[gelesen] Zodiac von Romina Russel

Zodiac

Autor: Romina Russel
erschienen November 2015
ISBN: 978-3-492-70381-9
zum Verlag → ivi (Piper)

© ivi

ergreifende Geschichte in komplexer Welt

Die 16-jährige Rhoma ist Studentin auf Elara, dem größten
Mond von Krebs – ihrem Heimatplaneten. Zusammen mit ihren Mitstudenten, wird
sie unterrichtet, um ihre Gabe, die Sterne zu deuten und daraus die Zukunft
vorauszusagen, zu verbessern. Doch im Gegensatz zu ihren Kommilitonen basieren
Rhos Voraussagen nicht auf Berechnungen. Wie Visionen brechen die Vorhersagen
über sie herein und was sie sieht, erschüttert den Teenager. Zunächst glaubt
ihr niemand, bis das Sternbild Krebs angegriffen wird und tausende Menschen ihr
Leben verlieren. Plötzlich liegt eine riesige Last auf den Schultern der
Studentin, die den zwölf Sternbildern von Zodiac noch weitere Katastrophen
vorhersagt… Zusammen mit zwei Freunden begibt sie sich auf eine lange,
gefährliche Reise.
Zodiac macht einem den Einstieg relativ schwer. Die
entworfene Welt ist unglaublich komplex. Es vergeht kaum ein Satz, in dem nicht
ein fremder Begriff steckt und zunächst werden diese kaum erklärt. Erst nach
und nach erläutert Rho ihre Welt mit all ihren technischen Finessen, sodass man
sich mit der Zeit hineinfinden kann. Und kaum glaubt man, halbwegs
durchzusehen, reist Rho zum nächsten Sternbild -, und für den Leser geht es von
vorn los mit den neuen Wörtern. Denn jedes Sternbild hat nicht nur seine ganz
eigene Lebensweise, sondern auch wieder neue Begriffe für ähnliche technische
Geräte. So benutzen die Bewohner jedes Sternbilds beispielsweise alle ein
Kommunikationsgerät, doch auf jedem Sternbild heißt das Gerät anders, wird
unterschiedlich getragen und hat spezielle Zusatzfunktionen. Und so verhält es
sich mit vielen weiteren Dingen, sodass bis zum Schluss immer neue Begriff
hinzukommen – ein Glossar hätte dem Buch sicher gut getan.
Jeder Planet ist anders, eine faszinierende Galaxie voller
Gegensätze und technischer Wunder. Entsprechende Luftzusammensetzungen, Stürme
und Temperaturen ziehen spezielle Lebensweisen nach sich – die einen leben
unter der Erde, die anderen über den Wolken. Rho, die Ich-Erzählerin der
Geschichte, beschreibt jede neue Welt, die sie betritt sehr anschaulich. Und
obwohl dabei durchaus Bilder in meinem Kopf entstanden sind, war es teilweise
schwer, sich all die ungewöhnlichen Orte und Begebenheiten, die im Weltraum
vonstatten gehen, vorzustellen.
Ich habe ungefähr 80 Seiten gebraucht, mich in der
Geschichte zurechtzufinden, doch dann konnte mich die Handlung richtig packen.
Da der erste Angriff sehr früh erfolgt, ist die Geschichte von Beginn an
spannend, aber auch grausam und bewegend. Und da ich den Klappentext nicht
gelesen habe, bot die Handlung allerlei Überraschungen. Oft wusste ich nicht,
wohin mich das Geschehen als nächstes führen würde, sodass ich durchweg mit Rho
mitgefiebert habe, die auf ihrer Mission viele Schwierigkeiten überwinden muss.
Rho ist eine sehr sympathische Figur. Obwohl ihr niemand
glauben will, gibt sie alles, um ihre Mitmenschen von ihren Visionen zu
überzeugen. Sie verlässt sogar ihre geliebte Heimat und statt nach ihrer
vermissten Familie zu suchen, versucht sie eine ganze Galaxie zu retten. Eine
ziemlich große Aufgabe für ein kleines Mädchen, doch sie wächst daran und
entwickelt sich im Verlauf der Handlung sichtbar weiter. Dank der Erzählweise
erhält der Leser dabei tiefe Einblicke in ihre oft aufgewühlten Gedanken und
Gefühle.
Was passiert, wenn sich ein junges Mädchen und zwei junge
Männer längere Zeit auf kleinem Raum aufhalten, ist relativ vorhersehbar. Doch
auch wenn ich die Liebeswirrungen in dieser Form erwartet habe, ist die
Umsetzung sehr süß, nimmt nicht zu viel Raum ein und fügt sich gut in die
dramatische Gesamtgeschichte.
Außerdem sind die zwei jungen Männer, die absolut
verschieden sind, ebenfalls sehr sympathisch – und beide zusammen sorgen für
einige Momente zum Schmunzeln in der ansonsten sehr bedrückten Atmosphäre.
Am Ende überschlagen sich die Ereignisse. Es wird noch
spannender, noch dramatischer, noch emotionaler. Und dann ist es einfach vorbei
und es sind noch sooo viele Fragen offen.

Spannende, abwechslungsreiche Geschichte mit hohem Tempo und
beklemmender Stimmung. Hat man sich erst mal in die komplexe Welt eingefunden,
nimmt die Handlung um die liebenswürdigen Figuren einen gefangen. Vielfältige
Emotionen und überraschende Ereignisse erwarten den Leser. Ich freue mich auf
die Fortsetzung.

4 Gedanken zu „[gelesen] Zodiac von Romina Russel“

  1. Hallo Anja,

    ja, es klingt wirklich nicht schlecht. Gut zu wissen, dass man die ersten paar Seiten durchhalten muss. Ich wusste gar nicht, dass es mal wieder ein Reihenauftakt ist …

    Liebe Grüße,
    Nicole

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