[gelesen] Stefanie Hasse – The Evil Me

©Impress
 The Evil Me

 Autor: Stefanie Hasse

erschienen Oktober 2016
Verlag: Impress
ISBN:978-3-646-60228-9

lass (d)einen Teufel raus – erschreckend & spannend

Monica fiebert ihrem 18.Geburtstag sehnsüchtig entgegen.
Endlich kann sie, wie alle ihre Freunde, den MindLog bekommen, sich damit
vernetzen, Informationen beschaffen und vieles mehr. Wer möchte schon auf einem
altmodischen Pad rumtippen, wenn man alles in seinem Kopf haben kann? Weniger
Ballast, keine Akkuprobleme und nie wieder uninformiert. Klingt nach einem
wahren Traum, wären da nicht die untypischen Verhaltensweisen der Menschen in
ihrem Umfeld. Ausraster, Blackouts, Verbrechen – all das kennt Monica von
Freunden und Familie nicht und doch wird es bittere Realität.

Man taucht in eine sehr faszinierende Welt ein, die vom
technischen Fortschritt dominiert wird. Die Entwicklung ist rasant voran
geschritten, nichts geht mehr ohne Technik und Vernetzung. Das Phänomen immer
erreichbar sein zu wollen und zu müssen nimmt noch weiter zu und die
Möglichkeiten, aktuell informiert zu bleiben, wurden noch ausgebaut. Vielleicht
sind einige der Entwicklungen utopisch, andere jedoch sind vorstellbar, auch
wenn sie möglicherweise noch etwas Zeit brauchen werden. So wird das Szenario noch
greifbarer und bedrohlicher. Wohin uns die Technik führen wird, kann wohl zum
heutigen Zeitpunkt keiner abschätzen. Was alles schon möglich ist, wovon wir
nichts ahnen, möchte man vielleicht auch lieber gar nicht wissen.
Im Trend zu sein, immer die neusten Geräte zu besitzen,
um leicht an Informationen zu bekommen, das kann man schon in der heutigen
Gesellschaft beobachten. Das beschriebene Szenario ist also nicht so unwahrscheinlich,
sollte die technische Entwicklung irgendwann auf dem Stand angekommen sein, wie
im Buch beschrieben.
Der Schreibstil von Stefanie Hasse ist angenehm und
flüssig. Man kann sich die veränderte Welt, mit all den Neuerungen, leicht
vorstellen.
Der Großteil der Geschichte wird aus der Sicht von Monica
durch einen personalen Erzähler berichtet. So lernt man die Protagonistin sehr
gut kennen, ist nah bei ihr und erlebt intensiv mit, in welche brenzligen Lagen
sie gerät. Monicas lang herbeigesehnter MindLog wird für sie zu einem wahren
Albtraum.
Immer wieder gibt es kleine Einschübe mit
Ich-Perspektive. Anfangs haben mich diese Abschnitte etwas verwirrt, denn
obwohl man zu wissen glaubte, wer dort spricht, passten die Erlebnisse nicht so
recht zu einer einzelnen Person.
Wie diese Passagen zusammen hängen und was es damit auf
sich hat, erklärt sich jedoch im Laufe der Handlung und so bekommt man dann auch
gut sortiert, zu wem die Perspektive gehört und wieso es so unterschiedlich
wirkt. Ich möchte an dieser Stelle dazu nicht so viel verraten, damit man
unvoreingenommen an das Buch gehen kann.
Die Handlung erhält eine zusätzliche Spannung wodurch man
nie so genau weiß, wem  man eigentlich
trauen kann, wer gerade er selbst ist und wer hinterher nicht mehr weiß, was er
eigentlich tut.
Obwohl Ian und Monica viel herausfinden, gibt es doch
immer wieder kleine Überraschungen, die die letzten Puzzleteile an ihren Platz
fallen lassen. Besonders gegen Ende des Buches legt das Buch an Tempo zu. Es
ist Eile geboten, soll der ausgeheckte Plan nicht scheiten und doch gibt es
immer wieder kleine Stolpersteine, die es zu überwinden gilt.
Das Ende war mir fast ein wenig zu abrupt. Die meisten
Dinge sind sortiert, geregelt und neue Wege sind eingeläutet, aber doch wird
man irgendwie mit einer düsteren Ahnung zurück gelassen, die neue Fragen in mir
aufwirft, die ich gern beantwortet gehabt hätte.
Insgesamt ein spannendes Buch, das ein gruseliges, aber
leider nicht unvorstellbares, Szenario zeigt. Virtuelle Errungenschaften,
technischer Fortschritt, neue Entwicklungen sind oft eine Bereicherung für die
Bevölkerung, es kann aber auch zu einem echten Albtraum werden, wenn man nicht
alle Möglichkeiten kennt, die den Anwendern und Herstellern damit geboten
werden.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

2 Gedanken zu „[gelesen] Stefanie Hasse – The Evil Me“

  1. Huhu Dana,
    ich habe jetzt nur schnell auf dein Fazit geschaut, denn dieses Buch wartet noch auf meinen Reader 😀 Es klingt auf jeden Fall richtig gut. Bin gespannt was mich erwarten wird 🙂
    Danke für deine tolle Rezi.

    Viele Grüße
    Line

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