[gelesen] Swantje Berndt – Fallende Engel

©
 Fallende Engel
Bündnis der Sieben 3
Autor: Swantje Berndt
erschienen Juni 2016
Selfpublishing

spannender Abschluss der Trilogie

„Fallende Engel“ ist der Abschluss der „Bündnis der Sieben“ Trilogie, meine Rezension kann daher kleine Spoiler in Bezug auf die vorherigen Bücher haben. Man sollte die Vorgeschichte auf jeden Fall kennen, um die Beziehungen der Figuren und die Verstrickungen verstehen zu können. Es gibt zwar kleine Hinweise, doch ich denke, die werden nicht ausreichen.

Insgesamt eine schöne, abwechslungsreiche Reihe, mit spannenden, facettenreichen Figuren und jeder Menge Wendungen.

Anne wird von geheimnisvollen, furchteinflößenden Träumen heimgesucht. Sie glaubt langsam verrückt zu werden. Sie sind so real, so greifbar, verbunden mit vergrabenen Emotionen, die an die Oberfläche streben und doch so unwahrscheinlich und einfach unmöglich, dass Anne sich nicht vorstellen kann, etwas mit den Personen aus ihrer düsteren Traumwelt zu tun zu haben. Als ihr dann noch ein fremder Mann begegnet, der ihr so schmerzhaft vertraut ist, beginnt sie zu zweifeln und lässt ihre Mauern langsam fallen. Damit taucht sie ein in eine Welt voller Geheimnisse, Intrigen, Verwirrung, Machtkämpfen und der stetigen Frage: Wer bin ich wirklich?

Für mich lag der zweite Band schon lange Zeit zurück und ich muss gestehen, ich hatte doch ein paar Probleme, mich wieder in die Geschichte hinein zu finden. Das lag nicht am Schreibstil, sondern einfach an den fehlenden Erinnerungen. Bevor ich mir das Buch geschnappt habe, hatte ich noch mal in meine Kommentare und Rezensionen zu den ersten beiden Bänden geschaut und das hat auf jeden Fall geholfen, einige Zusammenhänge und die grobe Handlung parat zu haben.

Im Buch selbst gibt es immer wieder kleine Hinweise, die eingestreut werden und die einem helfen, sich an einiges zu Erinnern, die Figuren wieder in Beziehung zu setzen und Verknüpfungen zu ziehen, die komplette Handlung bekommt man damit allerdings nicht zusammen, Vorwissen ist also unbedingt erforderlich

Am besten wäre es bestimmt, wenn man die Bücher recht zeitnah nacheinander liest, um sich die schönen Verflechtungen, die Swantje gern in ihren Werken versteckt, nicht entgehen zu lassen. Mir hat es den Spaß am Lesen nicht genommen, aber stellenweise musste ich schon ziemlich grübeln, wie das alles nun alles war.

Der Schreibstil von Swantje Berndt ist angenehm, flüssig und spannend gestaltet. Detaillierte Beschreibungen der Personen und Orte ermöglicht es, sich die verschiedenen Schauplätze und die zahlreichen Figuren gut vorzustellen und ein Bild von ihnen zu bekommen. Die ungewöhnlichen Namen sorgen zu Beginn manchmal ein bisschen für Chaos im Kopf, doch ich habe mich schnell wieder daran gewöhnt, da mir die Charaktere ja auch nicht unbekannt waren.

Besonders spannend und dynamisch wird es durch die Perspektivwechsel im Buch. So ist es dem Leser möglich, die parallel laufenden Handlungsstränge zu verfolgen und an verschiedenen Stellen gleichzeitig zu sein. Man bekommt einen umfassenden Einblick und weiß schon vor den Figuren, was auf sie zukommen könnte. Nach und nach verflechten sich die Stränge miteinander, es gibt immer mehr Berührungspunkte und Situationen, die einander beeinflussen. Obwohl man gegenüber den Figuren einen Wissensvorsprung hat, kommt doch häufig alles anders, als man es denkt. Es gibt Wendungen und Überraschungen, die alles noch einmal durcheinander wirbeln.

Die Charaktere machen es sich gegenseitig auch nicht besonders leicht. Es gibt unterschiedliche Lager, die gegeneinander arbeiten und dabei ihre weiteren Feinde etwas aus dem Auge verlieren. So überrumpeln sich die Machthungrigen gegenseitig und verändern damit das Gefüge gehörig.

Trotz all der Intrigen, geklauten Seelen und Machtübergriffe gibt es immer wieder Raum und Zeit für tiefgehende Gefühle. Man taucht in die Vergangenheit der Charaktere ein und erlebt, wie jeder einzelne mit seinen Schatten zu kämpfen hat.

Auch in der Gegenwart gibt es immer wieder aufwühlende, ergreifende Situationen. Man kann mit den Figuren leiden, sich mit ihnen freuen, hoffen und bangen. Manchmal möchte man sie gern auf den richtigen Weg schubsen oder ihnen eine helfende Hand reichen, um nicht in die Dunkelheit abzurutschen.

Fazit

Eine sehr komplexe, gut strukturierte Geschichte, die einen in eine fremde, aber dennoch realistisch gestaltete Welt mitnimmt. Turbulenzen, Gefühl, Spannung und tolle, einzigartige Charaktere sorgen für schöne Lesestunden.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.