zahlreichen
Ich-Perspektiven die Personen recht gut auseinander halten. Als Leser hat man
einen sehr vielseitigen Blick auf die unterschiedlichen Handlungsverläufe und
weiß immer mehr, als die Figuren selbst.
Da die Geschichte sehr komplex ist, bekommt man einen guten
Überblick und viele Puzzleteile fallen schneller an ihren Platz, als es mit nur
zwei oder drei Perspektiven wohl der Fall wäre. An manchen Stellen hätte ich
mir allerdings gewünscht, etwas weniger zu wissen, da natürlich auch ein Teil
der Spannung rausgenommen wird.
Der Schreibstil von Vivien Sprenger ist angenehm, flüssig
und häufig emotionsgeladen. Die Figuren sind großen Herausforderungen ausgesetzt,
sowohl im Privatleben, als auch für die Gemeinschaft des Institutes. Zahlreiche
Auseinandersetzungen mit den Dämonen machen die Lage nicht einfacher. Konzentration,
Geschick, Zusammenhalt, Vertrauen und möglichst noch den Überblick behalten,
stehen hier an oberster Stelle –gar nicht so einfach, wenn die eigenen Gefühle zusätzlich
verrücktspielen. Tempo- und actionreiche Passagen wechseln sich mit etwas
ruhigeren Momenten ab, die die Charaktere nutzen, um die Beziehungen zu den
anderen Figuren zu stärken, zu sortieren oder neue aufleben zu lassen.
Langweilig wird es auf jeden Fall nicht. Aufgrund der vielen Perspektiven habe
ich jedoch einige Auflösungen geahnt, was mir den großen Überraschungsmoment
gegen Ende des ersten Bandes ein wenig genommen hat.
Ich bin nun auf jeden Fall gespannt, wie es weitergehen
wird. Einige Ideen habe ich schon, bei anderen Dingen bin ich noch ratlos, wie
die Protagonisten die Probleme lösen werden. Ich lass mich also überraschen,
wie es im nächsten Band weitergehen wird.
Ein interessanter Einstieg mit turbulenten Momenten,
abwechslungsreichen Figuren und offenen Fragen für den nächsten Band. Mir
persönlich waren es ein paar Perspektiven zu viel auf die man sich
konzentrieren sollte.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

2 Gedanken zu „[gelesen] Vivien Sprenger – Everly. Schattenreich des Himmels“

  1. Seufz… also schlecht hört es sich nicht an, aber manchmal habe ich echt das Gefühl, dass es nur noch Buchreihen gibt und ich muss gestehen, dass mich das inzwischen doch stört 🙁 Aber wie ich mich kenne, kann ich die Finger nicht davon lassen 😛

    LG Danni

  2. Hey Süße,

    ich habe das Buch auch schon gelesen und bin wirklich etwas zwiegespalten. Ansich finde ich die Idee zwar nicht neu, aber dennoch ganz schön umgesetzt. Die Erzählperspektiven waren mir persönlich etwas zu viel, sodass ich ab und an echt überlegen musste wem ich hier nochmal folge und das obwohl es drüber steht. Dazu gab es einfach einige Ungereimtheiten im Buch, welche mich immer mal wieder haben stocken lassen.
    Dennoch würde ich sagen ein solides Debüt. 🙂

    Liebe Grüße,
    Ruby

Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.