[gelesen] Schnee wie Asche von Sara Raasch

Schnee wie Asche

Autor: Sara Raasch
erschienen April 2015
Verlag: cbt
ISBN: 978-3-570-30969-8
© cbt
faszinierende Welt, aber teils zähe Geschichte
Sechszehn Jahre ist es her, seit das Königreich Winter von
Frühling überfallen und vernichtet wurde. Die Winterianer wurden gefangen
genommen und schuften nun in Frühlings Arbeitslagern. Nur eine kleine Gruppe
konnte entkommen, und sucht seitdem verzweifelt nach einem Weg, ihrem Volk zu
helfen. Darunter das mutige Waisenmädchen Meira sowie der junge König Mather, auf dem
alle Hoffnungen ruhen…
Die Bewertung dieses Buches fällt mir relativ schwer. Der
Klappentext hat sehr hohe Erwartungen geweckt, aber ich habe mich aus
verschiedenen Gründen mit dem Buch schwer getan.
Zwar ist die Welt, die Sara Raasch entwirft, absolut
faszinierend, gleichzeitig ist es aber gerade zu Beginn schwierig, sich in der
Vielzahl fremder Begriffe zurechtzufinden. Mit der Zeit wird die Ordnung der
Welt und die Verteilung der Magie klarer und der Umgang mit den Begriffen
leichter, ein Glossar hätte den Zugang zu dieser fremden Welt aber sicher erleichtert.
Die verschiedenen Länder mit ihren einzigartigen Völkern werden
detailliert ausgearbeitet und sehr bildhaft dargestellt, sodass mir hier die Vorstellung leicht fiel.
Meira, die Ich-Erzählerin der Geschichte, mochte ich von
Beginn an sehr gern. Sie will aktiv etwas für ihr Volk tun und nicht nur
rumsitzen, obwohl sie keinerlei eigene Erinnerungen an Winter hat. Sie ist lebendig, neugierig und nervt ihr Umfeld, wenn sie sich
etwas in den Kopf gesetzt hat.
Und sie ist ein absoluter „Glückspilz“: Wie viele Gefahren die
Sechszehnjährige übersteht und was sie alles leistet, erschein mir manchmal
schon etwas zu groß für sie.
Sie hat aber auch eine sehr kindliche, verletzliche Seite,
sodass man insgesamt über die Geschichte hinweg sehr unterschiedliche Facetten
von ihr kennenlernt. Meira entwickelt sich stark weiter, wobei ich mir nach
ihrem anfänglichen Tatendrang im zweiten Teil des Buches manchmal etwas mehr
Präsenz von ihr gewünscht hätte.
Leider war das Geheimnis, das sie umgibt, von Beginn an
vorhersehbar, sodass mich die „große Wendung“ zum Ende nicht
überraschen konnte.
Die Handlung ist an sich sehr spannend. Die letzten
Winterianer kämpfen um ihr Überleben. Verzweifelt versuchen sie, die
Magiequelle ihres Landes zurückzuerhalten, in der Hoffnung, ihr versklavtes
Volk damit retten zu können. Doch sie sind nunmal nur zu acht und haben es
schwer, gegen ein ganzes Königreich anzutreten. Trotzdem begeben sie sich
stetig in immer neue Gefahren, die für dramatische Szenen sorgen.
Insgesamt zog sich die Geschichte für mich allerdings etwas.
Neben sehr action- und temporeichen Abschnitten gibt es immer wieder langwierige
Passagen, in denen die Handlung nicht wirklich vorankommt. Zwar gibt es kleinere Überraschungen, insgesamt ist die Geschichte aber relativ
vorhersehbar, sodass die große Spannung ausbleibt.
Am Ende sind viele der aufgeworfenen Fragen beantwortet und
die wichtigsten Handlungsstränge abgeschlossen. Im Grunde bleibt nur ein Punkt
offen, aber dieser kann das Schicksal alle Figuren weiter beeinflussen…
Toll ausgearbeitete, aber sehr komplexe Welt,
fantasievolle Völker, sympathische Figuren. Leider konnte mich die Geschichte
nur selten überraschen und hätte insgesamt etwas mehr Tempo und Spannung vertragen.

6 Gedanken zu „[gelesen] Schnee wie Asche von Sara Raasch“

  1. Hallo Anja,
    Schnee wie Asche habe ich auch vor Kurzem gelesen. Nachdem ich mir die teils sehr negativen Kommentare durchgelesen hatte, hatte ich Null Erwartungen. So konnte mich die Geschichte dann allerdings auch positiv überraschen. Du hast jedoch recht: Wirklich unerwartete Wendungen kamen nicht. Ich mochte allerdings die komplexe Welt sehr, hätte mir nur ebenfalls mal ein Glossar gewünscht. Mein Fazit wäre: Eine halbe Möhre mehr als du 😉 Aber du hast (auch meine) Kritikpunkte echt gut rausgearbeitet. Danke für die Rezi. War spannend, deine Meinung zu lesen.

  2. Huhu Anja,

    och Mensch, wieder ein Buch welches ich unbedingt lesen wollte. Ich habe sogar in das E-Book rein gelesen, doch ich muss sagen es hat mich nicht gefesselt. Es war auch nicht spannend genug für mich um weiter lesen zu wollen. Von dem her habe ich es wieder von meiner WuLi gelöscht.

    Liebe Grüße
    Line

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