[gelesen] Zwischen Licht und Finsternis von Lucy Inglis

Zwischen Licht und Finsternis
Autor: Lucy Inglis
erschienen Oktober 2015

ISBN:978-3-551-52080-7

 © bookshouse

ereignisreich und spannend

Mit ihren Hackerfähigkeiten unterstützt die 16-jährige Lily ihren Vater, der als Anwalt tätig ist. Der Versuche, an Informationen zu gelangen, treibt den Teenager in eine dunkle Gasse, wo sie von einem zweiköpfigen Hund angegriffen wird. Im letzten Moment wird sie von einem mysteriösen Jungen, Regan, gerettet. Von nun an ändert sich Lilys Leben grundlegend: Sie sucht nach verschwundenen Mädchen, setzt sich für bisher unbekannte, unmenschliche Kreaturen ein und muss sich gegen einen mächtigen Gegner behaupten, der es auf sie abgesehen hat. Und dann ist da ja auch noch der gutaussehende Regan…

Zwischen Licht und Finsternis bietet viele spannende Ideen – Regan ist der Wächter Londons und sorgt dafür, dass die magischen Wesen die Stadtbarrieren nicht durchbrechen können. Doch immer mehr schlüpfen durch und sorgen für Chaos. Darunter gibt es bekannte, aber auch für mich neuartige, faszinierende Wesen.

Regan ist ein vielseitiger Charakter. Am Anfang wirkt er sehr unnahbar und geheimnisvoll. Er ist stark, mutig und geht brutal gegen seine Gegner vor. Doch er zeigt schnell, dass er auch eine ganz andere, weiche Seite hat, was ihn sehr sympathisch macht.

Auch Lily mochte ich direkt. Sie ist eigentlich ein ganz normaler Teenager, sieht man mal davon ab, dass sie eine ungewöhnliche Blutgruppe und „übermenschliche“ Computerfähigkeiten hat. Beides sorgt dafür, dass sie in diesen Kampf gerät. Doch Lily hält sich tapfer und ist nicht bereit aufzugeben. Dabei versucht sie, lieber ihr Umfeld zu schützen, als sich die Probleme von der Seele zu reden. Und so heißt es dann: Lily und Regan gegen den Rest der Welt.

Obwohl das nicht ganz stimmt. Denn Regan kennt viele, sehr verschiedenartige Eldritche – nichtmenschliche Wesen –, die unterschiedlich große Rollen in der Geschichte einnehmen und den Protagonisten auch mal helfend zur Seite stehen.

Und so entsteht eine abwechslungsreiche Geschichte, die sowohl gefühlvolle Passagen, aber vor allem spannende, actionreiche Szenen zu bieten hat. Blut, Chaos und Zerstören stehen auf der Tagesordnung – ein packendes Ereignis jagt das nächste. Dabei gibt es einige unerwartete Wendungen, die für neue Spannungsmomente sorgen.

Am Ende sind die wichtigsten Fragen geklärt, einige Punkte bleiben aber noch offen. Fortsetzung nicht ausgeschlossen.

Obwohl mich die Geschichte auf jeden Fall fesseln konnte, gab es auch ein wenig Verwirrung. Es gibt viele unbekannte Begriffe, die aber so eingeführt werden, dass man sie schnell zuordnen und sich zurechtfinden kann. Allerdings wirkten einige Dialoge auf mich komisch und auch in der Handlung ging es manchmal so schnell – nicht zuletzt aufgrund der Vielzahl an Ereignissen und mitwirkenden Wesen –, dass es schwer war, komplett zu folgen – was leider auch daran liegen kann, dass ich an manchen Tagen nur wenige Seiten gelesen habe und so möglicherweise auch Details wieder vergessen habe. Zügig Lesen ist also angesagt, damit die Spannung aufrechterhalten wird!

Londonkentnisse wären auf jeden Fall auch hilfreich, denn die Figuren bewegen sich durch die ganze Stadt, immer wieder werden Örtlichkeiten und Straßennamen genannt, sodass es auch hier schwer wird, den Überblick zu behalten, sofern man sich keinen Stadtplan bereitlegt.

Für den Schreibstil hätte ich mir etwas mehr Nähe gewünscht. Durch die Erzählweise in der dritten Person, in der Lily und Regan gleichwertig behandelt werden, gibt es relativ wenige Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten.

Inzwischen sind ja fast alle Jugendbücher in der Ich-Perspektive oder zumindest in der personalen Sicht geschildert, dass man schon daran gewöhnt ist, Seitenlange innere Monologe zu lesen. Diese fehlten hier dementsprechend, was Lily und Regan für mich ein wenig auf Distanz gehalten hat.

Fazit

Faszinierende Ideen, packende, abwechslungsreiche Umsetzung und sympathische Charaktere, bei denen ich mir aber manchmal gewünscht hätte, etwas mehr davon zu erfahren, was gerade in ihnen vorgeht. Die Vielzahl an Figuren, Ereignissen und Orten macht es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Trotzdem konnte mich das Geschehen fesseln.

 

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

4 Gedanken zu „[gelesen] Zwischen Licht und Finsternis von Lucy Inglis“

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